Brettspiele im Mittelalter

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Würfel Hasard-Varianten Nimm-gib
Kurze Zwischenfrage: Dieses Nimm-gib, ist das das, was auch unter Eulenspiel bekannt ist? Wenn ja, weißt du da näheres zum Mittelalter? Hab das gestern im Museum gesehen, allerdings erst für's 17. oder 18. Jahrhundert. Und dann noch eine andere Frage an alle :p Wir waren gestern auch noch auf der Spielemesse und mein Freund hat ein Spielbrett fotografiert, hat aber nicht geschaut, was das für ein Spiel ist.
 

Anhänge

  • Spiel.JPG
    Spiel.JPG
    143,2 KB
zu Deiner Frage an alle: siehe deas letzte posting und klicke auf den link... "Sphärenspiel" zu "Nimm-Gib" gib "Dreidel" in Wikipedia ein... erste mir bekannte erwähnte Version 15oo-1520, angeblich aber viel älter (könnte Legende sein)
 
Zum Mühlespiel, Domino, Spielsteinen und anderen Spielsachen des Mittelalters gibt es in diesem Buch tolle und gut belegte Infos: http://www.amazon.de/Mittelalter-se...3084/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1286722248&sr=8-1 Fand es sehr spannend, dass man Mühlespiele einfach überall eingeritzt finden kann ^^ Es gibt in englischen Kathedralengewölben unzugängliche Steine auf denen Mühlespielbretter eingeritzt waren. Anscheinend haben sich die Steinmetze damit gerne die Pausenzeit vertrieben. Mehr oder weniger kurios ist ebenfalls ein Spielbrett, dass auf einem Sargdeckel eingeritzt wurde. Wir spielen gerne den Apostelwurf. Das ist ein einfaches Würfelspiel, bei dem zwei oder mehr Spieler versuchen mit 3 Würfeln die Zahl 12 zu erwürfeln. Wer die 13 wirft hat sofort verloren, ansonsten gewinnt, wer am nächsten an der 12 dran war. Kann man gut um Münzreplikas auf dem Markt zocken und eventuell kleine Wetten abschließen. Ob die Regeln in irgendeiner Weise belegt sind, habe ich jedoch keine Ahnung, sie sind nämlich ganz dreist aus einer DSA Spielhilfe abgekupfert.
 
Fand es sehr spannend, dass man Mühlespiele einfach überall eingeritzt finden kann ^^ Es gibt in englischen Kathedralengewölben unzugängliche Steine auf denen Mühlespielbretter eingeritzt waren
Warum in die Ferne (Engeland) schweifen :p ... ist auf der rechten Seite des Throns Karls des Großen :!: im Dom Aachen nicht auch ein Mühle(?)-Spiel eingeritzt?? Allerdings nicht von Steinmetzen, sondern möglichweise von römischen Legionären, die sich in der Grabeskirche zu Jerusalem langweilten und auf die betreffende Fussbodenplatte (jetzt im Thron verbaut) das Spielfeld ritzten. Jedenfalls erinnere ich mich so an die Ansage bei einer Führung :)
 
ich kenne nur die (schmalen) Regeln vom link... bzw. die, welche ich Dir gerade aus dem Netz per PN geschickt habe... ich denke, der Hinweis "Erfinde Regeln" ist sinnvoll, wenn man nicht tiefere Kenntnisse in Astrologie hat... ansonsten investiere 40 Öcken und bestelle das Spiel in Salzburg (und empfinde das warme Gefühl dem Institut und der Wissenschaft zu dienen) :kopfstreichel
 
Gabs da nicht das Mühlespiel (oder hieß das damals anders?) auch schon. Ich werd am Wochenende noch mal nachforschen aber ich hab irgendwo eine Abbildung von einem in eine Bodensteinplatte geritztem Mühlespiel. Grüße vom Söldner
Eine Art Mühle kannten schon die alten Römer. Im Limesmuseum Aalen gibt es zur Zeit eine Sonderausstellung "Ton+Technik - Römische Ziegel". Dort sind Originale von römischen Ziegeln und Gebrauchsgegenstände aus Ton ausgestellt. U.a. auch eine Platte mit dem Feld eines Mühlespiels.
 
