Brettspiele im Mittelalter

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Viator

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Hallo, Welche Brettspiele waren im Mittelalter neben dem byzantinischen (kreisrunden) Schach, Tric - Trac (auch als Puff oder Backgammon bekannt) und Tablut (Hnefferdaffl) im Mittelalter noch bekannt? Wo finde ich Anleitungen/ Bezugsquellen dafür? Bisher sind mir nur Allerley Spielerey und Lederkram als entsprechende Händler bekannt. Meine Wissensausbeute von der int. Spielwarenmesse Nürnberg war mehr als dürftig Liebe Grüsse, der Viator
 
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Viereckiges Schach.... mit den gleichen Regeln, wie es heute gespielt wird, oder mit den Regeln vom byzantinischen Schach? Liebe Grüsse, Der Viator
 
Weder noch, es hatte teilweise ganz eigene Regeln. Dame und Läufer waren lange nicht so stark wie heute üblich. Das ganze Spiel scheint ziemlich langwierig gewesen zu sein. Es gab noch eine Variante mit vier zusätzlichen (anderen) Figuren, und vier zusätzlichen Bauern pro Spieler. Es wurde auf einem 12x8 Felder großen Spielfeld gespielt. Das sogenannte Kurierspiel, oder Kurier-Schach. http://www.chessvariants.org/historic.dir/courier.html So wie auf der Seite beschrieben bewegten sich auch die Figuren im 8x8 Felder Schach im MA. Natürlich ohne die Zusatzfiguren.
 
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Dankeföhn! :) Meine Suche geht weiter. Hat jemand Bezugsquellen für Senett bzw. Wolf und Schakal? Liebe Grüsse aus der Puppenkiste, der Viator
 
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oder ganz einfach : das Gänse oder Leiterspiel. Heute ein Kinderspiel, im MA und der frühen Neuzeit durchaus ein Erwachsenenzeitvertreib :) der Waldhamster
 
Sehr empfehlenswert zu diesem Thema ist das Buch: "Spiele und Unterhaltung im alten Europa" von Walter Endrei. Offiziell vergriffen, aber mit Sicherheit noch über Antiquariate zu beziehen. Hier wird nicht nur auf die gängigsten Brettspiele eingegangen, es finden sich auch viele Illustrationen von Kinderspielsachen über Spielkarten bis hin zu allgemeinen Gesellschaftsspielen und Wettkämpfen.
 
Ich kenne da ein witziges Spiel, das mir eine befreundete Gruppe beigebracht hat! Ich habe aber keine Ahnung, ob es wirklich mittelalterlich ist oder für unsere Breiten typisch ;) Mir hat man erzählt, dass dasSpiel eig. aus dem Orient stammt und über Kaufleute auch zu uns kam. Keine Ahnung ob das stimmt ;) Ist heute auch ein Kinderspiel ;) Das ganze funktionniert so: Das Speilfeld besteht aus 2 Hälften zu je 2 Reihen mit 8 Vertiefungen. 00000000 00000000 -------------- 00000000 00000000 In jede Vertiefung wird eine festgesetzte Anzahl kleiner Steinchen gelegt. Man greift nun in seiner eigenen Hälfte die Steinchen einer beliebigen Mulde und legt einen Stein in das nächste Feld, einen in wieder das nächste und so weiter. Wenn man keine Steine mehr in der Hand hat, greift man die Steine der Vertiefung, in die man das letzte Steinchen gelegt hat und weiter gehts. Ist der letzte Stein jedoch in eine Vertiefung der Reihe, die zum Gegner hinzeigt gelegt worden, so greift man nicht nur seine eigenen Steine, sondern auch die des Gegenspielers auf dessen Seite. Dann geht es weiter. Der eigene Zug ist beendet, wenn ein Steinchen in eine Mulde gelegt wird, in der keine Steinchen mehr liegen. Ziel des Spiels ist es, alle Steine des Gegners von der mittleren Reihe wegzunehmen. GLG, Johannes
 
Wow, da gibts aber ne Menge Varianten! Schade, dass das Spiel nicht für unsere Breiten authentisch ist, macht nämlich sauviel Spass ;) GLG, Johannes
 
Also ich kenne das mit dem Namen Steinchenspiel oder Hus Bao unsere Kinder und auch wir erwachsene lieben es !!
 
