Also nach dem ich großzügigerweise schon mal als Model hier verlinkt wurde, äußere ich mich mal zu ein paar Themen:
Jagd: Die Jagd war im 14.Jahrhundert DER Zeitvertreib des Adels, und gleichzeitig eine Übung in allen Belangen die sie für ihre Arbeit brauchten, den Krieg. Ein Jäger war also ein Adeliger und er schlich nicht in Braun und Braun durch den Wald sondern war beritten, mit Freunden und zahlreichen Hunden unterwegs. Das was du dir vorstellst, gab es nur in einer mir bekannten Form .. den Wilderer! Hungrige Männer aus niederen Ständen die das Jagdprivileg brachen und dafür meistens mit Gliedmaßen, Sinnesorganen oder dem Leben büßen mussten. Und wenn man sich Gerichtsakten aus der Zeit ansieht war das Wildern sehr weit verbreitet. Den Wildbestand zu pflegen war in den Urwäldern des 14. Jahrhunderts auch nicht nötig .. was wäre da zu pflegen gewesen? Die Wälder waren wild und voller Wild und zur Bestandregulierung gab es Wölfe, Wildkatzen und Bären (wenn wir hier von Deutschland und Österreich und nicht von der Ile de France oder der Toskana reden ;-) ) Eine Möglichkeit die ich persönlich sehr spannend finde für den "Outdoorman" des 14. Jahrhunderts wäre aber z.B. ein Heckenwart. Kleidung: Gewöhn dir am Besten von Anfang an die richtigen Begriffe zu verwenden! Das erleichtert das arbeiten mit Quellen ungemein. Beinbekleidung nannte man
hosen (neudt. Beinlinge) Die Unterwäsche wurde in
bruoche (neudt. Bruche), eine Unterhose aus Leinen und
hemed / pfait (neudt. Hemd) unterteilt. Als Oberbekleidung trug man einen
rok oder
kitel (neudt. Rock oder Kittel, aber auch fälschlicherweise Tunika genannt) Damit und den Schuhen und einem Hut war man vollständig bekleidet. Und bis auf die Unterwäsche war alles aus Wolle! Farben: Braun war mit Walnuss gut zu erreichen und billig, auch Naturwolle konnte diesen Farbton hervorbringen. Für niedere Stände ist das also erschwinglich und plausibel. (als interessante Anmerkung: Braun bedeutete für den Menschen des Mittelalters aber eine richtige Farbe, also bunt, und auch lila wurde braun genannt. Das Volk hingegen trug Grau und das war .. Braun, Beige, Schmutziggrau oder jeder andere naturbelassene Textilfarbton) Richtiges Grün aber war eine kostspielige Färbung und daher bei den einfachen Ständen auch nicht sehr verbreitet, anders als Gelb (nahezu jede Pflanze färbt Gelb) oder Waidblau (das schon sehr früh auch Bauern erlaubt wurde). Da man aber ohnehin (vielleicht mit Ausnahme des Wilderers) nie Tarnfarben trug kann das Grün schon mal in der Schublade verschwinden. Jetzt hab ich den Faden verloren ... noch Fragen??