Bibliotheken abschaffen

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Wenn Du ein wissenschaftliches Interesse nachweisen kannst, steht Dir jede Uni-Bibliothek und sogar Spezialbibliotheken offen. Ausleihen ist dann eine andere Geschichte. Vor Ort lesen ist jederzeit möglich.
 
Alle 2 Jahre findet in Eutin "Vielerley Feierey" statt im Vorfeld darf ich dann schon 2Tage mit Schulklassen arbeiten, die dann in die gegebnüberliegende Landesbibliothek weiterziehen um das was sie bei mir gelernt haben dort zu vertiefen und anzuschauen ! Freue mich schon aufs nächste Jahr und die gute Zusammenarbeit mit Dr. F. Baudach dem Bibliotheksleiter und darauf in all den Schätzen schmökern und blättern zu dürfen !
 
Wenn Du ein wissenschaftliches Interesse nachweisen kannst, steht Dir jede Uni-Bibliothek und sogar Spezialbibliotheken offen. Ausleihen ist dann eine andere Geschichte. Vor Ort lesen ist jederzeit möglich.
Eben ...selbst in der UniBibliothek kann (also hier zumindest) *jeder* Bücher leihen oder, wenigstens - wenn Präsenzbestand, dort ansehen. Auch so in der Landesbibliothek hier. Und bei keiner von beiden musste ich wissenschaftliches Interesse nachweisen. Naja, vielleicht sah man mir das auch schon an :D
 
Ist hier in Hannover auch so - man besorge sich einen Bibliotheksausweis (ohne Nachweis von irgendwelchen Qualifikationen möglich) und kann alle Bibliotheken der Stadt (inklusive der 3 Uni-Bibliotheken) nutzen. Ich kann mir sogar Sachen aus der Uni-Bib als Fernleihe problemlos an meine Stadtteil-Bib um die Ecke liefern lassen. Und das eine Mal, als ich mir ein 250 Jahre altes Buch zu Recherchezwecken ansehen wollte ging das in der Leibnitz-Bibliothek nach kurzer Einweisung tatsächlich auch problemlos. Es war schon ein Erlebnis, so ein altes Schätzchen tatsächlich live in der Hand zu haben und drin rumblättern zu dürfen. DAS Gefühl kann kein Digitalisat der Welt ersetzen! :love:
 
In der Landesbibliothek hatte ich im letzten Jahr eine Originalausgabe des Diderot (etwa 1765) in Händen und bei der vorletzten Feierey habe ich mit dem Bibliotheksleiter über einem Buch aus dem 15.Jahrhundert gesessen um die Wasserzeichen darin zu suchen und zu identifizieren! Da geht man mit einer ganz anderen Ehrfurcht dran als im Internet Bilder des gleichen Buches zu betrachten und dort Wasserzeichenkataloge zu sichten!!
 
@Katharina de Lo Das kann ich gut nachvollziehen. Geht mir schon so bei den Bücher meines Großvaters die am Beginn des letzten JH gedruckt wurden. (Insbesondere das Büchlein mit den Pünschen von 1900) :whistling: Fachlich möchte ich njcht auf so etwas wie juris.de verzichten da man hier immer die letzte Fassung von Gesetzen und Verordnungen findet. Aber so manche Recherche führt im Verzeichnis der Quellen zu Fachaufsätzen in entsprechenden Zeitschriften. Und da ist man ganz schnell auf die Papierversion angewiesen da es kein Digitalisat gibt. Auf der anderen Seite habe ich gerade vor einigen Tagen im Fernsehen gesehen das die Briten ihre Gesetze, ja auch die neuen, immer noch auf Pergament schreiben. Es wird diskutiert dies einzustellen aber stößt wohl auf erheblichen Widerstand.
 
Wie lange bleiben Elektronen auf einem Speichermedium erhalten? 10 Jahre? Ab wann sind Dateiformate veraltet, zugehörige Programme nicht mehr existent, Lesegeräte verschwunden? 20 Jahre? Nicht außer Acht lassen darf man politische Entwicklungen. Kommt es- was wir und unsere Nachkommen hoffentlich nie erleben müssen- zu einem erneuten weltweiten Krieg, wird das gesammelte elektronische Wissen der Welt mit das Erste sein was verschwindet. Zusammenbruch Stromversorgung, elektronische Kriegsführung und flächendeckende EMP sind durchaus im Bereich des Möglichen. Gibt einen recht informativen Beitrag zur Haltbarkeit vom Speichermedien in der Wikipedia. Sollte sich der Herr Bibliotheksdirektor zu Gemüte führen. Bücher sind durch nichts zu ersetzen. Außer durch Bücher. Wobei die heutigen Bücher leider auch keine "Ewigkeit" mehr halten.
http://www.n-tv.de/technik/Hitachi-entwickelt-Speicher-der-Zukunft-article7330356.html demnächst sollte zumindest die speicherdauer kein problem mehr sein.
 