Heißt das wirklich Hnefferdaffl? Ich denke du meintest Hnefatafl (wobei einige kleine Abänderungen im Umlauf sind). :rolleyes: Es gibt eine ganze reihe von Tafel-Spielen, die historisch mehr oder weniger belgt/belegbar sind. Das Hnefatafel als"Wikingerschach" , das Halatafel als heutiges "Fuchs und Gans" , das Mühlespiel , in wie fern Kubb jetzt "A" ist weiß ich nicht.. Zu Tafel kann ich sagen, das es aus dem römischen Tablut entstanden ist. Aus meiner Erinnerung hat das 9x9 Felder und es gibt zwei gleich starke Parteien und alle Figuren dürfen sich nur wie beim Tafel 1 Feld weiterbewegen und geschlagen wurde auch durch das Einkreisen durch 2 eigene Figuren. Daraus entwickelte sich vor allem in England recht früh das Tafel. Es ist schwer etwas über die genauen Regeln zu sagen, da diese erst im 18 Jhd. von einem Franzosen? bei den Samen aufgeschrieben wurden. Ansonstenfindet man nur die Brettfragmente aber im 10 Jhd. zeichnete ein Geistlicher ein sehr großes Brett von einer größe von ca 21x21 Felder oder so um den Dreh, und markierte hierbei die Felder die mit Spielfiguren besetzt werden. Aber noch ein zusatz: in diversen Gräber wurden im Zusammenhang mit den Spielsteinen auch ein Würfel gefunden. Hierraus kann man nun schließen, dass man die zugzahl jedes mal ausgewürfelt hat, oder wie viele Steine man nun Bewegen darf. Und das bringt mich zu einem anderen Punkt: Es gab sicher auch Würfelspiele. Ich meine auch, dass diese schon in Wikizeit neben den Funden auch in div. Reiseberichten erwähnt sind. Bedenken sollte man aber auf jeden fall, dass die Kirche damals Glücksspiel untersagte, darunter fielen in Skandinavien auch die "Strategiespiele" wie die Tafelspiele. Dies wird sich über die Zeit mit zunehmender Verstädtung auch geändert haben, aber zumindest für den Norden weiß ich, dass sogenannte Spielhöllen dicht gemacht wurden, deshalb wurde die oben genannte Version von Hnefatafel, welche von einem Geistlichen aufgeschrieben wurde, als ein religiöses Spiel angepriesen (Die Eckburgen standen für die 4 Evangilisten etc.). Und dann denke ich mal das mit dem Buchdruck, wohl auch die ersten Kartenspiele aufgetaucht sein? Ansonsten würde ich sagen, dass diverse Bewegungs-/ Geschicklichkeits- Spiele schon immer aktuell waren. Sei es fangen, oder, was mir auch schon mal jemand erzählt hat, dass in Sagas (also ab spätestens 13 Jhd. überliefert....) überliefert ist, dass man sich gegenüberstellte und nur mit den Händen versuchte den geg. wegzudrücken und ähnliches. Falls jemand Interesse daran hat, ein Tafelbrettspiel zu erwerben, kann derjenige sich bei mir melden, gebe aber auch so noch Auskunft falls noch jemand eine Frage hat, nicht das ihr jetzt denkt.... ;-)
 
Und dann denke ich mal das mit dem Buchdruck, wohl auch die ersten Kartenspiele aufgetaucht sein?
Der berühmte Gutenberg'sche Buchdruck ist ja nur der Druck mit beweglichen Lettern - Druck mit unveränderlichen, durchgestalteten Platten (vor allem, aber nicht nur, Stiche) gab es schon länger. Papier kam in unseren Breiten etwa im 14. Jahrhundert so richtig auf, also könnte rein technisch gesehen etwas unseren modernen Karten ähnelndes bereits zu dieser Zeit aufgetaucht sein. Wie es letztlich tatsächlich war weiß ich allerdings nicht ^^
 
Brettspiele Alquerque (Vorläufer des Damespiels)... sehr schön bei VA mit Besuchern zu spielen Hnefatflellee oder wie man das schreibt (sehr geil) Dame (nach meinem Wissenstand im 13.jhdt. entwickelt) Kombi Brett + Würfel Glückshaus (nur für SpäMi) Spielkarten Karnöffel (sehr komplexe Regeln, nichts für so zwischendruch spielen, nur für SpäMi) Würfel Hasard-Varianten Nimm-gib Spiel mit Langwürfeln (kenne den Namen nicht, Infos auf Wunsch)
 
Gabs da nicht das Mühlespiel (oder hieß das damals anders?) auch schon. Ich werd am Wochenende noch mal nachforschen aber ich hab irgendwo eine Abbildung von einem in eine Bodensteinplatte geritztem Mühlespiel. Grüße vom Söldner
 

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