Cultus Ferox

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Kadlin

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Hallo Gemeinde, sorry wenn ich mir hier gleich Feinde mache, aber diese Frage brennt nicht erst seit gestern unter meinen Nägeln und musste nun einfach raus! Was hat Cultus Ferox mit Mittelalter zu tun? Wobei diese Gruppe ohne weiteres als Synonym für andere Gruppen stehen könnte, die in Abstufungen ähnlich laute, unmelodische, simpel gestrickte Musik machen und aussehen, als hätten sie das Mittelalter mit einer Mischung aus Fred Feuerstein und Fantasy verwechselt? (nettes Wortspiel fällt mir gerade ein; FFF Fred Feuerstein Fantasy ;)) Neee, im Ernst ich habe sie schon selbst gehört und gesehen und es war nix, was mich in irgendeiner Art und Weise berührt hätte. Mir ist schon klar, das auch meine Favourites "Duivelspack" nix mit MA zu tun haben, aber die verstehen wenigstens Ihr Handwerk (Musiker =Musik). Wenn man Heavy oder Hardrock macht, dann sollte das auch drauf stehen, aber Ferox ist meines Erachtens nach eine Mogelpackung in "Gewandung" (s.o.). In Extremo hat mir am Anfang auch besser gefallen. Doch die haben Ihren Stil wenigstens verändert und ausgebaut, so dass ich neben der ersten (Hameln) auch noch zwei andere CDs von denen habe. Aber eben für andere Gelegenheiten, weil auch das für mich keine "Marktmusik" ist .... Kadlin
 
Zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Sonst wäre alle Musik ein Einheitsbrei. Ich für meinen Teil höre CF gern mal zwischendurch. Und da ich auch Dudel spiele, kann ich sagen dass einige Läufe gar nicht mal so "einfach gestrickt" sind. Das Gute an CF ist halt dass sie nicht die 10.000ste Version von Skudrinka, und wie die anderen Marktknüller noch heissen spielen, sondern eigenes Zeug. Aber wie sooft: Die einen hassen's, die anderen mögen's. Und wie du es bereits gesagt hast: Die meisten (fast alle?) anderen Bands aben auch nüscht mit MA zu tun.
 
Das Thema haben wir ja schon mal in ähnlicher Form diskutiert: http://www.mittelalterforum.com/thread.php?threadid=150 Zweifellos kann man das Gros der Marktmugge bestimmt unter Einheitsbrei verbuchen. Zu Cultus Ferox habe ich auch meine Meinung: Meist laut und gewaltig und doch , und da schließe ich mich meinem Vorredner an, haben sie ihren eigenen unverkennlichen Stil gefunden der sie aus der Masse hervorhebt. Warum habe ich sie in die Umfrage gemacht, ganz einfach, weil ihre Musik unter dem Genre "Mittelaltermusik" läuft, vielleicht werden sie der Schublade nicht gerecht, aber irgendwie kann man sie dann doch nicht ignorieren. Das war mein Senf und hoffentlich schmeckt er ;)
 
Ja, das ist so eine Sache mit der Musik der Mittelalterszene... Von den A`s gehasst und heiss verachtet, von Anderen geliebt... Ich höre grade "Des Königs Henker" von Saltatio Mortis, während ich dieses schreibe und ich muss sagen, das ist eine richtig gute Musik, auch wenn Aleas Stimmchen doch eher bescheiden ist... Davor lag der neue Silberling von Schelmish in meinem Laufwerk, auch das wieder ein Kracher, aber hat natürlich mit Mittelalter so gut wie nichts zu tun. Wenn wir das einem Menschen vorspielen könnten, der vor 800 Jahren gelebt hat, würde der wahrscheinlich sofort die heilige Inquisition rufen! Aber was haben wir denn, was man authentisch nennen könnte? Walther von der Vogelweide? Wer will denn sowas hören? Gregorianische Choräle? Wohl doch eher für die Kirche geeignet! Gab es im MA überhaupt so etwas wie populäre Musik? Hier bei uns, meine ich, nicht irgendwelchen Folkkram von der Insel! Hat sich da mal jemand schlau gemacht? Ich habe noch nichts verwertbares gefunden! Es grüsst Euch der Unhold!
 
