Bogenbauerin und ihre Arbeit im Vergleich mit historischen Vorbildern

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Viator

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Hallo, Bitte schaut Euch einmal die Seite vo der Bognerin an und schreibt mir Eure Meinung. viele Grüsse, der Viator
 
Original von Viator.....Bitte schaut Euch einmal die Seite vo der Bognerin an und schreibt mir Eure Meinung.......
Ich bin derselben Meinung wie Du! Es hat halt nicht jeder Zugang zu Bildern von "autistischen Wickingern"..... Freundliche Grüße Jean
 
Also ich kenne die Seite schon lange, ist doch sehr gut..oder ist das eher so als Werbung gepostet ?
 
Ich weise darauf hin, daß ich als Benutzer in diesem Forum keine Werbung posten darf ohne Ärger mit der Administration und der Moderation zu bekommen. Mir persönlich gefallen die vorgestellten Modelle sehr gut. Die auf der Internetseite gezeigten Modelle sind um einiges authentischer gebaut als bei den meisten Bogenbauern, welche die Rohform maschinell festlegen. Über die verwendeten Hölzer lässt sich streiten.... Wegen historischen Wickingerbögen: Wer schiesst schon gerne einen Bogen, der aufgrund seiner Bauweise einen Handschock aufweist? Dieser Umstand ist bei den authentischen Haithabu - Bögen wegen Ihrer Bauart normal. viele Grüsse, der Viator
 
Ist doch die Seite von dieser Wickie-Diskussion letztens oder? Also, wenn ich nur mal die Abteilung "historisch" überfliege fallen mir zu jedem der drei Bogentypen augenscheinlich ein paar Kleinigkeiten auf. Die englischen Langbögen sehen so aus, als hätten sie eher ein flaches Profil als ein D-Profil und für meine Begriffe ist zu viel Griffstück heraus gearbeitet. Dazu verstehe ich unter einem englischen Langbogen immer einen Bogen mit Horntips. Der alamannische Langbogen hat mir ein zu kurzes Griffstück und alleine schon dadurch einen falschen Tiller. Der Haithabu-Bogen hat schon wieder zu viel Griffstück, die Trompetenenden sind nicht ganz genau zu beurteilen, sehen mir auf dem unteren Bild schon arg lang aus, kann aber an der Perspektive liegen. Ob die Sehnenkerben ein- oder beidseitig sind, kann ich auf den Bildern sowohl beim Haithabu- als auch beim alamannischen Bogen nicht erkennen. Dass der Haithabu-Bogen einen großen Handshock hat, ist mir neu. Ich beziehe mich bei meinen Aussagen auf Artikel in "Das Bogenbauer-Buch" und Rekonstruktionen von Jürgen Junkmanns (http://www.pfeil-bogen.de). Welches Holz benutzt wird, finde ich bis zu einem gewissen Grad eher zweitrangig, solange die Form einigermaßen stimmt. Gruß Ollie
 
Sie haben 2006 angefangen, was soll man sagen ... wir springen auf den „Wagen der Historischen Bogenbauer“ der rollt gerade so schön ... also einer von vielen ... und es ist mir schnurz-piep-egal ob der Junge den „Original Wikibogen“ gebaut hat oder nicht .. und ob sie was weis ich wie viele Meisterschaften gewonnen haben .... wichtig wären historisch belegte Bögen ...
 
Wo ist denn auf dieser Seite bitte ein englischer Langbogen zu sehen??? Mit den Alamannen oder Haitabu kenn ich mich nicht aus, sind mir auch keine Belege bekannt, aber ein englischer Langbogen seh ich da trotzdem nirgends... Viele Indianerbögen sind zu sehen... LG Dani
 
