Bibliotheken abschaffen

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Die damalige Version von "Gibts doch im Internet" klang irgendwie garstiger...
 
Das mag ich mir irgendwie gar nicht vorstellen. Von einem Verwaltungsfachman, Kämmerer oder so hätte so eine Aussage mich nicht verwundert. Aber von einem Bibliothekar. Das kommt mir vor wie ein Schmied der Feuer und Eisen abschaffen will mit der Begründung in Kunstoff wäre alles einfacher und wiegt nicht so viel. Aber vielleicht bin ich ja inzwischen von altem Schrot und Korn. Besonders arrogant finde ich auch den Ansatz: Wer Bücher will kaufe sie sich gefälligst selber. Ich für mich mache das ja zum Leidwesen meiner Frau viel zu oft, aber es deshalb von anderen zu ver langen? Ich weißja nicht.
 
Ähnlich sinnvoll wie die Idee des papierlosen Büros oder die Abschaffung des Bargelds . . . irgendwie an der Realität vorbei. Selbst wenn alle Informationen im Internet vorhanden wären - zumindest für mich ersetzt NICHTS das Gefühl, ein richtiges Buch in die Hand zu nehmen. Und die Gelegenheit sollte jeder haben, unabhängig vom Geldbeutel, ganz abgesehen davon, dass manche Bücher eben doch nicht zu kaufen sind. Für mich daher: Wichtigtuerei und Kulturvandalismus!
 
Ich frage mich, warum die Leute alle so kurzsichtig sind. Leute, es ist KEIN Problem das Internet abzuschaffen! Und dann ist ALLES weg! Flächendeckende Telekommunikation? The Cloud? Jede Menge Infrastruktur? Geldinsitute? Fragt mal die Griechen, wie sich das anfühlt, wenn's kein Bargeld mehr gibt. Alles, was wichtig ist, habe ich auf Papier... Aufstände, Kriege, Katastrophen, das geht schneller, als man denkt!
 
Macht Euch mal keine Sorgen! Im Fernsehen läuft Werbung für E-Book-Geräte wie den "Windel paperwhite" (Name geändert, Anmerkung des Verf.), aber keine Werbung für ein neu erschienenes Buch. Das heißt, man macht Werbung für Sachen die nicht gut laufen... Die Kommentare unter dem Interview sprechen für sich. M.E. gibt es immer wieder dumme Menschen, leider in führenden Positionen. Warum regieren die Dummen die Welt? Weil der Klügere immer nachgibt. ABER solange meine Erstklässler am Nachmittag in der Schulbibliothek abhängen, obwohl sie noch nicht gut lesen können, und sich mit leuchtenden Augen mit Büchern beschäftigen, vor dem Regal knieend diese durchblättern und anschauen und auch schon lesen obwohl Tische und Stühle da sind haben Herr Ball & Co.keine Chance ein Stück Kultur komplett zu digitalisieren!
 
Kulturvandalismus trifft es ganz gut finde ich. Es gibt alles im Internet zu lesen? Och nöööö. Stimmt ja auch gar nicht. Auch wenn das papierlose Büro (zumindest bei uns) funktioniert - besonders toll wenn die Technik mal ausfällt, da kannste dich zurück lehnen und Tee trinken - auf Bücher zu verzichten geht gar nicht. Morgens im Bus und auch Reisen habe ich auch einen ebook-Reader, weils bequem ist, aber richtige Bücher sind eben richtige Bücher. Und da man ja nicht alle Bücher haben kann MUSS es einfach Büchereien geben.
 
In Deutschland ist das Informationsrecht im Grundgesetz verankert. Deshalb gehören Bibliotheken zu den öffentlichen Aufgaben. Wenn man diese abschaffen wollte - was nicht passieren wird - müsste man stattdessen sicherstellen, dass jeder Mensch in Deutschland über einen Internetzugang verfügt. Das ist technisch schwierig - vor allem in sogenannten Flächenländern so dermaßen (finanziell) aufwändig, dass es billiger ist, Bibliotheken zu unterhalten. Darüber hinaus müssten die vorhandenen Bücher alle digitalisiert werden, was ebenfalls aufgrund der Menge nicht finanzierbar wäre - und wohl auch Copyright-Probleme mit sich bringen würde. Siehe auch Bibliotheksrecht.
 
Wie lange bleiben Elektronen auf einem Speichermedium erhalten? 10 Jahre? Ab wann sind Dateiformate veraltet, zugehörige Programme nicht mehr existent, Lesegeräte verschwunden? 20 Jahre? Nicht außer Acht lassen darf man politische Entwicklungen. Kommt es- was wir und unsere Nachkommen hoffentlich nie erleben müssen- zu einem erneuten weltweiten Krieg, wird das gesammelte elektronische Wissen der Welt mit das Erste sein was verschwindet. Zusammenbruch Stromversorgung, elektronische Kriegsführung und flächendeckende EMP sind durchaus im Bereich des Möglichen. Gibt einen recht informativen Beitrag zur Haltbarkeit vom Speichermedien in der Wikipedia. Sollte sich der Herr Bibliotheksdirektor zu Gemüte führen. Bücher sind durch nichts zu ersetzen. Außer durch Bücher. Wobei die heutigen Bücher leider auch keine "Ewigkeit" mehr halten.
 
