Pit der Schreiber
Well-known member
oder sich die Sachen,zumindestens die Kleidungsstücke,direkt schneidern lässt.da man schon sehr gute Bezugsquellen hat.
oder sich die Sachen,zumindestens die Kleidungsstücke,direkt schneidern lässt.da man schon sehr gute Bezugsquellen hat.
Das mit den Ansprüchen ist richtig. Das mit den Finanzen auch. Zumindest teilweise. Bitte verstehe meinen letzten (und auch diesen) post nichts als persönlichen Angriff. Es ist nur meine Sicht auf die Dinge. Wir scheinen hier grundsätzlich unterschiedliche Sichtweisen zu haben.Klar, jeder hat andere Ansprüche und andere Finanzen, die man reinbuttern kann
Wenns mal so wäre... Selbst ein Großteil der wirklich guten nachgebildeten Harnische vom Plattner kommt nicht mal ansatzweise an die herausragenden Leistungen zeitgenössischer Plattner (Helmschied, Seusenhofer etc.) heran, und das ist auch kaum verwunderlich. Wir reden da schließlich über hochspezialisierte und lange professionell ausgebildete Plattnerdynastien mit einem Heer von spezialisierten Handwerkern und teils extrem zahlungskräftigen Kunden (dass ein Plattner alles allein erledigt ist ja eher ein Produkt der Moderne, damals war allein das Harnischpolieren ein eigener Beruf). Alleine das Aussterben des Plattnerhandwerks in den letzten Jahrhunderten macht dort schon eine Strich durch die Rechnung. Zum anderen: Auch weniger kostspielige Harnische des Mittelalters und der frühen Neuzeit haben funktioniert. Die Ersparnisse liegen dort an anderen Stellen (weniger/nicht geschlichtet, weniger verziert, keine vollständigen Harnische usw.). Wenn man sich bspw. die knechtischen Harnische des 16. Jhd. ansieht wird dies sehr deutlich. Fehler in der Beweglichkeit usw. liegen dort dann eher daran, dass z.B. mal ein Restaurator die Folgen falsch vernietet hat o.ä. (letztens noch bei einer Schulter um 1530 gehabt, die hat man bei der Restaurierung in den 80ern quasi unbeweglich gemacht).Auch nicht jeder Soldat oder "Ritter" konnte sich dazumal eine High-End Rüstung leisten. Gibt ja unzählige damalige Teile, die sich an High-End anlehnen, aber weniger hochwertig sind. Bin ich halt ein etwas ärmerer Ritter! Auch die soll's geben...
Genau! Ich muss auch sagen: Bin eher ein schlichter Typ. Meine Rüstung muss mich schützen und komfortabel sein. Das ist sie zum Glück. Eine Rüstung muss ja genau das erfüllen. Man weiss ja auch, dass die Rüstungen sich enorm unterschieden, je nach Gebrauch und Geldsack. Die (Schlacht)Rüstungen waren oft nur im Bereich 0,8-1,2mm, teurere Stücke des Hochadels je nach Teil dicker (Turnierrüstungen auch anders). Es gab enorme unterschiede wie eben auch heute Der damalige Stahl war auch weniger hochwertig als heute. Von dem her gibt es immer etwas Abweichungen. Du sagst es auch richtig: Plattner starben nach einer Zeit aus. Die meisten heutigen Plattner sind ja eher Newcomer. Mein Mailänder Kürass folgt einem historischen Vorbild, jedoch halt etwas günstiger. Ein Mittelweg eben, so wie etwa damals.Wenns mal so wäre... Selbst ein Großteil der wirklich guten nachgebildeten Harnische vom Plattner kommt nicht mal ansatzweise an die herausragenden Leistungen zeitgenössischer Plattner (Helmschied, Seusenhofer etc.) heran, und das ist auch kaum verwunderlich. Wir reden da schließlich über hochspezialisierte und lange professionell ausgebildete Plattnerdynastien mit einem Heer von spezialisierten Handwerkern und teils extrem zahlungskräftigen Kunden (dass ein Plattner alles allein erledigt ist ja eher ein Produkt der Moderne, damals war allein das Harnischpolieren ein eigener Beruf). Alleine das Aussterben des Plattnerhandwerks in den letzten Jahrhunderten macht dort schon eine Strich durch die Rechnung. Zum anderen: Auch weniger kostspielige Harnische des Mittelalters und der frühen Neuzeit haben funktioniert. Die Ersparnisse liegen dort an anderen Stellen (weniger/nicht geschlichtet, weniger verziert, keine vollständigen Harnische usw.). Wenn man sich bspw. die knechtischen Harnische des 16. Jhd. ansieht wird dies sehr deutlich. Fehler in der Beweglichkeit usw. liegen dort dann eher daran, dass z.B. mal ein Restaurator die Folgen falsch vernietet hat o.ä. (letztens noch bei einer Schulter um 1530 gehabt, die hat man bei der Restaurierung in den 80ern quasi unbeweglich gemacht).Auch nicht jeder Soldat oder "Ritter" konnte sich dazumal eine High-End Rüstung leisten. Gibt ja unzählige damalige Teile, die sich an High-End anlehnen, aber weniger hochwertig sind. Bin ich halt ein etwas ärmerer Ritter! Auch die soll's geben...
Ohne den Thread jetzt weiter in diese Richtung ausufern lassen zu wollen, aber noch als Anmerkung: Die Materialstärke eines einzelnen Stückes (z.B. Helm) unterscheidet sich schon, je nachdem in welchem Bereich man misst. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Teile ja über einem Gesenk aufgezogen werden, und dass man stark beanspruchte Stellen massiv lässt und andere zwecks Gewichtsersparnis dünner ausarbeitet. So findet man an einem Helm dann vielleicht (fiktives Beispiel) oben an der Kalotte 2,5 mm und an einer anderen Stelle 1 mm - anders, als dies bei heutigen Rüstungsteilen aus Walzblech der Fall ist. Das hat im historischen Sinne aber weniger mit Geldsparen zu tun, denn die Arbeit mit verschiedenen Stärken ist eigentlich extrem ausgeklügelt. Bei Turnierharnischen verhält es sich dann noch mal anders, da z.B. beim Extrembeispiel Scharfrennen die Belastungen extrem sind (daher auch ganz andere Harnischformen und sehr massive, mehrfach verstärkte Partien). Tatsächliche finanzielle "Einsparungen" mit sehr dünnem Material im ganzen sind wohl eher eine Sache, die vor allem im 17. Jhd. üblich ist (siehe z.B. die knechtischen Harnische in der Emder Rüstkammer), was aber auch mit einer vollkommen anderen Art der Kriegführung zu tun hat. Naja :backMan weiss ja auch, dass die Rüstungen sich enorm unterschieden, je nach Gebrauch und Geldsack. Die (Schlacht)Rüstungen waren oft nur im Bereich 0,8-1,2mm, teurere Stücke des Hochadels je nach Teil dicker (Turnierrüstungen auch anders).
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