Äxte im frühen 14. Jahrhundert

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Anaphory

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Moin, Wie sehen Mitte der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Südengland Äxte aus, deren Hauptzweck das Vorbereiten (Kürzen, nicht Spalten?) von Holz für Kochzwecke ist? Wie (insbesondere, mit welchen anderen Werkzeugen) wird aus Holz im Wald Brennholz im Ofen, und für welche Anwendungen würde man eine Hippe (Billhook) nutzen? In mittelalterlichen Manuskripten der Zeit (aber nicht Region, ich kenne keine gute Quelle, mit der ich in englischen Manuskripten nach Illuminationen bestimmten Inhalts suchen könnte) habe ich die vier Abbildungen im Anhang gefunden, die Äxte andere Zwecke zeigen (3 Fäll-Äxte, und eine Zimmermannsaxt), kann mich jemand, der sich mit dem archäologischen Befund, der Literatur oder Manuskripten auskennt über die Form und Größe des gewünschten Werkzeugs aufklären? (Illuminationen gefunden in der Koninklijke Bibliotheek, via http://manuscripts.kb.nl/browse, aber ich weiß nicht mehr, unter welchem Thema; und in den schweizer e-codices, http://www.e-codices.unifr.ch/en/description/sbs/0008/ ist ein um 1340 entstandener österreichischer Codex, der an zwei Stellen Äxte enthält) Zum Kontext: Diese Frage ist LARP-motiviert, aber tatsächlich eine A-Frage, deswegen landet sie hier: Im LARP spiele ich einen Charakter, der – natürlich mit Setting-bedingten Einschränkungen – im Wesentlichen ein südenglischer Benediktiner-Konverse aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist, und hauptsächlich Koch und zu einem kleinen Teil landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter und Gärtner ist. Ich würde ihn gerne mit einem Werkzeug ausstatten, das zu seinen Aufgaben passt und sich (aus Setting-Gründen; das bricht natürlich mit A) gegebenenfalls als Waffe einsetzen lässt.
 

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Moin, Weitere Recherche hat zwei englische Illuminationen geliefert, die denen aus den anderen englischen Codices ähnlich sind (mittellanger Bart & „Haare”, symmetrischer Kopf, gebogene Schneide, mittellanger Schaft) und sich von den zwei niederländischen in der runden Schneide unterscheiden. http://www.english.cam.ac.uk/medieval/zoom.php?id=105 http://www.english.cam.ac.uk/medieval/zoom.php?id=378 (Wenn man die richtige Software hat, kann man auch in der belgischen königlichen Bibliothek in dem Digitalisat blättern: http://images.kbr.be/multi/KBR_9961-62Viewer/imageViewer.html) Was ist der Unterschied in der Verwendung zwischen so einer Axt, oder dem Beil mit langem Bart und kurzem Haft, das in den Schweizer und ein paar der französischen Codices zu sehen ist (der südfrz. Royal 10 E IV zeigt ja grob beide Typen, also schließe ich, dass es keine regionale Variation ist), oder einem Billhook/Hippe entsprechender Größe (aber mit kurzem Stiel, also nicht als Stangenwaffe)?
 
Ich bin wieder auf was gestoßen: Auf http://www.gransforsbruk.com/yxkunskap/bocker/historiska-yxor/ gibt's deren Buch über nordeuropäische historische Äxte auf Schwedisch, Deutsch und Englisch. Vielleicht steht da interessantes drin, ein erster Blick wirkte entfernt hilfreich. Sonst gibt's auch noch den durchsuchbaren Bildserver des Instituts für mittelalterliche Realienkunde, http://tethys.imareal.sbg.ac.at/realonline/, da sehen die Äxte der gesuchten Zeit (nicht: Region) wieder sehr bartig aus.
 
Hallo Anaphory, Stammholz wird im Regelfall kurz nach dem Schlagen mit einer Axt in brauchbare Längen gekürzt, auf english nennt man dies bucking (es gibt auf Y--tube ein schönes altes Video über den Gebrauch von Handwerkszeugen im US-Forestry_Service. Dort wird so etwas gezeigt). Warum kurz nach dem Fällen, weil man grünes Holz viel einfacher mit 'ner Axt quer zur Faser bearbeiten kann als trockenens Holz. Danach wird das Feuerholz mit Keilen gespalten und zum trocknen aufgeschichtet. Die Schnitze wurden natürlich gesammelt, und auch die Äste und Zweige wurden zerkleinert, gebündelt und getrocknet. Für kleine Äste und Zweige verwendete man eine Heppe oder Reisigmesser, nicht unähnlich einer Gertel, jedoch ohne Haken am Ende. Um zu lange Stücke in der Küche zu kürzen, verwendete man ein Hand- oder Küchenbeil. Etwa 600gr. schwer mit einem ca. 40cm langen Griff. War immer am Hackstock griffbereit zum Ablängen von Holz und vielerlei Getier. Zur genauen Form eines solchen Beiles, speziell aus dem englischen Raum kann ich leider nicht viel sagen. Eine kurze Suche "medieval kitchen" hat leider nicht viel gebracht, ausser das in einigen Darstellungen ganz klar ein Hackstock, chopping block, zu sehen ist. Wie halt schon so oft, findet man herzlich wenige Darstellungen über alltägliche Werkzeuge von welchen man weiß das sie existiert haben, Beispiele wären da große Holzhämmer (mauls) oder Keile (wedges). Also viel Glück bei der weiteren Suche. Dein Onolzbacher.
 

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