Truhenbänder nach Funden aus Schleswig

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Adalbert.

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Hallo zusammen, ich wollte mal eine Frage bezüglich einer Bezugsquelle in den Raum werfen. Kennt jemand eine Bezugsquelle (Deutschland, Frankreich, Österreich, UK, Polen, Tschechien, Italien...also Mitteleuropa außer der Schweiz) für Truhenbänder mit C-Förmigen aufgetrenntem Ende für das lange Band und einen kuzen Stück für das Ende das an der Rückseite der Truhe festgemacht wird. Die Enden sollen aussehen wie in der angehängten Galerie. [album]145[/album] Also das eine Ende muss C-Förmig aufgetrennt und ca. 30cm lang sein. Das andere Ende eher Dreieckförmig gehalten mit 2-3 Löchern zur Befestigung an der Rückwand der Truhe. Ich weis das man sich solche ohne weiteres von einem Schmied machen lassen kann. Aber ich dachte mir das so etwas banales doch "einfach"n zu kaufen sein müsste? Bisher abgeklappert habe ich:
  • matuls.pl
  • gambeson.pl (Kokosz)
  • Kayserstuhl
  • medievalcraft
  • etsy
  • Pera peris
 
Das ist zwar auch ein Handwerksbetrieb der auf Zuruf anfertigt was man braucht aber mir fallen da die Jungs von "Slos vn sluessel" ein, die findest Du bei Facebook. Meine Erfahrung ist leider, wenn Du irgendwas in einer ganz bestimmten Form haben möchtest dann musst Du Dir das im Auftrag machen lassen, so banal es evtl. auch sein mag....
 
Du warst ja sonst oft bei der IRM, deshalb erwähnte ich das. Ich weiß von den Kollegen Frenzel Keramik, Steinhorst Schuhe (auch orthp. historische Schuhe) das sie sich angemeldet haben, ich werde mit meinen Webereien dort sein, aber ich weiß nicht wer sonst noch kommen wird. Aber ich gebe Katrin Recht, will man es richtig haben muss man es anfertigen lassen, weil es zu groß, zu klein ist falsche Form hat, oder irgendein Lack drauf hat. :pinch: Und dann gehst Du enttäuscht nach Hause und die Wartezeit verschiebt sich.
 
Hallo Adalbert, diese Beschläge gibt es kaum Lagermäßig zu erwerben. Auch nicht bei den großen Anbietern von MA -waren. Die Hauptberuflichen Anbieter handeln sinnvollerweise meist mit leicht verkäuflichen Waren. So sind dann viele Darstellende mit nahezu gleicher Ausrüstung unterwegs. Ich habe bei meinen Warenrepliken auch festgestellt das auf einzelne Anfrage hin, dann z.B.: in Kleinauflage hergestellter Schmuck oder Töpferware diese anschließend kleiner kauft.. Der Herstellungsprozess dauert auch mal von Marktjahr zu Marktjahr. Somit kommt der ehemalige potenzielle Kunde nicht wieder oder hat sich dann schon umentschieden. Es gefällt dann doch nicht, ist zu kein oder zu groß, glänzt zu viel oder zu wenig.. weil es der tatsächlichen Fundgröße entspicht oder auch nicht.. Die Replik aus dem Falschen Grab oder gar einer nicht Publizierter Privatsammlung entspricht. Oder es liegt am Preis da Kleinauflage nicht mit der Massenware mithalten kann ..., der Gründe gibt es so viele - aber das muss man als Händler aushalten, sonst lässt man es besser Waren anzubieten. Jedoch ist das oft der Grund das Sonderwünsche auf Vorkasse zumindest Anzahlung ausgeführt werden. Und selbst für uns banal erscheinende Dinge wie Truhenbeschläge aus Haithabu nicht Lagermäßig zu bekommen sind. Bei den verschiedenen Truhenbändern ist es vermutlich ähnlich, verschiedene Leute werden diese oder jene From und ggf. in abgewandelter Länge haben wollen. Wieviel Ware soll dann von einem Anbieter vorfinanziert auf Halde gelegt werden. So ist es besser du fragst einen Schmied uns lässt dies Beschläge fpr dich fertigen. Wenn der Schmied aus der Wikingerszene kommt und selbt die Funde Hasithabu kennt wäre es gut. Oder du fertigst eine Zeichnung oder Schablone aus Pappe in 1:1 diese kann dann als Muster genutzt werden. Eine Schablone aus Pappe lässt sich einfach fertigen und leicht dem Schmied zusenden. Ja so ist das Oldschool, aber funktioniert für einen Handwerker besser als das er selbt die Schablone nach einem Bild herstellen muss das er von deiner Email oder Whatssapp abnimmt.. Beschläge dieser Art hat ggf. Jens Perleberg, www.jens-perleberg.de [email protected] er fertigt Truhen der Wikingerzeit nach Fundvorlage aber ob er die Beschläge auch lose anbietet weis ich nicht. Zumindest kannst du dir bei ihm sicher sein das die Replik 100%ig sein wird. Gruß nach Stuttgart sendet Olegsson
 
Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Wie sich hier jeder gedacht hat läuft es auf "Einzelanfertigungen" hinaus. Erstaunlicherweise sind diese nicht teurer als "Stangenware" von diversen Händlern. Wahrscheinlich werden wir die Truhenbänder bei Matuls oder Kokosz anfertigen lassen.
 
Einzel Anfertigungen finden ich immer intressant wenn du sie hast kannst du sie mal mit Bildern vorstellen? :danke
 
ja Hummel ! Die haben mir Schlüssel für mein Kästchen gemacht
 
Also ich hab mal in meiner Frühzeit aus alten Türbändern diese Truhenbänder geschmiedet. Quick an dirty (siehe Fotos). Ich habe auch festgestellt dass das untere Band mit der Öse verkehrt herum im Scharnier steckt. :thumbsup: Und ich habe mich damals schon gewundert warum das nicht wirklich passen will. Aber egal, es ging um das "proof of principle". Und tut seit Jahren seinen Dienst. Was uns aber zur Frage des Scharniers bringt. Auf den Abbildungen der Fundstücke ist jeweils am oberen und unteren Band eine Öse dran. Aber einzeln und nicht zu einem Scharnier verbunden. Auch sonst kein Fund mit "intaktem" Scharnier. Ich könnte mir als Scharnierbolzen ein verkeiltes Holzstück vorstellen dass sich nicht erhalten hat (Weichholz?) und dass beide Ösen einfach nebeneinander gesetzt wurden. Meinungen dazu?
 
Hallo zusammen, Ist denn nachgewiesen das die Beschläge auf der Abbildung alle zusammen gehören? Gibt es von der Form her passende Beschläge ohne Öse? Dann könnten an diesen Beschlägen die angeschmiedeten Haken fehlen wie man sie von Wikitruhenbeschlägen kennt. Die dünnsten Teile sind dann leider als erstes weggerostet oder so durchgescheuert das sie abbrechen. Durch Spaltrost sind Niete auch schneller Weg als der Rest aber es müssten sich noch Köpfe finden lassen. Diese könnten alletdings als Nagelköpfe interpretiert werden. Zumindest ist es eher eine esthetische als eine technische Frage den Niet durch eine oder zwei Ösen zu ziehen.
 
Solche "getrennten" Scharnierbänder gibt es auf Ausgrabungen recht häufig, auch bei deutlich jüngeren Funden (16. Jhd. und jünger). Vermutlich sind die meisten schon vor der Entsorgung zerlegt worden. Denn man muss immer daran denken, dass viele dieser Fundkomplexe Abfallhaufen der damaligen Städte sind. Oder sie sind schon beim Gebrauch kaputt gegangen.
 

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