Sicher gab es populäre Musik. Menschen mochten schon seit anbeginn zu feiern. Leider wurde diese Musik aber nur mündlich weitergegeben, und im laufe der Jahrhunderte vergessen. Zum einen lag das daran, dass es noch keine vernünftige Notenschrift gab (Stichwort: Neumen), zum anderen wollte man kein kostbares Pergament, oder gar Papier für weltliche Musik verschwenden. Hauptsächlich Kirchenmusik wurde als erstes Notiert. Schliesslich hatte die Kirche ja Geld, und der Schriftsprache mächtige Schreiber. Die ersten, die weltliche (populäre) Musik niederschrieben waren die französischen Trobadors und Trouveres. Von ihnen gibts aber eine ganze Menge, die nur darauf wartet mal heutzutage gespielt zu werden. Sehr ergiebig sind auch die spanischen "Cantigas de Santa Maria", sehr viele Kirchenstücke, und des weiteren auch etliche englische Niederschriften. Wir Deutschen bildeten mal wieder das kulturelle Schlusslicht in Europa. Während alle anderen bereits mehrstimmige Stücke komponierten, fiepten wir immer noch einstimmig herum. Im Großen und Ganzen ist mittelalterliche Musik, zumindest für mich, reine interprätation. Es sei mal dahingestellt ob gut oder schlecht. Eine Kapelle die mittelalterliche Musik sehr gut macht ist z.B. die "Capella Antiqua Bambergensis". Die Leute haben dafür aber auch etliches studiert.
 
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wenn man mal berücksichtigt das das mittelalter 1000 Jahre umfasst und sich dann mal vor augen führt wie schnell und massiv sich die musik in den letzten 40 jahren geändert hat kann man glaube ich garnicht so pauschal sagen "das ist mittelaltermusik und das nicht" zu cultus ferox bleibt vollgendes zu sagen cultus ferox heißt bekanntlich wilde lebensart und diese art verkörpern sie auch wer meint das keiner melodiösen lieder von den jungs kommen können der kann ja mal in youtube nach der aussatz suchen ich finde das dies doch schon melodiös ist ;)
 
Ich verbuche das unter künstlerischer Freiheit. Bevorzugen tue ich den alten Stil im Sinne von Rekonstruktionsversuchen ... und darunter ist Gregorianik meine Lieblingsrichtung. "Marktmusik" hat m.M. aber auch ihren Platz auf Mittelaltermärkten im Sinne von Entertainment ohne "A" Anspruch. Party muß auch mal sein :D
 
Naja, CF ist jedenfalls besser als so manch andere Gruppe! Und abfeiern kann man, wenn sie denn live spielen, auch ganz gut. Das ist doch alles, was zählt, oder? Dass die Leute fröhlich sind und noch mehr Getränke kaufen.
 
Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen (Getränke ... Gastro im weitesten Sinne). Habe gerade genauer hier gelesen ... also den Kommentar über die Gregorianik möchte ich doch wohl entschieden widerlegen! Es gibt sehr wohl ein Publikum für Gregorianische Choräle - wie sonst erklärt man sich den Erfolg der Pseudo Gregorianik der CD Serien Gregorian, Mystera usw? Habe schon öfters diesen "Ah - Oh!" Ausdruck im Gesicht von Menschen gesehen, die zum ersten Mal "das Original" zu hören bekamen und plötzlich etliche Vorurteile überdenken mußten. Gregorianik ist nicht nur Gesang, sondern auch ein Teil Spiritualität, die heute kaum noch anzutreffen ist. Dieser Gesang ist Ausdruck einer längst vergangenen Zeit ... mir läuft jedesmal eine Gänsehaut über den Rücken wenn ich eintauche - und wenn ich singe .. nun ja - das kann ich leider nicht richtig in Worte fassen. LG
 
gregorian ist ganz und gar nicht mein fall ich hab mir die DVD angesehen und nach dem 3 lied nur noch weitergespult in der hoffnung es wird noch besser aber das war's dann auch spiritualität ist was spezielles ich z. B. finde "neun welten" um einiges spiritueller als choräle allerdings ist das auch so eine geschmacksache die einen fühlen sich in der kirche spirituell zu hause die anderen eher im wald ;)
 
