Was die Kids heute über MA lernen sind Klischees über Ritter in strahlenden Rüstungen über 2 oder 3 Halbjahre verteilt, gespickt mit dem einen oder anderen Krieg und großen Namen, damit es wenigstens pseudo-wissenschaftlich klingt. Aber das sind nur meine Gedanken zu GEZ und Lehrplänen.
Ich bin mit den Lehrplänen auch nicht glücklich und mit der Umsetzung an den Schulen ebenfalls nicht. Ich möchte das nicht vertiefen, denn es wäre 1. zu lang und 2. wahrscheinlich, wie Du ja schon klargemacht hast, off topic. Aber ich möchte kurz klarstellen, dass, bei allem zweifelhaftem Zeug, das man n der Schule in Geschichte lehrt, Klischees über "Ritter in strahlenden Rüstungen" nicht dazugehören. Klischees ja, jede Menge, weil derzeit politisch korrekt, aber eben nicht über strahlende Rüstungen. Das wäre gleichwohl womöglich sogar besser, weil die x-te Gesellschaftspyramide beim Durchschnittsschüler eh nicht hängenbleibt und ihn im Gegensatz dazu die Rüstungen wenigstens noch motivieren würden, sich selber mit Geschichte zu befassen... :back Mal eine ganz naive Frage: Mit Bildungsauftrag
muss man lehren, ok, klingt einleuchtend. Wer diesen Auftrag nun konkret erteilt (hat) und wer ihn qualitativ überwacht, bleibt zwar bis jetzt im Dunkel der gesellschaftlichen Komplexität verborgen, aber die Grundannahme an sich ist plausibel. Aber bedeutet das, dass man ohne Bildungsauftrag nicht lehren darf? Oder dass man, wenn man einen Bildungsauftrag hat, nur noch und in allem was man tut, lehren muss? Courgan ist in seiner Neuformulierung den Begriff "Bildungsauftrag" rausgenommen. Damit hat sich die Frage aber entgegen seiner Annahme
Ohne voreingenommen auf verschiedene Diskussionen einzugehen einfach mal fragen "ob persönlich jemand das Gefühl hat, den Touri auf Märkten entsprechend zu informieren". Somit hätte ich evtl. den Begriff Bildungsauftrag umgangen, aber inhaltlich wärs dieselbe Frage gewesen.
eindeutig verändert. Es geht nun nicht mehr darum, ob man auf Märkten den Besucher ordentlich informieren ("bilden") muss/soll, sondern ob die einzelnen Darsteller das tun. Ganz andere Baustelle, weil die moralische bzw gesellschaftliche Verpflichtung weggefallen ist. Aus obligatorisch wurde optional. Eine Grundsatzdiskussion dazu ist damit mehr oder weniger obsolet, es hat nun eher den Charakter einer Umfrage. Ob man soll oder nicht, ob es eine wie auch immer geartete VErpflichtung dazu gibt, ob es verwerflich ist, es nicht zu tun, das ist nun alles nebensächlich, die Frage ist jetzt, wer das tut oder nicht und vielleicht noch warum. Das kann ich nur individuell beantworten, da ich nicht Herr über die Motivation, die Bedürfnisse und die Meinung anderer bin: Ich für meinen Teil tue das im Rahmen meiner Kenntnisse, deren Grenzen offen zu benennen ich mich auch gegenüber Besuchern und Laien nicht scheue. Ich tue das, weil es mir einen gewissen Spaß macht oder zumindest nicht unangenehm ist. Sind womöglich irgendwelche Lehrergene (wobei ich, entgegen dem etwas inzestuösen Standard, der dem Lehramtsberuf innezuwohnen scheint, nicht aus einer Lehrerfamilie komme). Aber, und das ist eine interessante Beobachtung, dadurch dass ich didaktisch reduziere, den Besucher da abhole, wo er steht und das Ganze der besseren Verdaulichkeit etwas anekdotenhaft und humorig rüberzubringen pflege, wird meine Bildungstätigkeit, wenn wir sie mal so nennen wollen, von zwar fachlichen Experten aber gleichzeitig didaktisch/pädagogischen Laien mitunter als nicht korrekt bzw fachlich hochwertig genug bewertet. Der Unterschied zu anderen Vermittlern ist häufig der, dass ein Besucher bei mir von dem wenigen, was präsentiert wird, viel mitnimmt, bei anderen Vermittlern dagegen von dem vielen, was präsentiert wird, nichts mitnimmt. Die Grundsätze didaktischer Arbeit habe ich an anderem Orte in diesem Forum schon mal dargelegt, das möchte ich an dieser Stelle nicht wiederholen. Man kann aber, denke ich, erkennen, dass ein Problem in der etwas schwammigen, um nicht zu sagen nicht erkennbaren, Formulierung der Qualität der Information respektive der Bildung liegt. Courgan, könntest Du eventuell die Kriterien, die für Dich in dem Wörtchen
den Touri auf Märkten entsprechend zu informieren
liegen, näher beschreiben?