Armbrustschütze 13.Jhd

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Anhänge

  • Pamplona Bibel 138v.JPG
    Pamplona Bibel 138v.JPG
    66,6 KB
  • Pamplona Bibel 228r.JPG
    Pamplona Bibel 228r.JPG
    140,8 KB
  • Mainzer Evangeliar Pic 5.JPG
    Mainzer Evangeliar Pic 5.JPG
    141,7 KB
interessant bei dem Mainzer Evangeliar ist, dass der Armbrustschütze Links am Boden einen Waffenrock und weißen Schwertgurt hat.
 
Künstlerische Freiheit des Malers ? Oder (sorry) nicht ganz so schubladisiertes Denken ? Auch heutzutage kann ein etwas höherer Offizier, dessen Normalausstattung eigentlich anders aussehen würde, im Ernstfall durchaus sich einer anderen Waffengattung bemächtigen etc. Denken wir manchmal nicht zu eng? Normal war ja auch, dass man Gefallene nachher jeweils ausplünderte und weiter verwendete was brauchbar war. Da dürfte es ausrüstungsmässig mit der Zeit ein ganz schönes Flickwerk gegeben haben. Das waren ja eher selten "uniformierte" Heere mit Zeughausmässig ausgegebenen Standardausrüstungen.
 
:eek:ff1
Auch interessant ist, dass einige Armbrustschptzen einen weißen Schwertgurt trugen welcher ja eigentlich Rittern vorbehalten ist
gibt es dafür irgendwelche Belege, also dass er nur den Rittern vorbehalten wurde? Man sieht ihn nämlich nicht nur bei Armbrustschützen, sondern affig auch bei jeder anderen Art Soldat. Und normale Soldaten mit anscheinend zivilen Surcots, was ja im Grunde nichts anderes als ein Wappenloser Waffenrock ist, über der Rüstung sind auch nicht selten. :back Ich kenne für das 13te auch nur diese Abbildung aus der kfb die Sky schon gepostet hat, aber das ist ein interessantes Thema. Ich habe auch schon gelesen dass später Pavesen von Armbrustschützen gerne einfach auf den Rucken geschnallt wurden, habe dafür aber keine Belege...
 
Schauen wir uns die Köcherform um kurz nach 1300 an, erhält diese sich (in diversen Formen) bis in die Neuzeit hinein. Das beweist zwar nichts, macht aber deutlich das sich bei dieser Waffengattung (und ihrem Zubehör) über längere Zeiträume hinweg nichts gross veränderte. Mich wundert bis jetzt nur, dass man bis 1300 (bis jetzt zumindest) quasi keine Köcher sieht, aber es bereits einige Jahre später im ersten Viertel des 14. Jhd. etliche (ja fast schon zahlreiche) Abbildungen dazu gibt... Ich werde mich (Stand heute) wohl an den Abbildungen aus der ersten Hälfte des 14. Jhd. (teils kurz nach 1300) orientieren.
Bin weiterhin an diesem Thema dran und habe noch etwas Zeit zum lesen finden können. Im Buch "Krieger-Waffen und Rüstungen im Mittelalter 800-1500" von Jens Hill & Jonas Freiberg wird ab Seite 69 recht ausführlich ein Armbrustschütze aus der Mitte des 13. Jhd. beschrieben. Der beschriebene Armbruster (ein LH-Darsteller) nutzt einen Bolzenköcher, der mit Leder bezogen ist. Es wird auf Seite 71 erläutert, dass dieser Köcher ebenfalls mit Pergament oder Fell bezogen sein konnte. Weiterführende Quellen werden leider keine genannt, die Interpretation des Köchers dieses Darstellers deckt sich allerdings mit meiner These zum Thema "Bolzenköcher im 13. Jhd". Wer das Buch hat, kann ja mal reinschauen. Der Beitrag ist meiner Meinung nach lesenswert.
Für Fell am Köcher gibt es ebenfalls ab der ersten Hälfte des 14. Jhd. Abbildungen als Beleg. Im 15. Jhd. war es ziemlich beliebt. Man sieht es oft auf Abbildungen und es sind auch etliche Köcher erhalten (einige wenige schnell herausgesuchte Beispiele siehst du unten). Wenn Fell am Köcher, dann war es wohl meist mit Wildschwein bezogen. Farbige Abbildungen, die Fell am Köcher zeigen dass in weiss-schwarz gehalten ist, lassen auch auf Dachs schliessen. Es gibt aber auch zahlreiche Abbildungen, die kein Fell am Köcher zeigen.
Dieses Thema möchte ich auch nochmal aufnehmen. Im Beitrag 19 hatte ich ja neulich ein paar zügig rausgesuchte Abbildungen gepostet. Heute gibt es noch eine Collage eines meiner rekonstruierten Bolzenköcher (15. Jhd.) dazu. Dieser Köcher hat (im Gegensatz zu meinem mit Dachsfell eingeschlagenen Bolzenköcher) einen Bezug aus Wildschweinfell und einen ledernen Deckel, um die Bolzen (vorallem die mit Knochenleim eingeklebten Leitwerke aus Pergament) zu schützen. Er ist knapp 55cm lang (ohne das Schwänzlein vom Wildschwein) und er wurde auch innen mit der Haut vom Wildschwein ausgeschlagen. Die aus Eichenholz gefertigten Schäfte der Kriegsbolzen sind mit Bolzeneisen und Leitwerk allesamt um die 68g schwer und knapp 39cm lang. Diese Bolzen sind für eine starke Armbrust (meine Windenarmbrust, 15. Jhd.) gedacht. Beschusstests mit diesen Bolzen folgen diesen Sommer.
14bj680.jpg
(Bildquelle: ich)
 
Linde, Birke hab ich irgendwo gelesen. Gruß Christoph
 
Zwar nicht zum Schild, aber zum möglichen Köcher eines Armbrusters des 13. Jhd. gibt es erste Neuigkeiten.
Schauen wir uns die Köcherform um kurz nach 1300 an, erhält diese sich (in diversen Formen) bis in die Neuzeit hinein. Das beweist zwar nichts, macht aber deutlich das sich bei dieser Waffengattung (und ihrem Zubehör) über längere Zeiträume hinweg nichts gross veränderte. Mich wundert bis jetzt nur, dass man bis 1300 (bis jetzt zumindest) quasi keine Köcher sieht, aber es bereits einige Jahre später im ersten Viertel des 14. Jhd. etliche (ja fast schon zahlreiche) Abbildungen dazu gibt... Ich werde mich (Stand heute) wohl an den Abbildungen aus der ersten Hälfte des 14. Jhd. (teils kurz nach 1300) orientieren.
21c5gra.jpg
(Bildquelle: ich) Dieser Reproduktionsversuch eines Bolzenköchers orientiert sich von der Form an einer Abbildung aus dem Codex Manesse. Ich persönlich halte es für möglich, dass Köcher in solch einer Form auch bereits schon im 13. Jhd. verwendet worden sein könnten. Dieses Stück wurde aus Lindenholz gefertigt und und mit Leinenstoff bezogen. Das Leinen wurde mit einer Mischung aus schwarzem Pigment und Öl eingefärbt und zum Schluss mit Bienenwachs versiegelt. Er ist fast 40cm lang und wiegt leer etwas über 300g.
 

Neueste Beiträge

Oben