Reise über einen historischen Alpenpass mit Aurüstung aus dem 12. Jh.

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Meister Daniel

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8046 Zürich
Hallo miteinander Ich weiss nicht ob das hier hinpasst, aber irgendwie ist es ja doch ein Reisebericht. Wir haben unser diesjähriges internes Lager als kleines Alpenlager angelegt. Ich kopiere hier einmal den Reisebericht hinein und verlinke auf die Galerie. Auch Nicht-Facebook user sollten die Bilder sehen können, es ist nicht notwendig sich einzuloggen. Im 12. Jahrhundert waren die Alpenpässe wichtige Handels- und Reisewege von Italien nach Norden und umgekehrt. Einer der wichtigen Pässe war der Scalettapass von Chapella im Engadin nach Davos. Das Val Susauna vor dem Scalettapass ist unverbaut und der Pfad auf den Pass noch praktisch im gleichen Zustand wie im Hochmittelalter. Wir nahmen diesen Fakt als Anlass für unser diesjähriges Lager. Neben der Comthurey Alpinum hatten wir einzelne befreundete Darsteller eingeladen, Ulf, Gerald von Ameningen mit seinem Waffenknecht Simon, weiter Odo von Craien und Mara vom Nikolassee aus Berlin, sowie die Hospitaliterbrüder Florian, Marco und Klaus von Pax Crucis beziehungsweise Ratisbona 1250. Ziel war es, vier Tage im Val Susauna zu lagern, und an einem Tag den Pass mit historischer Ausrüstung und mit Pferden zu ersteigen. Von unserem Lagerplatz, etwas oberhalb des damaligen Hospizes, waren das etwa 900 Höhenmeter und Luftlinie etwa 10 Kilometer bis zur Passhöhe auf (2606 m.ü.M.). Das Lager im wunderschönen Val Susauna wurde neben der historischen Passtrasse in einem kleinen Wäldchen beim Fluss Vallember aufgeschlagen. Der natürliche Wall um das Lager schützte uns vor Wind und allfälligen Überfällen. Blanche plante über die vier Tage historisch korrekte Mahlzeiten aus Lebensmitteln aus der Umgebung. Heidel- und Preisselbeeren wie auch Kräuter konnten direkt in Lagernähe in freier Natur gepflückt werden. Wir planten den Pass-Aufstieg am Samstag, mit erfahrenen Pferden von Holosana Pferdetrekking in Chapella (die Pferde trugen moderne Sättel und Zaumzeug). Unsere Führerin Eva unterstütze uns bestens und ermöglichte auch den weniger erfahrenen Reitern die gut 8 Stündige Tour hoch auf den Pass und wieder zurück ins Lager. Die historische Ausrüstung bewährte sich auf ganzer Linie, die Kleidung der Damen war etwas umständlicher, je nach Saumlänge. Da wir auf 14 Reisende 6 Pferde hatten ging der Grossteil der Gruppe jeweils zu Fuss, was auch damals üblich gewesen sein dürfte. Die Schuhe überlebten den Marsch über Kies, Felsen und Gras ohne nennenswerte Probleme. Wir haben somit bewiesen dass ein Passübergang im Hochalpinen Raum mit Ausrüstung aus dem 12 Jahrhundert absolut möglich ist. In moderner Ausrüstung ohne Pferd lässt sich der Pass in 5-6 Stunden überqueren. In hochmittelalterlicher Manier ist der Übergang eine Tagesreise, was genau mit den Überlieferungen übereinstimmt. Weitere Erkenntnis: je authentischer die Ausrüstung, desto besser funktioniert sie. Einfach wendegenähte Schuhe bestanden den Test unbeschadet, während sich bei wendegenähten Schuhen mit aufgeklebter Sohle der Leim zu lösen begann. https://www.facebook.com/media/set/?set=a.867843659965666.1073741851.576735515743150&type=3
 
Auch wenn ich voller Ungeduld noch auf den Feierabend zu Hause warten muss, um die bestimmt tollen Bilder mir endlich anschauen zu können, ist schon alleine vom Bericht her mein aufrichtigster Neid mit euch! Das hätte ich auch gerne erlebt. :thumbsup:
 
Mir bleibt nur noch, mich meinen Vorredner bzw. Schreibern anzuschließen. Wirklich eine außergewöhnliche und durchaus gelungene Aktion, so meine ich. Dafür Respekt und Anerkennung, für die Idee, die Planung und Durchführung. :allah
 
Starke Sache! Da ist die mittelalterliche Vorstufe zur Junckelmannschen Alpenüberquerung als Römer. Neben der Risikobereitschaft jedes Einzelnen bei dieser Aktion ist den Organisatoren und Motivatoren wirklich höchster Respekt zu zollen!
 
Ja genau, da bleibt uns FrüMis nur noch die Lücke dazwischen zu schließen. Wirklich tolle Aktion und nachdem ich nun auch die Bilder mir angeschaut habe, bleibt mir sprichwörtlich die Luft weg ...
 
Das Lesen des Reiseberichtes und noch viel mehr die Fotos lösen so ein feines Sehnen bei mir aus. Die Sehnsucht dabei gewesen zu sein. Schwärm... Zauberhaft, wie schön ihr es hattet!
 
Auch von uns die allerhöchste Anerkennung. So macht das Hobby Spaß. Und endlich mal nicht nur das Waffenhandwerk im Vordergrund. Da können sich viele Gruppen und Vereine was abschauen.
 
Schön Daniel, ich hoffe wir packen es nächstes Jahr teilzunehmen. Freuen uns schon tierisch.
 
Einfach nur genial das Ganze! :) Da wir in Alpensichtnähe wohnen und öfter mal in diese Richtung unterwegs sind - ganz modern im Auto - haben wir auch schon öfters über eine historische Nutzung der Wege nachgedacht. Bisher ist es dabei geblieben...... Ich sags noch einmal: GENIAL! eine leicht neidisch schauende Gesine
 
Danke für die anerkennenden Worte! Es war ein super Erlebnis, und es hat einfach alles gepasst. Bald werde ich noch wenn möglich die Bilder von Mara hinzustellen, und noch etwas mehr ;-)
 
Danke fürs Teilen. :) Großartige Aufnahmen und sehr stimmige Veranstaltung, wie's scheint. Der Spaß scheint auch nicht zu kurz gekommen zu sein, das gefällt! Ihr habt das Lager ja offenbar von langer Hand geplant und angemeldet – wie sah's aber mit der Wanderung "unter Waffen" aus? Hierzulande bekommt man ja leicht Probleme, wenn man mit entsprechendem Gerät aufs Geratewohl, also ohne Zielveranstaltung, losziehen will. Dabei würden mich gerade solche (Fern-)Wanderungen in Klamotte schon schärfen.
 
Ja, danke fürs Teilen! Wer euch in Straßenklamotten begegnet ist wird sich unwillkürlich gefragt haben ob er in den Bergen aus Versehen in ein Loch im Raum-Zeit-Kontinuum gefallen ist. :D Hut ab dafür!
 
:schock1 im mittelalter gab es ja schon fotos!? Das versuchs du bloss zu vertuschen, indem du Original mittelalterliche fotos veröffentlichst und so tust als wäre das alles eine Reenectmentveranstaltung! Schlau eingefädelt! Aber ich habe dich durchschaut! ;)
 

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