Wenn mit der Bezeichnung "Langbogen" der Englische Langbogen mit Horntips gemeint ist, eindeutig nein. Wer sich schon ein wenig mit eingehender Literatur beschäftigt hat, stellt fest, dass der Begriff Langbogen recht weitläufig und für eine genauere Beschreibung der Bogenform unzureichend ist. Wie hier auch schon geschrieben wurde, gibt es einige Bogenfunde, die in der "Wikingerzeit" einzuordnen sind. Ein schon genanntes Beispiel wäre Haithabu. Entgegen Courgans Einschätzung (ich weiß nicht ganz wie ich seine Aussage einschätzen soll, vielleicht missverstehe ich da was), waren sogar schon die frühen Bogenbauer der Steinzeit wohl gestandene Männer, die durchaus wussten was sie tun. Ebenfalls die wikingerzeitlichen Bogenbauer. Wenn man sich die Funde anschaut, sieht man dass die Bögen (eigentlich egal ob Steinzeit oder Wikingerzeit) sehr durchdacht und präzise gearbeitet sind, also auf einem handwerklich hohem Niveau. Natürlich haben die Bogenbauer Holz genommen, was ihnen zur Verfügung stand, aber durchaus waren sie schon in der Lage, einzuordnen, welches Holz sich besonders zum Bogenbau eignet. So sind durchweg seit der Steinzeit die meisten Funde aus Eibe oder Ulme. Und damit spreche ich von den europäischen Bogenfunden. Dass es in Nordamerika weitere zum Bogenbau geeignete Holzarten gibt, ist mir durchaus bewusst, lasse ich aber für's Mittelalter außen vor. Übrigens nur so als Gedanke, der Grund warum wir früher überhaupt Bögen gebaut haben (ich habe auch Haselnussflitzebögen gebaut) war, dass wir Bögen kannten. Wir kannten sie aus dem Fernsehen, aus Büchern oder Erzählungen über Indianer oder Robin Hood. Keiner von uns ist selbst drauf gekommen, wie ein Bogen funktioniert. Über den Stellenwert der Jagd und auch der Jagd mit Bogen zur Nahrungsbeschaffung der Wikinger und auch über verschiedene Bogenformen ist auch hier im Forum schon diskutiert worden.