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Ewaldt hat es auf den Punkt gebracht und in der Schweiz ist auch nicht einfacher mit den Rechten etc. Selbst wenn ich aufn Dorf an der galicischen Küste das I-Net brauche, bin ich froh, wenn ich in einer arch. Bibliothek wie zum Beispiel der von Barcelona bin. (Ist übrigens ein Traum= eine runde Bibliothek, unter einem den Funde, über die man nachliest.) Nein, das ist nicht zu ersetzen. Die ETH rudert inzwischen übrigens zurück. Die Bibliothek von Herrn Ball soll keine Kulissen erhalten, sondern ein "Hort der Bücher" bleiben: https://www.ethz.ch/de/news-und-ver...s/2016/02/autorenbeitrag-ulrich-weidmann.html Saludos de Isí
 
Die Grundidee Bücher durch das Internet allen verfügbar zu machen finde ich super. Für Universitäten sind Bibliotheken halt echte Kostenfaktoren (Platz, Verwaltung, Pflege, Anzahl Bücher...), da spreche ich aus Erfahrung. Bei uns gibt es alles online, ist günstiger und lässt sich einfacher abrufen etc. Auch meine Archäologieunterlagen sind alle als PDF vorhanden, die gezielte Abfrage ist einfach super. Für mich persönlich, zum stöbern und liebhaben :love: habe ich die wichtigen Bücher als Hardcopy zuhause für vor den Kamin.
 
komme gerade vom Klosett und lese "Alles, was wichtig ist, habe ich auf Papier..." diese Bilder... <X aber getreu dem Motto "wer hat's erfunden.... die Schweizer" wenn es nicht so unaussprechlich vulgär wäre, sollte man diesen netten Geist dieses als Antwortpapier mit Tenor "Mir stinkts" vielleicht zukommen lassen Aber so bleibt dieses Unterfangen besser nur geistiger Dünn... wie der Gedanke des Hr. B kommisch, da meint man doch - immer am Ball bleiben- ist ein positives Attribut
 
Die Grundidee Bücher durch das Internet allen verfügbar zu machen finde ich super. Für Universitäten sind Bibliotheken halt echte Kostenfaktoren (Platz, Verwaltung, Pflege, Anzahl Bücher...), da spreche ich aus Erfahrung. Bei uns gibt es alles online, ist günstiger und lässt sich einfacher abrufen etc. Auch meine Archäologieunterlagen sind alle als PDF vorhanden, die gezielte Abfrage ist einfach super. Für mich persönlich, zum stöbern und liebhaben :love: habe ich die wichtigen Bücher als Hardcopy zuhause für vor den Kamin.
Stimmt. Ich bin dafür, das Eine zu tun ohne das Andere zu unterlassen. Sicher wird es zukünftig mehr und mehr Bücher vor allem in digitaler Form geben, weil es die genannten Vorteile mit sich bringt. Aber es wird auch - vielleicht nicht für immer, aber wohl für die nächsten Jahrzehnte - gedruckte Bücher geben z. B. print on demand, weil es die genannten Vorteile mit sich bringt. Ganz davon abgesehen, dass der Bestand nicht bis zum letzten Buch digitalisiert werden wird.
 
Ganz davon abgesehen, dass der Bestand nicht bis zum letzten Buch digitalisiert werden wird.
Das will Ball auch gar nicht. Man könnte ihn so verstehen, dass er denkt 80 % der Bibliotheksbestände sind ohnehin Müll und können weg. Aber wer will das entscheiden? Ich komme oft in die traurige Lage, Bücher "zu entsorgen" (beruflich). Das ist jedes Mal ein kleiner Tod. Aber auch wenn man nicht so zart besaitet ist, kann das für eine kleine Bibliothek, die keine Sammelaufgabe hat, noch entscheiden. Die Entscheidung für große Universitäts- oder Landesbibliotheken zu treffen, die Sammelaufgaben haben, und zu wissen, dass war es denn mit diesem Buch. Es ist womöglich das letzte dieser Ausgabe. Text und womöglich Autor geben damit dem Gedächtnis verloren, das wäre schon eine schwere Entscheidung. Da würde Ball dann Richter und Henker in einer Person spielen müssen. aus einer (noch) stillen Bibliothek am Ende der Welt, Isí
 
Religion Internet. Ich habe Kids die können nicht mehr mit einem tafelwerk umgehen. Sie bekommen in der schule sogar gesagt, das sie ja mal schnell mit dem Handy schauen können. Auch das.Schreiben per Hand wird für viele eine richtige Herausforderung. Uni Bibliotheken sind schön und gut. Aber sie stehen nicht jeden offen. Es ist also ein zweischneidiges Schwert. Fakt ist, ich hätte ohne Internet bestimmte Dinge biss heute nicht gelesen. Aber ein buch ist dennoch für mich nicht zu ersetzen.
 

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