Hallo zusammen, nach einigen Anlaufschwierigkeiten bin ich mit meinen Experimenten in Sachen Bronzeguss so weit, dass die Ergebnisse recht ansprechend werden. Das Einzige womit ich erhebliche Probleme habe ist der Guss sehr dünnwandiger Objekte. Ich gieße im Sandgussverfahren mit zweiteiliger Form, andere Gussverfahren haben sich für mich als nicht praktikabel heraus gestellt. D.h. das Positiv aus Gips, Ton, Holz oder Zinn wird in verdichteten Sand abgedrückt, ein Oberteil des Gussrahmens aufgesetzt, ebenfalls mit Sand befüllt und verpresst, danach das Oberteil abgenommen, das Positiv entfernt und in danach Guß- und Entlüftungskanäle in den Sand eingeschnitten. Die Eingusskanäle lege ich so an, dass das flüssige Metall von unten nach oben in den Hohlraum fließt und die Luft nach oben entweichen kann. Für dickere Objekte ab 3mm Wandstärke funktioniert das völlig unspektakulär, keine Fehlgüsse bzw nur dann wenn ich mich bei der benötigten Metallmenge verrechnete. Lediglich bei dünneren Objekten wie zB Zungen von Wadebindegarnituren oder Gürteldurchzügen für Saxaufhängungen mit maximal 1,5 mm Stärke oder darunter geht es regelmäßig schief. Die Bronze erstarrt viel zu schnell bevor sie die Fläche des zu gießenden Objektes ausfüllt. Ich habe jetzt mit Zulauf von unten, von oben, von der Seite, von hinten experimentiert- i.d.R. gehen 8 von 10 Güssen schief. Das ist vom Aufwand her inakzeptabel, da es einmal Zeit kostet die Form anzufertigen und natürlich Gas verschwendet. Abgesehen von den als Verbrauchsmaterial zu sehenden Tontiegeln die es nach 3-4 Güssen zerlegt. Ehrlich gesagt bin ich etwas ratlos wie das Problem gelöst werden kann. Verkürzung der Eingusskanäle hat ebensowenig etwas gebracht wie eine Vergößerung. Immer wieder nur teilweise ausgefüllte Formen. Hat hier eventuell einer der erfahreneren Bronzegießer einen Lösungsansatz den ich ausprobieren könnte?