Alternative zu bruche und beinlingen

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Ich hab die ersten nur mit Steg gemacht. Da hab ich mich an die Füße noch nicht getraut. Er mag die auch sehr. Ich habe aber noch tollen weichen leichten Wollstoff über, der angewalkt ist und daher kaum franst. Aus dem werde ich wohl noch ein Paar Beinlinge mit Füßchen machen. Jetzt wo ich die Socken genäht habe, traue ich mir das auch zu. Vor Allem werden die Nähte dann schön schlank, weil ich hoffentlich nicht so dolle versäubern muss.
 
Danke für den Hinweis Ulf. Nein vor 1300. Zwischen 1260 und 1280 - ab dieser Zeit erlebt "unsere" ausgewählte Stadt gerade ihre Blütezeit. Darstellungstechnisch bewegen wir uns im Handwerksbereich.
 
Bruche und Beinlinge, ich hör meinen Holden schon entsetzt aufschreien, mich dazu mangels fehlender Schnittmuster.... aber ich frag mich auch so ein bisschen wer es wagen sollte unseren Männern unter die tunika zu gucken..... welche Schuhe passen dann beim Handwerker dazu Darstellung um 1300 Holzpuschen? bin vom vielen zusammensuchen grade schon ein bisschen googleverwirrt.... lg wilma
 
Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen. Kleidung, die sich von der heutigen unterscheidet vermittelt das Gefühl der anderen "Haut" deutlich besser. Für Holzschuhe werden Belege verzweifelt gesucht. Man trug wendegenähte Schuhe aus Rinds- oder Ziegenleder und im urbanen Bereich dazu Holztrippen. Denkbar ist im Sommer auch genähte Socken (siehe Avatar) und Trippen. Trippen bestanden wohl nach Fundlage aus Pappelholz. Leider habe ich derzeit auch noch keine Bezugsquelle dazu aufgetan. Ich persönlich finde für den Einstieg die Holzschuhe, die in den Shops gibt, für das Marktmittelalter hübscher, preiswerter und stimmigerals die Bundschuhe, die angeboten werden. Es gibt aber auch Nachahmungen von wendegenähten Schuhen, die um die 80.- € zu haben sind. Für einen Handwerker fänd ich solche passender, als die Holzschuhe.(Stichwort Cp-Schuhe) Handwerker waren ja keine ganz armen Schlucker. Richtig schön sind natürlich wendegenähte Treter in Handarbeit, aber dann sollte man sich schon sicher sein, dass man das Hobby ne Weile machen möchte und man im richtigen "Zeitfenster" ist, sprich man diese Darstellung auch wirklich mag. Aber ich schweife vom Thema ab. Zurück zu den Beinlingen. ;) Bastelanleitungen gibt es eine Menge im Netz. Schnittmuster ist schwierig, denn Beinlingen werden aufs Bein geschneidert. Sind nicht soooo schwer zu nähen, wie man meint. Ich hab erst auch Panikattaken geschoben und es ging leichter als ich dachte. Also nur Mut. Beinlinge sind einfach nur sexy. ^^
 
lol, ja der letzte Satz zog dann als Argument ungemein: "ok wenn du unbedingt meinst dann mach halt" ..... Nur gut dass ich das nächstes wochenende schon alles brauche....wird ne lustige Woche......@ Simon: wenns hinhaut bei Eric bastel ich Dir auch welche^^ lg Wilma
 
Ich nähe auch gerade die ersten Beinlinge für meinen Mann. Er musste gestern den am Bein abgesteckten Prototyp aus billigem Stoff und dann den danach genähten richtigen Wollbeinling immer brav mit Bruche anprobieren, weil ichs so lustig fand... Er fühlte sich "wie beim Ballett" aber da kenne ich keine Gnade! Nein, unter der Kotte guckt dann ja eh nicht mehr viel raus und nur so sieht es richtig aus. Mangels Wechselbeinlingen habe ich frech auf das Fußteil verzichtet (sieht man im höherer Schuh eh nicht). Das 2. Paar irgendwann kriegt dann auch brav Füße. Heute abend werde ich dann erneuten Anprobierspaß haben, wenn die "Strapse" noch dran sind!!! :D
 