Das Bücher und Online-Daten, Information und deren Präsentation, Lesen und Recherche, und was man sonst noch an Paaren bilden mag, kein Gegensatz, sondern logische Ergänzungen sind, ist doch wohl klar. So wie (hoffentlich) jeder Handwerker das richtige Werkzeug für eine Aufgabe verwendet, sollten alle Formen der Information ihren angemessenen Platz haben. Von sumerischen Tontafeln bis zu modernen Hörbüchern, von vergoldeten HoMi-Folianten bis zu Echtzeit-Informationssammlungen, alles hat Sinn und Nutzen. Auch ich verbringe einen großen Teil meiner Arbeitszeit mit Informationsverarbeitung, und mir graust bei der Vorstellung, mit den Akten usw. arbeiten zu müssen, die ich in meiner Ausbildung kenengelernt habe - heutzutage einfach nur undenkbar. Was mir aber weh tut, ist die für mich einfach dumm-dreiste Selbstgefälligkeit, mit der heutzutage sogenannte Experten Dinge abschaffen möchten, die sich über Jahrtausende bewährt haben, bloss weil es seit 10 oder 20 Jahren eine vermeintlich coole Alternative gibt . . . und dass in aller Regel, ohne mögliche Konsequenzen zu bedenken. Und ja, das unglaubliche Gefühl, ein wirklich altes Buch in die Hand zu nehmen, dass kann keine andere Form der Informationspräsentation ersetzen. Sicherlich nicht nur sachlich zu begründen . . . Aber was das angeht sind wir Geschichts-Begeisterten, die dieses Forum bevölkern, womöglich auch nicht ganz neutral - und das ist gut so :thumbsup:
 
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Nun, manche Bücher von div. Autoren würde es nicht schaden, wenn diese nur in digitalisierter Form erscheinen würden. Dann würde die Umwelt nicht mit Papiermüll belastet. Digitalisierung hat ja auch seine Vorteile. Schneller und für (fast) jeden verfügbar. Und seit froh das dieser Herr nicht den Vorschlag gemacht hat, künftig nur noch Hörbücher in der Bibliothek zu sammeln.
 
Klar, beide Seiten haben ihr Vorteile. Digitale Bücher (sehr bequem vom Sofa aus in alten Schriften zu stöbern hat auch was), ein echtes Buch abends im Bett gemütlich zu lesen oder unterwegs im Bus sich ein Hörbuch vorlesen zu lassen ... Alles hat seine Berechtigung. Nur darf eines das andere nicht verdrängen oder gar ablösen
 
Die Problematik ist aber, das es dies langsam wird. Unsere Generation, welche noch mit lernen aus Bücher aufgewachsen ist, wird an diesem noch festhalten. Die künftige Generationen nicht mehr so, die wächst mit digitalisierten Schriftwerken auf. Schaut einfach mal um was es inzwischen bereits in digitalisierter Form gibt und langsam aber sicher Papierschriftwerke ablöst. Versicherungsverträge, Zeitungen und und und. Ob dies nun immer der richtige Weg ist sei dahingestellt. Den es werden auch Berufe damit die Letzten ihres Standes. Es werden lediglich noch Restbestände vorhanden sein. Beispiele gibt es viele Schallplatte = MP3 Handgeschriebener Brief = E-Mail E-Mail = Wats soll dat und und und.
 
Gerade bei kurzfristigen und kulturell eher bedeutungslosen Sachen wie Zeitungen und auch Versicherungsverträgen finde ich die Digitalisierung aber ganz gut - muss doch kein Baum für eine Info gefällt werden, die ich einmal überfliege und dann wegwerfe - und schon gar nicht für Werbung und dergleichen. Auch nicht für einen Roman, den ich vielleicht nur einmal durchlese, oder nicht einmal ganz, weil ich mir die Hälfte lieber unterwegs oder im Bett als Hörbuch vorlesen lasse. Bücher sind dann wundervoll, wenn man in den Informationen und Abbildungen schwelgen, hin und zurückblättern, sie ins Regal stellen und sich am Eigentum erfreuen will - oder eben wenn man Wert drauf legt, dass man sie in 30 Jahren auch noch lesen kann. Da hege ich bezüglich meiner eBooks nicht allzu große Illusionen. Ein mit Liebe verlegtes Buch ist ein Gesamtkunstwerk aus Optik (Einband, Schriftbild, Textfluss...), Haptik und sogar Geruch, wie es eine elektronische Information nie sein wird. Und diese Sorte Bücher war noch nie ein Produkt für die breiten Massen (so lange ist es noch gar nicht her, dass von der Masse überhaupt Lesekenntnisse erwartet wurden), sondern für Gebildete, Kenner, Liebhaber, Begeisterte - und die werden auch weiter Bücher kaufen. Was ohne allzu großen Verlust für die Menschheit durch elektronische Medien in den Hintergrund gerückt wird sind schnelllebige, billig hergestellte Druckartikel für die schnelle Unterhaltung oder Information - Heftchen, das klassische Taschenbuch (das für viele Buchliebhaber auch schon den Untergang des Abendlandes einläutete), Skripte - alles was man genauso gut und besser auf einem eReader entziffern kann. Mit dem Vorteil der ressourcensparenden Herstellung, Lieferung, Lagerung und Entsorgung.
 
Warum, zum Teufel, kommt niemand auf die Idee, den Fernseher abzuschaffen? Filme kann man online schauen oder im Kino oder eine DVD in den Rechner einlegen oder sich alternativ ein gutes Buch in der Bibliothek ausleihen... ... und lesen statt wie ich sinnlose Beiträge in einem Mittelalterforum zu verzapfen... :whistling:
 

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