Schauen wir uns die wichtigsten Comics zu diesem Thema an. Auf diese müssen wir zurückgreifen denn Realien gibt es ja wohl nicht. Die erste Bilderhandschrift zeigt dass Bolzen als Munition für die Armbrust total "out" sind. Bei der Größe dieser Geschosse macht ein Köcher keinen Sinn...
(Quelle: Mosaik, Ritter-Runkel-Serie, Neuabdruck Buchverlag Junge Welt GmbH, 1995, Herausgeber Hannes Hegen) Spaß beiseite... Für einen Köcher bemühen wir mal folgendes:
(Quelle: Eneit, Miniatur aus der Berliner Handschrift, ca. 1210-1220, hier: Titelbild von
Lemmer, "der Dürnge bluome schînet dur den snê", Wartburg-Stiftung Eisenach 1981) Das Bild zeigt viel, wirft aber auch Fragen auf. Klar zeigt es Köcher für
Pfeile für den Bogen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann davon ausgegangen werden dass die Köcher für Pfeile und für Bolzen
baugleich waren und sich nur in der Länge unterschieden. Da die linke Hand den Bogen hält trägt man den Köcher an der rechten Seite, um mit der freien rechten Hand die Pfeile herausziehen zu können. Köcher nicht auf dem Rücken, weil es bequemer ist. Interessant ist dass die Pfeile mit den Spitzen nach oben im Köcher verwahrt werden, und nicht wie bei den Indianern mit den Spitzen nach unten. Das wirft die Frage auf, wie schiebt man die Pfeile in den Köcher ohne die Befiederung zu beschädigen. (Die Pfeile hatten Befiederung, wie auf einem anderen Bild der Eneit zu sehen ist..) Die nächste Frage, die ich damit im Zusammenhang sehe, betrifft die Z-förmige Beriemung unter der Köcheröffnung. Denn ein stabiler, vermutlich aus starkem Leder gefertigter Köcher benötigt diese Riemen nicht. Rein zur Zierde halte ich für abwegig. Ich habe dazu zwar eine Idee, aber evtl. hat ja jemand eine Erklärung die plausibel ist.