"Braten dürfen nur Adlige!" oder waren Pfannen für jeden erschwinglich?

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Zu kaputten, garkeinen Zähnen: Ich kann Euch aus eigener Erfahrung sagen, das mit Hilfe eines Messers, mit dem man sich ein mundgerechtes Stück abschneiden kann, selbst das zäheste Stück Steak auch ohne Zähne eßbar ist. Und mit vereiterten Zähnen auch Brei eine Qual... Also , schlechte /keine Zähne sind absolut kein Grund, von Brei zu leben
 
Ich glaube aber auch irgendwo mal gesehen oder gelesen zu haben, das es im Mittelalter weniger Fleisch am Stück sondern eher von in Form gebrachte Pasteten zu essen gab. Keine Ahnung ob da was dran ist. Wobei ichs mir schon gut vorstellen könnte. Ist mit kaputten Zähnen leichter zu kauen.
Ich würd da als Grund eher anführen, dass man so leichter zähes Fleisch, Fleisch von schlechterer Qualität oder den Geschmack von ... na sagen wir mal "nicht mehr so frischem" Fleisch übertünchen und zu etwas schmackhaftem verarbeiten wollte, ähnlich der heutigen Wurst oder Gehacktem, wo auch nicht-Filet-Stücke noch einen passenden Auftritt bekommen.
 
Überlegt euch erst mal wann hat man was gegessen? Also Frischfleich wie wir es heute aus den Supermarkt kennen, stand nur relativ kurzzeitig nach einer Schlachtung zur Verfügung. Da es keine ausreichenden Kühlmöglichkeiten gab musste man das Fleisch anders langzeithaltbar machen. Trocknen, räuchern, einsalzen... So gesehen hatten die Reichen den Vorteil auf einen größeren Frischfleischzugriff als Arme (ich werde kaum das Schaf schlachten das mir Milch und Wolle gibt), also je größer der Viehbesitz desto eher Frischfleich - desto eher frisch gebratenes Fleisch. Haltbar gemachtes Fleich dagegen, eignet sich eher für Beigabe zu Suppen/Eintöpfen. Das einfache Leute also weniger gebraten haben, als die Reichen, liegt nicht an den Utensilien sondern an der Verfügbarkeit des Frischfleisches. Nicht das Symtom - sondern die Ursache finden! :krank01
 
So würde ih das nicht sehen, als wir noch Fleisch Selbstversorger waren, stand für uns paar Leute, wir waren 2 Erwachsene , 2 Kinder , auch jeden Tag entweder Eier, Huhn, Ente, Wild, Fisch oder Schwein frisch auf dem Tisch ... Zumindest bei den warmen Mahlzeiten .... Und bei den Großeltern , kl. Bauernhof, selbst in schlechten Zeiten, starb schon regelmäßig auch ein Tier im Sommer. Das war dann bei 3 Familien, also 6 Erwachsene und 4 Kinder + 2 Holfhelfer insgesamt also 8 Erwachsene in 2-3 Tagen verschwunden. Rindfleisch darf ja auch etwas länger im Keller hängen, da ist dann so ne arme , alte Kuh schnell verschwunden auf dem Dorf ;-). Es gibt ja noch Nachbarn. Das Problem bei Kurzgebratenem ist da die Menge der Personen bzw Portionen. Man möchte ja alle zusammen essen lassen .... Und da gibts dann eben keine Steaks und Schnitzel nur neben irgendwelchem geschmorten Fleisch.
 
Das Problem bei Kurzgebratenem ist da die Menge der Personen bzw Portionen. Man möchte ja alle zusammen essen lassen ....
Das meinte ich eigentlich mit meinem Post, ich hätt vermutlich schreiben sollen: Diese Mengen an (kurzbratbaren) Frischfleisch .... somit hatten die Reichen einen bessern Zugriff auf ebendieses gut bratbare Fleisch. Und wenn ich keinen Zugriff auf diese Sorte Fleisch habe, benötige ich ergo auch keine (bzw. selten) Bratutensilien.
 

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