Das hat gar nichts damit zu tun fundus. Ich kann auch spirituelle Erlebnisse im Wald haben, die denen beim Gesang nicht entgegenstehen. Vorurteile. Vor allem was das Christentum betrifft (und eigentlich "nur" die Kirchen betreffen)
 
Da ich hier wieder nicht editieren kann: Was ich mit Vorurteilen meinte ist folgendes: was heute als "Christentum" gilt ist das, wozu es über die Jahrhunderte, ja, Jahrtausende geworden ist. Mit allen Lasten und Fehlern, Entwicklungen und Verwerfungen, die mit der katholischen - später auch reformierten Kirchen - einhergingen. Wenn ich aber von Gregorianik und Spiritualität spreche, dann spreche ich von einer Zeit, in der Christentum anders gelebt und anders gefühlt wurde als heute. Die Choräle selbst sind ein Rekonstruktionsversuch - aber schon die Auseinandersetzung mit diesen Versuchen lassen erahnen, daß die Dinge anders waren als heute. Damals gab es auch keine Neuheiden, reformierte Kirchen, Freikirchen. Wenn es Diskussionen gab, dann innerhalb des Klerus - wenn sie weltliche Machtpositionen beeinflußten dann eben auch mit dem betroffenen Adel. Christentum war einfach - es wurde nicht in Frage gestellt. Dazu kommt noch, daß Gregorianik selbst nicht nur ein Instrument des Ausdrucks von Spiritualität ist, sondern auch ein Meditationsinstrument. Zusammen mit Weihrauch und anderen Räucherungen, wie auch den Lichteffekten in den Kirchen, wurde so ein bestimmter mentaler Zustand angestrebt - ja .. so ähnlich wie in den heidnischen Kulten der Antike. Überrascht? Ich nicht. Aber zum Thema Kirche als Erbe des antiken Roms habe ich ja kurz was im Unterforum "historisches Mittelalter" geschrieben. Meine An- bzw. Einsichten sind auch erst ein Produkt vieler Jahre Auseinandersetzung mit dem Thema katholisches christentum (tja - Spanien eben). Und ich komme auch aus einer ablehnenden Position heraus. Das hat sich aber über viele Jahre geändert ... Nichts ist perfekt auf dieser Welt. Gruß
 
nichts ist perfekt das ist wohl so und überrascht bin ich nicht ich setze mich mit dem thema auch schon etwas länger ausseinander auch mit den lügen und wahrheitsverdrehungen der bibel aber das gehört wohl nicht in diesen thread vielleicht finde ich ja mal einen thread in den es passt und wird tauschen unsere meinungen dort aus ich würd mich freuen ;)
 
Moment mal! Wenn wir anfangen die Bibel zu wiederlegen, dann auch richtig! Sprüche wie
lügen und wahrheitsverdrehungen der bibel
gehen mal gar nicht! Das ist schwer niveaulos! Zu dem Thema können wir gerne nen Thread aufmachen, dann schieß ich nämlich richtig los. Aber ich werde dann sinnvoll argumentieren. Und die Bibel grundsätzlich als Lügenwerk abzutun zeugt von nichts weiter als Hirnlosigkeit! Keiner muss an Gott, Jesus, Jesu Wunder oder sonst was glauben, tu ich ja auch nicht! Naja, ich werde jetzt nicht theologisch. Aber .....
 
Für mich stellt sich das Problem eigetnlich nicht. Mir gefällt die Musik teilweise, passt zum Teil auch zum "mittelalterlichen Ambiente" aber mit MIttelalter hat sie für mich nix zu tun. Im Endeffekt muss sie mir ja nur gefallen, egal welchen Namen die Musik nun trägt.
 

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