Hallo, Ich finde die Diskussion um die Bogenformen selber brauchbar und würde sie gerne weiter führen. Kann die Moderation ggf. das Thema teilen? Ich krame für alle, die es mehr als 200% genau nehmen in meinen theoretischen Kenntissen über den Bogenbau und über die lebendige Geschichte des Frühen Mittelalters mit Schwerpunkt Bogenschiessen: ich schiesse von der Bognerin einen alamannischen Langbogen und bin gerne bereit, anhand der Daten aus dem Buch von Holger Riesch "Pfeil & Bogen zur Merowingerzeit" einen Abgleich vorzunehmen. Beim Zuggewicht und beim Auszug wird es Unterschiede geben, weil die wenigsten Schützen im 21. Jahrhundert einen 80 LBS Kriegsbogen auf Dauer ziehen können ohne sich die Schulter zu ruinieren... Der englische Langbogen hat im Vergleich zum Alamannen ein deutlich schmaleres D - Profil und ist nach meinem bisherigen Wissensstand sehr gut interpretiert. Ob man mit oder ohne Horntips schiesst hängt von der jeweiligen zeitlichen Epoche ab. Bei einer ottonischen Darstellung würde ich persönlich zu einem Alamannischen Langbogen oder einem englischen Langbogen ohne Hornenden oder Horntips tendieren. Da ich in dieser Epoche noch weit in den Anfängen stehe, lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Zum Haithabu - Bogen: Es gibt im Netz eine PDF - Datei, welche die genauen Abmessungen der ausgegrabenen Orginale enthält. Bitte hier entlang. :) Ausgehend von dem Kitguide des FFC (Franco - Flämischen Kontingentes) für Bogenschützen ist die gezeigte Form sehr gut bis ausreichend gut interpretiert. Der Griff lässt sich noch dünner tillern, was als Konsequenz einen noch deutlichen Handschock nach sich ziehen wird... Fakt ist, daß diese Form aufgrund der tiefen einseitigen Kerbe und einigen anderen Schusseigenschaften einen sehr kleinen und sehr speziellen Freundeskreis hat und sich in der Praxis eher als Jagdbogen für wenige Schüsse eignet. Als Kriegsbogen oder als Bogen für traditionelle Bogenschützen würde ich meinen absoluten authentischen Anspruch beiseite legen und diese Grundform modifizieren. Bei den Paddlebows haben die beiden ganze Arbeit geleistet. Es ist alles andere als einfach einen entsprechenden Staff (Bogenrohling) zu bekommen und in die richtige Form zu tillern. Diese Form an sich wird auch nicht jedem liegen. Mir persönlich bereitet sie eine Menge Spaß. Viele Grüsse, der Viator
 
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Original von Viator Beim Zuggewicht und beim Auszug wird es Unterschiede geben, weil die wenigsten Schützen im 21. Jahrhundert einen 80 LBS Kriegsbogen auf Dauer ziehen können ohne sich die Schulter zu ruinieren...
Wieso sollten die damaligen Menschen mehr Probleme gehabt haben auf dauer einen 80 Pfund Bogen zu ziehen ohne sich die Schuloter kaput zu machen, als die Menschen heute? Ich schieße einen 130# ELB ohne Probleme und kann dabei so lange schießen wie ich lust habe ohne zu ermüden oder sonnst was. Ein ELB biegt sich auch im Griffbereich, der Griff ist nicht von den WA abgesetzt etc. Hornnocken bei den hohen Zuggewichten würde ich aber auf jeden Fall empfehlen, vorallem wenn mit Leinensehne geschossen wird, da Leine eine sehr ähnliche Eigenschaft hat wie heutzutage das Fastflight Material. Ein guter Tipp für alle die sich für solche oder ähnliche Bögen interessieren ist DAS BOGENBAUERBUCH LG Dani
 
Der englische Langbogen hat im Vergleich zum Alamannen ein deutlich schmaleres D - Profil und ist nach meinem bisherigen Wissensstand sehr gut interpretiert.
Von welchem Bogen im speziellen redest du hier, Viator? Die Bilder auf der Seite der Bognerin (zum englischen Langbogen) sehen eben nicht nach D-Profil aus. Und, wie Trinitatis auch schreibt, der Griff ist bei einem englischen Langbogen nicht abgesetzt, bei der Bognerin schon. Dein persönlicher Abgleich interessiert mich.
Es gibt im Netz eine PDF - Datei, welche die genauen Abmessungen der ausgegrabenen Orginale enthält.
Fakt ist, daß diese Form aufgrund der tiefen einseitigen Kerbe und einigen anderen Schusseigenschaften einen sehr kleinen und sehr speziellen Freundeskreis hat und sich in der Praxis eher als Jagdbogen für wenige Schüsse eignet. Als Kriegsbogen oder als Bogen für traditionelle Bogenschützen würde ich meinen absoluten authentischen Anspruch beiseite legen und diese Grundform modifizieren.
Ähm, wo sieht man in der PDF-Datei die "tiefe einseitige Kerbe"? Ich sehe nur eine relativ flache Kerbe. Alamannische Bögen haben auch einseitige Kerben. Von welchen Schusseigenschaften genau redest du denn bitte? Der Bogen geht ähnlich im Griff mit wie der ELB. Drei originalgetreue Rekonstruktionen des komplett erhaltenen Haithabu-Bogens weisen Zuggewichte zwischen 83 und 101 lbs auf und lassen nicht gerade auf einen Jagdbogen schließen. Das einzige, was ich Nachteiliges über den Bogen weiß ist, dass die großen Bogenenden nachteilig für die Wurfarm-Geschwindigkeit sind. Und nochwas, ich nehm's nicht 200%ig und habe einfach mal auf den ersten Blick die Bögen der von dir angegebenen Seite unter historisch angeschaut. Ich sage nichts über die Qualität der Bögen, die mag sehr gut sein, aber die drei Modelle lassen sich unter dem Prädikat "historisch" nicht als englischer Langbogen, alamannischer Bogen oder Haithabu-Bogen bezeichnen.
 
