Bekleidung 1250 Mitteldeutschland

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Rabenschar

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63303 Dreieich
Hallo, meine Frau und ich möchten unsere Darstellung verbessern. Speziell geht es hier um die Zeit um 1250 in Hessen (heutiges Rhein-Main-Gebiet). Dargestellt werden sollen einfache Leute, kein Adel oder Ritter o. ä. In unserem Ort Hayn in der Dreieich (oder auch einfach nur Hayn), der das Zentrum des Wildbannforstes Dreieich war, gab es eine im Mittelalter recht berühmte Jagdhundezucht, daher soll es auch nicht unbedingt eine Typische Bauerndarstellung werden. Hättet ihr vielleicht einige gute Anregungen ? Vielen Dank im Vorraus.
 
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aaaah diu-minnezit, genauso wie genannte Links ist keine Quelle, selbst diu-minnezit als so belobte und imitierte Gruppe haben viele Fehler die weh tun und v.a. stellen FRANZÖSISCHEN HOCHADEL dar, was also für Rabenschar was ich so an seiner Herkunft örtlich gesehen habe eh nicht in Frage kommt (oder sprichst du fließend französisch und hast lange dort gelebt? Anders ist eine glaubwürdige Darstellung schwer möglich ;) ) Vergiss was die machen/nicht machen, und mach den eigenes Ding! Recherchier und dann agiere! Gute Quellen sind: Katrin Kania & Herbert Norris für den Anfang! Da hast sowohl Bilder, Schnitte, als auch einen Abriss der Mode drin, bei Herbert Norris natürlich speziell die englische Mode, aber es gibt dir trotzdem eine Idee. Auch die Londonfunde aus der Themse sind als Literatur sehr spannend, ebenso für Lagerinventar, Accessoires, etc. Ansonsten sind Quellen auch historische Handschriften: ein franzose kann sich z.b. gut an die Kreuzfahrerbibel halten für 1250 rum. Es empfiehlt sich hier ein Besuch der Datenbank der http://www.imareal.oeaw.ac.at/realonline/ oder http://www.wga.hu/ Darstellungsort & Zeit eingeben und suchen bzw. gleich nach Sammlungen von Klöstern etc. in deinem Umkreis suchen. Da muss man nur auf die symbolische zur Schaustellung von Macht achten, die oft in Handschriften auftaucht, z.b. das Herrscher oftmals im byzantinischen Stil gekleidet sind um auch dieses weltliche mit dem "priesterlichen" touch zu vermischen, bzw. das "alte Gute" als solches auch wie von der Gesellschaft erwartet, zu präsentieren - wenn dich da die gesellschaftliche Akzeptanz von Kleidung im MA, grad auch bei Adel/Klerus interessiert lies vom Jan Keupp "Die Wahl des Gewandes"; kam grad erst raus, und zwar nicht alles relevant für eine Darstellung, aber sehr aufschlussreich grad was so Punkte wie Canossa, Hl. Elisabeth, Parzival, Meier Helmbrecht etc. aus modischer Sicht für die Gesellschaft bedeutet hat und was für Probleme sich daraus ergaben. Rabenschar aber ganz zum Beginn bitte lies dir nochmal den Anfängerkitguide hier im Forum durch, speziell die paar W-Fragen zu einer Darstellungsgestaltung: WANN - WO - WER - WAS? Danach stell deine Frage bitte mit den Antworten zu den W-Fragen nochmals, alles andere ist sonst der falsche Ansatz und die Katze beißt sich selbst in den Schwanz. Gruppen kopieren ist keine Recherche, und du endest nur wieder gefrustet, gibst Unmengen an Geld aus, verbesserst dich aber nicht. Weil die machen auch Fehler, haben vielleicht auch schon eine Gruppe vor sich imitiert... dann kommt das raus was du bei "Helden von Morgen" siehst: Eine Pseudyo-Britney Spears nach der nächsten aber kein glaubwürdiger, international wirklich erfolgreicher Sänger ;) lg Firi
 
Hallo Firiel, vielen Dank für deine ausführlichen Ausführungen. Das die minnezit sich auf Frankreich bezieht hatte dann beim genauen hinsehen auch bemerkt. Die W-Fragen habe ich ja festgelegt (Eingangspost), aber irgendwie ist es schwierig typisch regionales zu finden. Es gibt bei uns zwar ein Heimatmuseum, aber seit die Dame die es jahrelang leitete in Pension ist, hat es mehr geschlossen als geöffnet (da gibt es irgendwie disharmonien mit dem Land Hessen das die Finanzmittel streichen will). Wahrscheinlich bleibt mir nichts anderes übrig als auf "allgemeintypische" Klamotte für den Zeitraum zurückzugreifen. Was mich trotzdem interessieren würde wäre, da ich zwar einen "einfachen" Menschen darstellen möchte, aber trotzdem keinen Bauern, ob es da irgendwelche Anregungen gibt.
 