Ich weiß nicht ob es evtl schon hier irgendwo beschrieben wurde,auf die Gefahr es zu wiederholen: Anleitung zum Beinlinge machen. Man nehme einen alten Stoff, Betttuch, Tischdecke, etc. Den Stoff ums Männerbein legen, und am Bein feststecken, so wie der Beinling sitzen soll. Von beiden Seiten gut sichtbar anzeichnen, wo die spätere Naht verlaufen soll, Nadeln wieder raus, mit Nahtzugabe zuschneiden. Nun kann man versuchen,dieses erste Modell zusammen zu nähen und anprobieren. Vorsicht, Tischdecke oder Betttuch ist weniger elastisch als Wollstoff in der richtigen Bindung. Den Schnitt sollte man sich vor dem nähen auf Papier übertragen, damit man ihn für später, als Schnittmuster hat. Nahtzugaben auf dem Papier notieren, wie viel habt ihr dazu gegeben ... nicht das ihr bei Modell 3 (weil die Zweit oder Drittklamotte her soll) meint, ihr müsstet noch mehr dazu geben, oder die Zugabe vergesst. Es gibt bei der Sache einen Trick ! Der Stoff muss diagonal zu Kette /Schuss zugeschnitten werden und der spätere Stoff sollte möglichst in einer Köperbindung sein, (2/1er oder 2/2er) diese Bindung ist querelastischer als Leinwand. Dadurch wird die Beinröhre etwas elastisch und veraschafft eine gewisse Bequemlichkeit. Auch die Art der Naht ist nicht ganz unwichtig, besonders wenn ein Fußteil angeschnitten (genäht) wird. Kappnähte sind zB sehr starr, und kein bischen elastisch, und Belastung, kann der Stoff aufreißen,bei großem Pech hinter der Naht im Kleidungsstück !
 
@ Silvia: :danke So langsam steigt die Panik bei mir, weil ich auch welche nähen soll. Aber bei dem Tipp von dir, geht es gleich etwas ruhiger.
 
Das ist noch ein Vorteil der einfachen Klamotte: Auf Bildern sieht man oft, dass die Beinlinge von Bauern, Hirten und anderem Volk eben nicht so körpernah sitzen, wie die des Adels, sondern ziemlich schlabbern (jedenfalls im 12. Jahrhundert). Daher habe ich auch keine Bedenken, die Beinlinge für meine Kinder aus einem Rhomboid zu nähen (oben Oberschenkelumfang, unten Fersenumfang, gerade Linie zwischen beidem). :D
 
Den Stoff ums Männerbein legen, und am Bein feststecken, so wie der Beinling sitzen soll. Von beiden Seiten gut sichtbar anzeichnen, wo die spätere Naht verlaufen soll, Nadeln wieder raus, mit Nahtzugabe zuschneiden.
Vorsicht, wenn man das gleich mit dem "richtigen" Stoff so machen möchte. Ich würde in diesem Fall dann eher empfehlen: Stoff umd Männerbein legen und am Bein feststecken, so wie der Beinling sitzen soll. Eng abstecken (Abstände zwischen den Nadeln nicht größer als 5 cm. Dann anzeichnen. Nadeln nicht wieder raus, sondern der zukünftge Besitzer sollte versuchen, die Teile ganz normal auszuziehen. Wenn man die Nadeln zu früh rausnimmt, sieht man sonst nicht, falls eine Stelle später so eng ist, dass man den Beinling weder an- noch ausziehen kann. Sollte bei festgesteckten Nadeln so eine Stelle auftreten, dann dort etwas großzügiger werden.
 
Mara so habe ich das beim ersten Mal auch gemacht, aber da die Tischdecke sich ganz anders verhält als Wollstoff, und starke Männer beim Gedanken an die im Stoff steckenden Nadeln auch schon mal zum kleinen Mädchern werden... :wacko: war der erste Versuch zu weit zu groß zu schlabbrig.
 
Ich habe die Schenkelchen einfach mit einem groben Heftstich "eingenäht", damit diese hübsche Wade durch Nadeln keinen Schaden nimmt. Dann einfach Stoff zum versäubern stehen gelassen und 3 cm neben der Behelfsnaht den Stoff abgeschnitten. Dann die Naht begradigt, also nicht gerade, aber formschön in eine verfünftige Stichlinie gebracht. Nochmal den Sitz überprüft und korrigiert, unten einen Steg zugeschnitten und fertig. Am Oberschenkel darf es ja auch nicht so knackeeng sitzen, schließlich muss die Bruche da ja rein passen. Nachdem der Sitz nach meinem Gusto okay war, habe ich die Zugabe noch eingekürzt und gegen ausfransen umsäumt, Nestelloch rein - fertig.
 