Hallo Ollibert, ich halte Deine gestellte Ferndiagnose für fragwürdig, weil ich die Bögen vor dem Kauf in der Hand hatte und weiss sehr genau weiss von was ich spreche. Es sind einige Details auf den Photos schwer zu erkennen, weil die richtige Perskeptive fehlt. Bei den Alamannischen Langbögen nehme ich als Richtwert die Funde aus Oberflacht im Landkreis Tuttlingen bei Stuttgart. Die Orginale stehen im Magazin des Landesmuseums Baden - Würtemberg in Stuttgart. Eine ausführliche Dokumentation findet sich in der Arbeit von Holger Riesch "Pfeil und Bogen zur Merowingerzeit". **** @ Dani: Auf welche Auszugslänge ziehst du den besagten Bogen? Das Zuggewicht ist die eine Sache. Und wo liegt Dein Ankerpunkt beim Auszug? Biomechanisch betrachtet ist der Auszug von 130 LBS (für Laien: englischen Pfund) kein Problem, wenn ich einige Regeln beachte und eine sehr präzise Zugtechnik beherrsche. Details dazu gibt es auf Anfrage. :) Der Verschleiss der Schulter bei falscher Handhabung eines schweren Bogens ist ein schleichender Prozess, den viele Schützen erst bemerken wenn es zu spät ist. Eine Frage für die Spezialisten zum Haithabu - Bogen: Wurde dieser eher für die Jagd oder eher für Kriegszwecke eingesetzt? ---- Allgemein formuliert liegt die historische Authentizität bei Holzfunden im Frühen Mittelalter immer im Auge des Betrachters; so lange es keine außergewöhnlichen Glücksfälle wie Oberflacht, Laucheim (beides alamannische Siedlungen) oder vergleichbare Fundorte gibt. Ich bitte im Rahmen dieser Überlegungen auch zu bedenken, daß der Druck der Humusschichten die Holzteile über die Jahre bzw. Jahrhunderte hinweg in ihrer Form mit beeinflusst hat und daß es ebenfalls Bögen gibt, die ausschliesslich als Grabbeigabe angefertigt wurden. (Beispiel: Altdorf in der Schweiz)... viele Grüsse, der Viator
 
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Hi Viator, Meine Auszugslänge bei dem 130# Bogen ligt bei 32" der Ankerpunkt ( wenn man da überhaupt von einem festen Anker reden kann) ist in etwa auf der höhe des Ohrs. Das aufspennen eines solchen Bogens wird von oben nach unten durchgeführt, da dies sehr Kraftspaarend etc. und Gelenkeschonend ist. Bei meinem Modernen Langbogen habe ich einen Auszug von 29,5" Ankerpunkt ist hier der Mundwinkel. Dieser Bogen hat ein Zuggewicht von 70# Zum Haitabu Bogen: Ich denke es kommt doch auch sehr darauf an, welches Zuggewicht genutzt wurde. Einen Bogen mit 60 Pfund brauche ich nicht für Kriegszwecke nutzen ( Im Sinne von Pfeilhagel) Andernfalls macht ein Bogen mit 130# zur Jagd auch keinen Sinn mehr, da reichen 50# (auch heute noch) gut und gerne aus. LG Dani
 
Hergils: Ich hatte die PDF - Datei weiter oben als Referenz verlinkt. :)
Original von Ollibert Ähm, wo sieht man in der PDF-Datei die "tiefe einseitige Kerbe"?
Auf den Abbildungen der PDF - Datei und in den Beschreibungen ist es deutlich erslichtlich. Die Sehnenkerbe im Staff muss tiefer sein als bei einem Staff, der auf beiden Seiten eine Sehnenkerbe besitzt... Dieses Detail ist auf Abb. 6 hervorragend zu erkennen.
Original von Ollibert Das einzige, was ich Nachteiliges über den Bogen weiß ist, dass die großen Bogenenden nachteilig für die Wurfarm-Geschwindigkeit sind.
Dieser Umstand kann auch Vorteile mit sich bringen, die nicht zu unterschätzen sind. Stichwort Handschock... :whistling: Frage an Dani: Gehst du mit dem Ellenbogen der Sehnenhand über die Schulter hinaus? viele Grüsse, der Viator
 
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Hallo Viator, ich hatte dir doch geschrieben das du dies nicht (also Werbung) einstellen sollst X( Muss ich dir nun eine Ermahnung erteilen? Du hattest gefragt ob ich etwas dagegen hätte, ich habe geantwortet "ja, keine Werbung!"
 
@Viator Natürlich gehe ich mit dem Ellenbogen über die Schulter hinaus, denn anderst können die Rückenmuskeln nicht arbeiten! Und diese sind mit die stärksten Muskeln im gesammten Körper und sollten beim Bogenschießen IMMER eingesetzt werden, egal ob bei 30 oder 130 Pfund. Wieso sollten schwere Wurfarmenden weniger Handschock mit sich bingen als leichte??? Ist doch blödsinn. Schwere Wurfarmenden wirken sich IMMER negativ auf das Schussverhalten aus, schon aus dem Grund wie Oli gesagt hat; Geschwindigkeitsverlust! und natürlich Enormer Handschock! LG Dani
 
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