Alltag der Frau

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ledon

Guest
Die Suche nach diesem Thema ergab hier keine Treffer. Drum dacht ich mir: Erstells doch einfach! Also, weiss jemand, wie denn für Frauen ein normaler Tag ausgesehen hat? Was haben sie gemacht, außer zu Kochen und sich um die Kinder zu kümmern? Wie intensiv waren sie am Familienhandwerk beteiligt, haben sie gespielt? (Wissen müsste ichs für Damen des Spätmittelalters aus "normalen" Verhältnissen, also die normale Handwerkerschicht. Wies in anderen sozialen Schichten aussah, interessiert mich aber auch ;)) GLG; JO
 
Hallo Ledon, bin zwar kein SpäMi, aber wenn Handwerkers im SpäMi was anziehen wollten, mussten sie auch Wolle spinnen/weben, damit am Ende was Anzuziehen dabei heraus kam denke ich?!? Zumindest ist mir nicht bekannt, dass es im SpäMi schon eine um- fassende Spezialisierung im Handwerk gab, will meinen, ich gebe Dir "meine Ware" und bekomme dafür eine Hose. Dann musste sie kochen, was bedeutend länger dauerte als heutzutage. Tierhaltung war auch innerorts für den Eigenbedarf bekannt, also mussten die Tiere auch versorgt werden. Das gleiche könnte man für Kräuter/Gemüse annehmen. Besonders im Winter waren die Tage für die Hausfrau wohl immer zu kurz ?!? 8| Kadlin
 
Hallo, also ich habe ein wunderbares französischsprachiges Buch, das man allerdings nicht so einfach bekommt. Da hat eine belgische Gruppe versucht, den Altag der Frauen in Fotos nachzustellen. Als Quellen benutzten sie originale Funde und Zecihnungen. Hauptsächlich aus dem 15. Jahrhundert, da diese Gruppe diese Zeit "macht". Ich denke, man muß sich vorstellen, daß ja jede häusliche Arbeit viel zeitintensiver war, als heute. Schon allein Wäschewaschen oder das Haus sauber machen, war doch sehr viel umständlicher als heute. Sehr schön kann man sehen, daß z.B. mit langen Stöcken Ungeziefer aus Betthimmel und Bettwäsche geklopft / verscheucht wurde. Die Kleidung wurde nah an`s Feuer gehalten, um die Plagegeister zu vertreiben... Naja, und dann mußte eben genäht und geflickt werden usw. Interessant finde ich auch, daß die Körperpflege doch auch groß geschrieben wurde. Haarentfernung und Zahnlücken säubern waren wohl üblich. Auch Puder für`s Gesicht wurde benutzt. Ach ja, es gab` auch schon die Heißwachsmethode um Beinbehaarung zu entfernen.... So weit ich weiß, haben auch einige Frauen die finanziellen Dinge geregelt. Sicher kommt es aber bei allen Dingen auch auf den Gesellschaftsstand an. Vielleicht konnte ich ein wenig helfen, liebe Grüße, Franziska P.S.: Das Buch befindet sich gerade nicht in meinem Besitz. Ich habe es verschenkt und werde mir aber demnächst wieder ein neues zulegen. Zwei Bilder daraus finden sich übrigens unter dem Thema "Kleiderbügel"
 
@ledon Schau mal …. Die Geschichte des Körpers im Mittelalter Von: Jacques Le Goff Ist auch nicht teuer…… Das Thema lässt sich nicht auf 2 Seiten begrenzen. Die beiden Mädels haben dir ja schon Anregungen gegeben. Nun einfach noch mal die Rolle der Frau unter dem Gesichtspunkt der Kirche und Denkweise berücksichtigen und fertig ist ein 15 Seiten Referat. Weiterhin sollte man schon berücksichtigen, welche Handelsprodukte und Güter im Alltag vorhanden waren. Da hat die moderne Frau im Mittelalter einiges gar nicht mehr machen müssen. Auch wenn es dir nicht gefällt ledon, auch hier musst du eingrenzen in welcher Zeit und Stand sonst wird das nix. Die Bäuerin hatte ganz klar andere Aufgaben als eine Magd in der Stadt oder eine Adlige. Muss ja nicht gleiche eine A-Diskussion werden... ;) ;) ;)
 
