"Versuchten Totschlag" gibt's leider nicht. Da der Totschlag des Vorsatzes entbehrt, kann er auch nicht versucht werden. Der Überschuss an Chrom war mutmaßlich ein Versehen, begangen von einem schlecht ausgebildeten pakistanischen Gerber,, der dafür vermutlich schon seinen Hut nehmen musste (und nicht der Vorgeetzte, der ihn hätte ausbilden und überwachen müssen!). Ich frage mich nur, wie der erhöhte Gehalt festgestellt werden konnte, nachdem die Schuhe verkauft wurden. Normalerweise nimmt doch der Zoll Stichproben. Waum darf was freigegeben werden, bevor die Analysen da sind? Anscheined passiert sowas regelmäßig und da nützen dann in der tat keine Gütesiegel. Die Lösung wäre, dass viel mehr in Deutschland produziert würde. Die Auslagerung der Produktion in ein anderes EU-Land nützt auch nix, siehe Orangenbauern, aber dazu vllt. später mehr. Das hat nichts mit "Deutsche, kauft nicht beim Inder!" zu tun, sondern mit fehlender Kontrollmöglichkeit über alle Produktionsschritte, wenn man am Hintern der Welt produzieren lässt. Oft weiß der Auftraggeber ja nicht einma, dass seine Schuhe / Klamotten nicht vom Vertragspartner, sondern einem Subunternehmer gefertigt wurdem. Ob er es wissen könnte / müsste, steht auf einem anderen Blatt. Der Kunde will billig, also kriegt er billig. Und da wird dann seitens der Auftraggeber und Fabrikanten um Zehnzelcentbeträge gefeilscht. Jedenfalls fällt mir nicht wirklich etwas ein, wie der Gesetzgeber hier Abhilfe schaffen könnte. Es ist ja bereits verboten, bestimmte Dinge - wie eben belastete Schuhe - in Umlauf zu bringen. Den Import von Waren aus dem Ausland zu verbieten? Noch höhere Zölle? Da schreien die anderen Staaten auf, das geht heute nicht mehr so ohne Weiteres. Auch, wenn es eher die Industrieunternehmen sind, die aufschreien... Hier find ich es wirklich bsonders schwer, eine Alternative zu zeigen. Maßschuhe sind für die meisten hier unerschwinglich und auch Bio-Schuhe. Also bleibt mal wieder die Konsumbeschränkung. Da Anbieter wie zalando, Deichmann etc. ihr Geschäft über den Massenverkauf machen, wird ein Umsatzrückgang hier die spürbarsten Folgen haben, sich eben auch vor Ort um die Arbeiter zu kümmern, die Produktion zu überwachen - oder gleich selbst Fabriken zu errichten. Hier oder in Pakistan, Hauptsache nach deutschen Umwelt- und Produktionsstandards und einer angemessenen Bezahlung der Arbeiter. Dass sowas klappt und sogar Gewinn verspricht, beweist ausgerechnet die BASF, die in China eine riesige chemische Fabrik nach deutschen Srtandards aufgebaut hat. Der Betrieb lohnt sich trotzdem, da das Produkt gebraucht wird und die Arbeiter - obwohl nach chinesischen Maßstäben fürstlich entlohnt - immer noch billiger sind als hierzulande. Außerdem lässt sich dort in China die Logistik billiger bewerkstelligen.