ich kenne nur die (schmalen) Regeln vom link... bzw. die, welche ich Dir gerade aus dem Netz per PN geschickt habe... ich denke, der Hinweis "Erfinde Regeln" ist sinnvoll, wenn man nicht tiefere Kenntnisse in Astrologie hat... ansonsten investiere 40 Öcken und bestelle das Spiel in Salzburg (und empfinde das warme Gefühl dem Institut und der Wissenschaft zu dienen) :kopfstreichel
Nee, das Geld hab ich im Moment dann doch nicht. Außerdem wär ich gestern ja eh auf der Messe gewesen, war nur zu doof zum Fragen :kopfhau
 
Ich hatte letztens wahnsinniges Glück und habe bei ebay die Replik eines Schachspiels aus dem 12. Jh. ersteigert. Natürlich nur einen Schachsatz, nicht den kompletten Fund... ^^ Die Lewis-Schachfiguren (Lewis Chessmen) sind ein Satz von insgesamt 78 Schachfiguren, die 1831 auf der schottischen Isle of Lewis entdeckt wurden. Sie wurden vermutlich in Norwegen hergestellt und gelten als die besterhaltenen mittelalterlichen Spielsteine. Außerdem sind sie ein hervorragendes Zeugnis romanischer Elfenbeinschnitzerei. Die Schachfiguren entstanden vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Norwegen, wo in Trondheim ähnliche Figuren entdeckt wurden. Zu dieser Zeit hatte sich das Schachspiel aus dem arabischen Raum über Sizilien und Spanien nach Europa verbreitet. Wikinger, die regen Handel mit den Arabern im Mittelmeerraum trieben, brachten schon früh das Schachspiel nach Skandinavien. So wurden in den Vogesen Schachfiguren skandinavischer Herkunft aus dem 10. Jahrhundert gefunden, die aber noch stark den arabischen Figuren ähnelten. Bei den Lewis-Schachfiguren dagegen wurde der Alfil, die Vorgängerfigur des Läufers, schon als Bischof dargestellt (die ursprüngliche Gestalt war ein Elefant), somit zählen diese Figuren zu den ersten Schachfiguren abendländischen Typs. Die Lewis-Schachfiguren wurden im romanischen Stil aus dem Elfenbein von Walrossen und Walzähnen gefertigt. Bis heute erhalten sind insgesamt 78 Figuren, die zu vier Figurensätzen gehörten, von denen zwei vollständig sind. Insgesamt wurden 8 Könige, 8 Königinnen, 16 Bischöfe (Alfil/Läufer), 15 Springer, 12 Türme und 19 Bauern gefunden. Mit Ausnahme der Bauern, die Marksteinen ähneln, besitzen alle Spielfiguren menschliche Züge. Die Könige und Königinnen sitzen auf Thronen, die Springer auf Pferden. Kleidung und Waffen sind detailliert dargestellt, die Bischöfe sind mit einem Bischofsstab und einer Bibel ausgestattet. Einige der Türme sind als Berserker dargestellt, die mit wildem Blick in ihre Schilde beißen. Die meisten Spielfiguren betrachten das Spielgeschehen eher mit einem bestürzten Gesichtsausdruck. Die größten Spielsteine sind die Bischöfe, die bis zu 10,2 cm hoch sind. Da einige der Figuren ursprünglich rot bemalt waren, dürfte das Schachbrett in weiße und rote Felder unterteilt gewesen sein; eine Unterscheidung in Weiß und Schwarz war damals offenbar noch nicht üblich.
 

Anhänge

  • Lewis komplett.jpg
    Lewis komplett.jpg
    126,1 KB
Moin! Gerade was Mühle angeht, gibt's viele Varianten - ich hab' mir auch ein entsprechendes Brett nach einer Vorlage aus Riga gebaut (siehe Brettspiele - 13.Jhd. ) und das geht echt gut. Die Regeln finden sich in König Alfonso X. Spielbuch ... Google findet da auch eien Übersetzung ;) - Amazon hat auch eine - darin sind neben den Mühle-Varianten auch Würfelspiele, Trick-Track und Schach. Ebenso "Varianten" wie Schach mit 4 Parteien oder auf einem runden Feld ... Liebe Grüße, jan
 
Ein Mühlebrett aus Nowgorod:
NovgorodMus339morrisgame.jpg
 

Neueste Beiträge

Oben