Also: 1. und 2. Den alten Panzer (siehe Avatarbild) habe ich an karolingische (Stuttgarter) Psalterbilder angelehnt, darauf sind keine Öffnungsmechanismen zu erkennen. Den zieht man wie ein Shirt an. Das hat sich aber nur bedingt bewährt. Erstens ist der Panzer recht schwer, da er den Oberschenkelschutz beinhaltet. Das Anziehen selbst geht noch einigermaßen allein - macht aber auch keinen Spaß - des Ausziehen ist alleine nahezu unmöglich. Man müsste sich hinlegen und wie eine Raupe be der Häutung herauskriechen - ein entwürdigender Anblick, den kleine Egos wie das meine nicht ertragen. Zweitens sitzt der Panzer, um nicht zu schlackern, recht stramm, was beim An- und Ausziehen überall klemmt und hakt. Nachdem sich das nicht wirklich bewährt hat, ist der neue (der goldene aus meiner Galerie) einseitig (linke Körperseite, weil da der Schild diese Schwachstelle schützt) geöffnet. Man kann ihn bequem alleine anziehen. Geschlossen wird er mit ein paar kleinen Schnallen. Sieht man
hier , ja die Schnallen und die Riemen sind etwas unterdimensioniert. 3. Richtig, das ist ein Problem. Man müsste den Panzer von vornherein so konzipieren, dass er eine leichte Taille hat. Das ist theoretisch möglich, indem man - in dieser Region kleinere Schuppen verwendet - in dieser Region die Schuppen stärker (oder überhaupt) seitlich überlappen lässt - in dieser Region überhaupt keine Schuppen verwendet, sondern einen Streifen Kettengeflecht einbaut, der dann unter dem Gürtel weitgehend verschwindet ich habe keine der drei Möglichkeiten umgesetzt, einerseits aus Nachlässigkeit, andererseits, weil mir andere Dinge erst mal wichtiger waren. beim nächsten Panzer steht das aber auf dem Programm. Da meine beiden Panzer nicht tailliert sind, besteht in der Tat das Problem des Rutschens des Gürtels, den mann entgegen der Schuppenrichtung auch nicht zwischendurch mal schnell hochziehen kann. Das hakt total. Beim alten Panzer ist das nicht so dramatisch, weil der durch die kleineren Schuppen tatsächlich durch den Gürtel eine kleine Taille bekommt. Beim neuen habe ich das Gürtelproblem mit einem Schräggurt gelöst, der den Gürtel am Rutschen hindert. 4. Genau, die meisten zeitgenössischen Darstellungen zeigen (teilweise haut-)eng anliegende, den ganzen Körper bedeckende Panzer. Bei der Trajansäule etwa sieht man jedes anatomische Detail der Waden bis zu den Knöcheln durch den Panzer. Sogar bei den Pferden. Völlig unmöglich, das. Bei den Psalterpanzern ist besonders die Schulter- bzw Achselpartie absolut unglaubwürdig. Die Schuppen gehen da selbst unter die Achsel. Bei meinem ersten Panzer (der eiserne) war die Schulter- und Achselpartie zuerst streng nach Psalterbild geformt. kann man auf einem der alten Fotos in meiner Galerie noch sehen
https://www.mittelalterforum.com/gallery/index.php/Image/1193-Die-Anfänge/ Sieht auf dem Foto nicht so dramamtisch aus, ist aber sowohl beim Heben der Arme wie auch beim am-Körper-Anliegen derselben suboptimal bis untragbar. Daher habe ich ihn mit sehr weiten Ärmelausschnitten umgebaut, den Schulter, bzw Oberarmschutz übernahmen dann an den Panzer angeschnallte Schuppenteile, den Achselschutz Voiders aus Kettengeflecht, die auf der Subarmalis aufgebracht waren. (Siehe Avatarbild, welches größer auch in der Galerie zu finden ist
https://www.mittelalterforum.com/gallery/index.php/Image/491-Panzerreiter/) Das hat sich auch leidlich bewährt, allerdings sind die Schuppenteile zu klein geraten. Beim Neuen habe ich die Schultern von vornherein ausgespart, den Oberarmschutz übernehmen hier auch wieder Schuppenteile, aber diesmal sorgfältiger konzipiert, da sie nicht mehr einfach "Lappen" sind, sondern den Arm nahch unten Richtung Ellbogen hin umschließen, ähnlich wie die Armbinden der Schießaufsicht bei der Bundeswehr-Schießbahn, falls sich hier noch ein paar Gediente erinnern können. Befestigt sind sie nicht merh am Panzer selbst, sondern an der Subarmalis, in meinem Fall ein gesteppter Ledergambeson. Unter den Pteryges
hier zu erkennen. Wie die Unterpanzer bei den Karolingern aussahen, ist aus Mangel an Quellen leider nicht nachvollziehbar. De rien, mon ami agréable.