Oh ja, das werde ich tunlichst vermeiden ;) Der Grund für die Frage ist einfach, dass unsere Mädels wissen wollten, was denn die Damen, die sie nachstellen so gemacht haben und vor Allem, was davon einigermaßen spaßig ist und auf Märkten nachgemacht werden kann, man säuft ja nich den ganzen Tag ;)
 
Original von ledon ... spaßig ist und auf Märkten nachgemacht werden kann, man säuft ja nich den ganzen Tag ;)
Das unterscheidet die Märkte von anderen VA´s ;) Wie sieht es denn aus mit Handarbeiten oder du machst einen auf Knecht und bekommst von der Herrin deine Aufgaben (macht denen bestimmt eine Menge Spass ;)) Kochen macht durchaus mir und vielen hier ja auch Spass. Also ich denke einfach deine Damen sehen das ganz verkehrt und können das nicht nachempfinden, was den Damen damals Spass gemacht hat. Vieles was heute normal ist, war dort undenkbar. Der eigene Körper z.B. war verpönt und unter dem Gesichtspunkt der Kirche bedeutungslos. Also ich denke die könnten wenn überhaupt nur mit dir Spass haben... ;) P.S. Natürlich hatten die auch Spass, nur eben nicht so wie man sich das gerne vorstellt.
 
Mit mir Spass haben....ohweh, das wird wieder doppeldeutig ;) Nein, ich dachte eher Handarbeiten, die du ja auch angesprochen hast. Habe mich gefragt, was es denn da so alles gibt an einfacheren Sachen. Passt Brettchenweben oder so? Das mit dem Spass haben habe ich auch anders gemeint ;) Hab mich gefragt, ob es typische "Damenspiele" oder so gab. GLG, JO
 
Hallo, also da gibt es doch einiges: Nähen, Sticken, Fingerloop... Brettchenweben ist, denke ich, nicht mehr ganz so in im SpäMi. Schau Dich doch mal bei anderen Gruppen um, was die so treiben. Oder schau mal hier nach... ...welche Zeit macht Ihr? LG Franziska
 
Also Franziska hat ja das richtige genannt, die "Zeitfrage" ;) Brettchenweben wäre für das HoMi schon ok, aber eben nicht mit dem typisch bekannten Brettchenwebrahmen, den gab es nicht. Aber das kann man ja auch anders lösen. Franziska hat ja noch Handarbeiten genannt, dazu fällt mir auf die schnelle nur noch Filettechnik ein. Färben ist aufwendiger, macht aber auch Spass.
 
Was genau sollen die Frauen denn zeigen? Bauersfrau, Magd, Bürgersfrau oder Handwerkersfrau wenn nicht sogar Meisterin oder Adelige? In Köln gab es sog. Frauenzünfte, z.B. Seidenweberinnen - ergo es kann sehr gut ein Handarbeitssache gezeigt werden. Wolle spinnen, Sticken (Altartücher f. die hauseigene Kapelle oder als Spende an die Kirche), Brettchenborte ist im SpäMi "out", Nähen. Für eine adelige Darstellung könnte auch Musik und Tanz gezeigt werden. Der Aufwand ;) Neben dem Kochen, steht auch Backen an. An Literatur wäre zu empfehlen "Alltag im Spätmittelalter" v. Harry Kühnel "Städtisches Leben im Mittelalter" v. Evamaria Engel
 
Naja, wir sind alles andere als historisch....Trommler ;) Und da haben wir au Mädels dabei. Und die haben manchmal net genug zu tun;)
 
Original von ledon Und die haben manchmal net genug zu tun;)
Kann nicht angehen?! :wacko: Frühstück machen, abswaschen, Betten lüften, Zelt aufräumen, Mittagessen vorbereiten, kochen, abwaschen, kaputte Kleidung flicken, Wasser holen, den müden Männern Nacken massieren und Getränke reichen.... :whistling:
 