sorry, mea culpa! Sollte die Augen besser aufmachen!! also für Anregungen einfacherer Menschen ist die Kreuzfahrerbibel schon interessant, in der Hinsicht hat sich wenig modisch bei ärmeren Schichten individuell getan, auch wenn Mode immer ein Statussymbol war, und auch zw. einfachen Handwerkern aber auch Gildeanführern bzw. Ratsmitgliedern zu unterscheiden ist; da in Bezug interessant sind auch div. Kleiderordnungen aus dem Spämi wie weit "geprotzt" wurde ;) Das schöne an dem Werk von Herbert Norris sind auch "moderne" Zeichnungen die eine Idee geben, wie so eine Bäuerlich-einfache Kleidung ausgesehen haben könnte. Gib mir mal ein paar große Städte bei euch, mit den Bundesländern fang ich als Ösi wenig an :p
 
Der Naumburger Dom ist nicht sooooo weit weg, wenns ums 13. Jh. geht. Da hast paar gute Anregungen fürn Adel dort. Interessant ist auch das Kölner Dommuseum, vielleicht findest da paar interessante Sachen? War leider schon lang nimma dort und erinner mich kaum daran, was sie da drin genau hatten. sonst hab ich grad gesehen dass die WGA auch MA als eigene "Abteilung" hat http://www.wga.hu/support/list/zgothic.html#gothic, nicht uninteressant was da auch zu finden ist. Wenn die örtliche Quellenlage zu gering ist, muss man eben vergleichen lernen.
 
Du machst dir wirklich viel viel Mühe :) Aber leider ist der Naumburger Dom doch ne ganze Ecke weg..... Mainz wäre noch in der Nähe...was im MA wahrscheinlich deutlich bedeutender war als Frankfurt/Main...vielleicht hift das weiter.
 
sonst evtl. in Marburg mal da bei der Uni anfragen? Hab vorhin gesehen die haben auch einige Handschriften aus dem 13./14. Jh. und Uni habt ihr in FFM sicher auch zwecks Unibibliothek stürmen/Fernleihe?
 
Daran habe ich noch garnicht gedacht :kopfhau Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht....
 
Bitte versteht mich nicht falsch, das soll keine dieser "Typischen" Diskussionen werden. Die Homepage einer Gruppe ist sicherllich keine Quelle. Das ist richtig, aber diese Gruppen sind auf einem sehr guten Nivuea und deshalb sagte ich anschreiben und stöbern. Alle 3 angegeben Gruppen sind sehr regional und süddetutsch, so das für Rabenschar dort sicherlich mehr Infos abfallen, als bei den Büchern die Firiel genannt hat. Sicherlich ist die Kreuzfahrerbibel grundlegend, aber eben französisch. Norris ist englisch und nicht unbedingt ein Buch was ich einem Anfäbger empfeheln würde. Eben weil es sich stark an der englischen Mode orientiert und gerade die Zeichnungen eher " diskussionswürdig" sind. Die Londonfunde sind, wie unschwer zu erraten, eben aus London, Katrin Kanias Buch ist eine gute Fleißarbeit, aber auch nicht wirklich eine Quelle oder etwas für einen Anfänger. Also warum nicht erst einmal fragen, welche Quellen,Bücher etc dort empfohlen werden. Wenn keine Antwort kommt, dann kann man sich immer noch darüberunterhalten. Wie und womit man eine solche Darstellung aufbauen kann.
 
also die Literaturliste von diu minnezit hab ich großteils zu hause, und kann dir somit sagen dass die ziemlich französisch/englisch ist... Das die kfb französisch ist hab ich auch mehrmals schon gesagt ;) Hab auch bei Her unde Massenie viele französische Bildquellen gesehen grad... schau daher bitte auch gut auf die Herkunft der Abbildungen Rabenschar. Auch Psalter haben oft das Prädikat "deutsch" entstanden aber original ganz woanders. Da vielleicht als Möglichkeit der regionaleren Quelle das Mainzer Evangeliar? Die Londonfunde sind interessant wg. z.b. Textiloptik, etc.; Katrin Kania gibt einen historisch und nähtechnisch guten und vgl. mit Margaret Scott (zu sehr auf Adel und eben wenig D fokussiert) etc. einen sehr akuraten und auch für einf. Schichten anwendbaren Überblick zur generellen Frage Kleidung um 1250, da ich das Gefühl habe dass Rabenschar sich mal generell in die Thematik einlesen will/muss. Wg. Funden: Die Hl. Elisabeth von Thüringen gäbs bei der Frau als Kleiderfund, wobei ich nach dem Lesen von Jan Keupp da auch eher skeptisch gegenüber stehe wie weit dieses Kleid als "allgemeingültiges" Kleid für normale Schichten um 1230 annehmbar ist, da da ja doch wieder der politisch/soziale Bezug zu übertriebener Armut/Büßerkleidung etc. existiert bzw. zugleich Elisabeth trotz ihren Absichten starken sozialen Zwängen bezüglich einer entsprechenden modischen Standesrepräsentation seitens ihrer Familie ausgesetzt war. Sonst noch der Fund der Hl. Klara von 1250, da ist halt wieder auch das Thema Franziskaner & Armutsgelübde im Hinterkopf zu behalten. http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/bockhome.html
 

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