BernarddeNoyer
Well-known member
Auch hier, vielen Dank für's verschieben
Ich sehe das jetzt nicht als Bildungsauftrag, sondern wollte halt meinen Spaß daran haben auch ein bißchen ins Bild zu passen. Vielleicht ist es auch nur die Lust in eine andere Rolle zu schlüpfen. Ich denke die meisten Besucher so einer Veranstaltung wollen einfach das Flair genießen und eine Art Zeitreise machen (wie jemand in dem anderen Thread geschrieben hatte) und nicht eine Bildungsreise ins Mittelalter unternehmen. Ich werde daher auch nicht - sollte mich überhaupt jemand fragen - so tun als sei das alles historisch korrekt. Also keine Angst. @Ritter Erasco: ich habe mir den anderen Thread durchgelesen (hat ziemlich gedauert) und ich muß sagen: da kochen ja die Emotionen richtig hoch. War wohl wirklich gut, daß Du den Teil ausgegliedert hast. ^^ Ich denke ich werde dort dann auch meinen Senf dazu geben, eben aus Sicht eines Anfängers oder eines Außenstehenden, wie auch immer man das sehen möchte. Muß nachher gleich nochmal gucken, ob da schon was Neues ist. @Morgan: Vielen Dank. Ich mußte so schmunzeln als Mara das mit den kurzen Haaren schrieb, sie konnte ja nicht wissen, daß ich keine moderne Kurzhaarfrisur, sondern die Frisur meiner Namensvetterin trage. Deswegen konnte ich mir den Kommentar auch nicht verkneifen. Viele Grüße von UtaFalls du dich doch entscheiden würdest, lieber GroMi zu machen, sei halt so ehrlich und sag das auch, wenn man dich später fragt, dann wird keiner was dagegen haben.
Hab mal ein Foto der dame von der Seite gefunden und das Ganze versucht umzusetzen: Bliaut angelehnt an Chartres (2. Hälfte 12. Jh.) Wenn Du bei dem Thread von vorne anfängst, bekomst Du ganz viele Ideen, die wir schon einmal zum Thema Bliaut 12. Jh. zusammen getragen haben. Und zum Thema Gürtel schau mal bitte hier nach: Schnittmuster Gürtel Manchmal hilft die Suchfunktion...Zitat Mara: An der Kathedrale von Angers in Frankreich findet man eine Figur, auf der die seitliche Schnürung relativ gut zu erkennen ist. Leider sind mit diesen Schnürungen auch die bei Dir nicht so beliebten Querfalten verbunden. Meinst Du die hier gezeigte Figur? http://www.die-maskera.de/mittelalter-ko…aut-zuschneiden
Die Tasselscheiben haben hinten - ähnlich einer Brosche - eine Nadel als Verschluss. Sinnvollerweise verwendet man ein Tasselband (entweder wie im Fall meines Mantels ein seidener bestickter Stoffstreifen, der mit Leinen hinterfüttert ist, damit er sich nicht verzieht und etwas haltbarer ist. Diesen legt man innen an den Mantel. Dann von außen mit der Nadel durch den Mantel, dann das Tasselband, dann wieder Mantel, dann verschließen. Das Ganze auf beiden Seiten und voila - der Mantel hält. Durch das Tasselband hat man 2 Effekte: 1. Man kann die schöne Kleidung inkl. teurer Fibeln oder anderen Schmucks unter dem Mantel sehen. Wohlbemerkt - Tasselmäntel waren häufig Repräsentationsmäntel und dienten nidht unbedingt dazu, ihre Träger zu wärmen. 2. Man muss die Fibeln nicht jedes Mal öffnen, wenn man den Mantel ablegt. Durch die recht weite Kopföffnung kommt man selbst mit Schleier und Schapel problemlos durch.Dabei stellt sich mir die Frage, wie man diese Tasselscheiben befestigt hat.