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...Getränke reichen und Nacken massieren? Du bist engagiert Beate :D
 
Original von Beate Frühstück machen, abswaschen, Betten lüften, Zelt aufräumen, Mittagessen vorbereiten, kochen, abwaschen, kaputte Kleidung flicken, Wasser holen, den müden Männern Nacken massieren und Getränke reichen....
schön wärs .... *träum* Aber da kennst du unsere Mädels schlecht, die ham ihren eigenen Kopf. Und manchmal nen schlimmeren Dickschädel als ich! ;)
 
Ist ja wohl klar, dass die Männer auch entsprechend schuften. :zunge
 
Das tun wir auch! Wir fahrn ja immer schon nen Tag früher los! Wir bauen das Lager auf, heben dir Grube fürs Feuer aus, schleppen das Gepäck von allen etc etc! Wir tun da schon genug ;)
 
domdom von der vogelweyde zitiert: -silke urbansky's GESEKE CLETZEN - EINE BIOGRAPHIE kapitel II.V.: kindersegen geseke führte ihren haushalt und besorgte, was man für ein kind brauchte. ein besticktes hemd wurde genäht, kleine häubchen und leinenstreifen zum wickeln. beim tischler bestellte sie eine wiege und bei einer gänsehökerin wieche daunen für die decken und kissen. es war üblich, von der eigenen mutter rat über die schwangerschaft einzuholen. margarethe schreye wunderte sich über den ungewöhnlich großen bauch ihrer tochter und schickte sie zu den beginen in die steinstraße. die frommen frauen waren gute geburtshelferinnen. geseke ließ sich den bauch abtasten. sie solle keinen kohl und keine zwiebeln mehr essen, sonst wäre alles in ordnung, sagte man ihr. geseke erfuhr nicht, dass sie mehr als ein kind trug. die geburt war gefährlich, weil die mutter unerfahren war. doch die familie stand geseke zur seite: wie bei gesekes ankunft, knapp zwanzig jahre zuvor, wurde die beste hebamme der stadt gerufen, dazu zwei beginen, eine alte und eine junge. gesekes mutter war da, trude clingspor, [...] zwei kleinmägde und die alte clingsporsche. das schlafzimmer war beizeiten mit sand ausgestreut und dann ausgefegt worden, sodass kein stäubchen übrig blieb. das bettstroh wurde erneuert, die bettwäsche frisch aufgezogen. kein ungeziefer sollte die wöchnerin belästigen. [...]
 
Ok, danke. Aber schwanger ist von unsern Mädels GOTT SEI DANK keines ... Das wär ma n Schock.....
 
Oliver hat ja schon einiges genannt. Nochmals von meiner Warte, da ich ja um eine "damenhafte Darstellung im HMA" bemüht bin ... *grins* Außer still und grade sitzen, sticken und/oder nähen ist da nicht viel. Vielleicht noch von Zeit zu Zeit im Gebet versinken ... Hinsichtlich des modernen Verhaltenskodex innerhalb einer Museumsveranstaltung oder Burgbelebung: Selbstverständlich wird in normalem Sprachgebrauch auf Besucher zugegangen, es werden Fragen beantwortet oder ganze Themenbereiche moderiert. In so einem Fall geht es ja nicht um irgendeine Art "Rollenspiel", sondern um die Ansprache der Besucher. Worauf wir ganz besonders achten: Normale tägliche Verrichtungen, wie z. B. Geschirrspülen etc., werden auf die Zeíten nach den Besuchern verlegt. Irgendwie unglaubhaft, als teuer gekleidete Dame plötzlich in der Gille mit Lauge rumzupanschen, nicht wahr? Nun ist es ein Unterschied zwischen Markt und Veranstaltung im Museum. Dennoch ist es keine Frage des "weiblichen Selbstverständnisses", sich auch auf dem Markt entsprechend zu verhalten ... womit dann lautstarke Zickereien à la Big Brother oder Supermodel sich dann ohnehin von selbst verbieten.
 

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