Mangels Wechselbeinlingen habe ich frech auf das Fußteil verzichtet
Das sollte eigentlich kein Problem sein, es gibt auch einige Abbildungen von Beinlingen ohne Fußteil oder mit Steg. An das Bild mit Steg komme ich leider zur Zeit nicht ran, da es die Seite nicht mehr gibt und ich eine Kopie irgendwo in den weiten meines PC's abgespeichert habe. Ansonsten auf die schnelle, in einem Lichtenthaler Psaltarium und im Oldenburger Sachsenspiegel bin ich auf Abbildungen gestoßen, die nach Beinlingen ohne Fußteil aussehen. Meine Kinder tragen nur die Variante mit Steg, da dann auch Barfuß laufen möglich ist. Strümpfe wohllte ich irgendwann in Nadelbinding machen, wenn ich es dann mal gelernt haben sollte. Ansonsten nähe ich Socken aus dem gleichen Stoff, die dann allerdings nicht belegt sind. Anpassen mache ich genauso, wie Mara es beschrieben hat. Aber vorsicht beim Ausziehen; mein Mann hat sich auch schon beschwert, als ich "Akkupunkturversuche bei ihm gestartet hatte" :D LG Martina
 
Das Band oben - muss ich das mit Nestellöchern anknoten oder kann ich das auch von hinten annähen? (An den Beinling) Festgenäht würde mir jetzt stabiler und weniger ausreißgefährdet vorkommen, aber ich bin da flexibel. Mache ich fingerge- (na, wie heißen die noch mal???!!!) Schnüre dran oder geht auch eine gedrehte Wollkordel? Fragen über Fragen, damit mein Mann auch chic aussieht! :D
 
Ich ab sie bei meinen Beinlingen mit einer Fingerloopschnur am Bruchengurt festgemacht. An den Beinlingen sind eingefasste Löcher, praktisch einem Knopfloch ähnlich. Kann man so in meiner Galerie sehen.
 
Oben in den Beinling kommen an passender Stelle (i.e. nicht mittig oben auf dem Oberschenkel, sondern wegen des besseren Tragekomforts nach außen etwas versetzt) zwei nebeneinander liegende Nestellöcher. Am Bruchenstrick oder -gürtel (je nachdem wie fein man(n) es möchte)hängen pro Seite zwei Enden der Nestelschnur, die von hinten nach vorn durch die Löcher gefädelt, fest gezogen und festgeknotet werden. So zumindest sieht die Lösung aus, die mein Schatz trägt. Annähen würde ich die Schnüre am Beinling auf gar keinen Fall, das hat eine Garantie auszureißen. Unterschätz nicht den Zug, der auf den Nestelbändern liegt. Gedrehte Wollkordel ist für die Nestelschnüre unpraktisch, denke ich - die wäre mir zu elastisch. Zum ausprobieren und erst mal die Länge abmessen um zu sehen wie lang die geloopte Schnur werden soll geht übergangsweise auch erst mal ein runder Schnürsenkel...
 
Also ich habe die Nesteln am Beinling festgenäht, nachdem ich nirgends eindeutige Löcher gefunden hatte (allerdings auch nirgends Nestelbänder ;( )
 
Zitat: Der Stoff muss diagonal zu Kette /Schuss zugeschnitten werden und der spätere Stoff sollte möglichst in einer Köperbindung sein, (2/1er oder 2/2er) diese Bindung ist querelastischer als Leinwand..... ?( ?( ?( bitte einmal für blonde doofe übersetzen^^ lg wilma
 
Den Stoff muss man diagonal zuschneiden, weil auch gewebter Stoff in diese Richtung elastisch ist. Wie ein Leinenbetttuch wenn du seitlich oder oben und unten ziehst, bleibt es starr, diagonal gezogen dehnt es sich. Leinwandgewebt heißt, dass der Schußfaden immer einmal über und einmal unter den aufgespannten Fäden durchläuft, wie beim Schulwebrahmen. bei Köper läuft er dann teils über 2 Längsfäden oder unter 2 Fäden, wodurch die Optik anders wird (so Diagonalstreifen im Gewebe) und auch die Dehnbarkeit.
 

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