Die „Gesellschaft der Freunde der mittelalterlichen Burg in Lütjenburg e.V.“ setzt ihre Vortragsreihe „Lütjenburger Vorträge zur Archäologie und Geschichte“ der Wintersaison 2012/13 fort. Am Dienstag, 12. März 2013 um 19:30 Uhr im Hotel „Lüttje Burg“, Lütjenburg, Markt 20 hält Prof. Dr. Manfred Gläser ( Ltr des Archäologischen Amtes der Hansestadt Lübeck ) einen Vortrag über „Lübeck, eine bedeutende Stadt - auch im Mittelalter“ Lübeck ist die mit Abstand älteste deutsche Siedlung an der Ostseeküste, gilt als Prototyp der modernen abendländischen Gründungsstadt und war die spätere „Königin der Hanse“. Zu Recht kann behauptet werden, dass im sog. „Gründungsviertel“ die „Keimzelle“ der Hanse ausgegraben wird. In der dicht bebauten Altstadt handelt es sich um die letzte Möglichkeit, großflächig und grundstücksübergreifend die Anfänge der Stadt zu untersuchen. Die neuen Ausgrabungen finden im sog. Gründungs- bzw. Kaufleuteviertel der Hansestadt statt. Es handelt sich um ein 9.000 qm umfassendes Gelände, das 1942 durch einen britischen Luftangriff zerstört und in den 50er Jahren mit 2 Berufsschulkomplexen bebaut worden war. Das Weltkulturerbe Lübeck gilt bereits jetzt als die archäologisch am besten untersuchte Stadt Deutschlands. Dazu trägt auch bei, dass die Kulturschichten besonders mächtig (stellenweise bis zu 8 m) und vor allem besonders feucht sind, so dass organische Funde aus Holz, Leder oder Textilien hervorragend konserviert sind. Die wissenschaftlichen Erwartungen haben sich bereits nach Ablauf der Hälfte der Grabungszeit voll bestätigt. Abgesehen von den vielen Funden der Alltagsgeschichte handelt es sich vor allem um die Überreste von Holzhäusern, darunter mehrere komplett erhaltene Kellergeschosse, die dendrochronologisch in die ersten Jahrzehnte nach der Stadtgründung von 1143 datieren, aber auch um die bislang ältesten Backstein-Befunde des Ostseebereiches. Von besonderer Bedeutung sind einige Pfostenbauten, Gruben und Gräben aus der Zeit der slawischen Vorgänger- Besiedlung vor 1143. Der Eintritt zu diesem sicher hochinteressanten Vortrag ist wie üblich frei - wir freuen uns auf viele interessierte Besucher. (Quelle: www.turmhuegelburg.de)