Ja, die Kordel ist von Hand angenäht, wie auch alles andere an dem Kleid. Ich würde empfehlen, den Stiff dahinter mit Leinen oder einem anderen festen Stoff zu verstärken. Mein Kleid hat ein Futter über diesen Bereich bekommen, ca. 5 cm Breit an beiden Seiten der Öffnung. Da reißt nichts aus. Ich persönlich würde von der Zweifarbigkeit absehen, kenne keine Belege. Was man machen kann, ist ein andersfarbiges Unterkleid, dessen engere Ärmel unter den Tütenärmeln rausschauen und die Ausschnitte waren um 1180 auch nicht ohne. Da sah man schon mal das feine Stöffen, das man darunter trug. Diesen zweifarbigen Effekt mit Miederschnürung ist eher ein Fantasyprodukt, das sich aus spätmittelalterlichen und Gauklerelementen zusammen setzt. Die Kleidung setzte sich ja aus Viereecken zusammen, vorne befindet sich normalerweise ein Viereck, dass mindestens Schulterbreite hat. Wenn Du den Tasselmantel an hast, dann kann man sowieso nur einen ca. 20 -30 cm breiten Streifen vom Kleid vorne sehen. Dann lieber eine Stofffarbe, die könnte aber so richtig knallen - Seidenbrokat gibt´s im amerikanischen ebay schon ab 14 €/ yrd bei einer 110 cm Breite. Die Tütenärmel in Kontrasfarbe mit Seide füttern, aus dieser Futterseide dann auch die Borten und den Gürtel. Dann ein seidenes Unterkleid in einer anderen Farbe. Bsp.: Überkleid in rot mit goldgelber Seide gefüttert und Borten + Gürtel aus gelber Seide, Unterkleid mit langen engen Ärmeln aus hellblauer Seide. Wenn dann der Tasselmantel dunkelblau oder grün wird - dann hast Du so ziemlich die knallbunten Farben des mittelalterlichen Adels getroffen. Arbeite mit Borten: Halsauschnitt, Oberarm, an den unteren Rändern der Tütenärmel, Saum - da sind keine Grenzen gesetzt. Wenn sich die Borte dann auch noch als Gürtel wiederfindet, dann macht das die Sache besonders rund.Hast Du die grüne Kordel für die Schnürung in Wellen mit der Hand an die Kante angenäht? So sieht es für mich jedenfalls aus. Hast Du dann an die Kante noch irgendwie eine Verstärkung gemacht?
Vorsicht!!! Immer erst waschen, dann nähen. Man weiß nie, ob der Stoff noch einläuft und nachher hast Du Dir die ganze Näharbeit umsonst gemacht, weil es nicht mehr passt. Außerdem weiß man dann schon vor dem Verarbeiten, ob das Tragegefühl sich ändert oder ob der Stoff steif bleibt.Bei dem Stoff weiß ich noch nicht, ob diese Tütenärmel gut aussehen, er scheint mir ein wenig steif zu sein, muß mal sehen wie er nach der Wäsche ist. Näht sich so aber deutlich besser.
Ärmellose Cotten sind sicherlich ab Mitte des 13. Jh. zu finden. Mir ist so, als ob in der Kreuzfahrerbibel was zu sehen ist. Definitiv dann aber ab 1300, zu finden im Codex Manesse. Generell kenne ich persönlich keine Darstellung mit ärmelloser Cotte über Tütenärmeln. Immer nur über eng anliegenden Ärmeln.Wenn Tütenärmel nicht klappen sollten, könnte ich das Kleid dann auch ärmellos machen und die Tütenärmel für das Unterkleid machen oder ist das unüblich gewesen?
Ja, wobei ich sicherlich auch noch die Stoffknöpfe weglassen würde. Knöpfe an Frauenärmeln erst deutlich später, Knöpfe waren generell im europäischen Raum in dieser Zeit nicht so verbreitet. Man ließ sich da eher in enge Ärmel einnähen. Aber mit ein wenig Geschick bekommt man auch Ärmel hin, die man ohne Knöpfe eng am Unterarm trägt. Im Zweifelsfall einen dünnen Wollstoff in Köperbindung diagonal zuschneiden, das bringt Elastizität. Diese Technik wird auch bei Beinlingen gern benutzt um sie eng anliegen zu lassen.Für 1250 wäre dann für das Unterkleid wohl eher der enge Ärmel geeignet mit diesen Stoffknöpfen, oder?
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