Damendorf-Hose

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Danke für die Blumen. :) Deine Seite hat mir auch schon sehr bei den Textilarbeiten geholfen. :thumbup: Dieser halbrunde Latz wurde von Schlabow wohl "dazugedichtet". Wenn man sich das Schnittmuster, bzw. die die Einzelteile ansieht, liegt der Gedanke auch nahe. Gefunden wurde dieser ominöse Einsatz nie. Die Hose würde oben dadurch auch viel zu weit. Die Nachbildung im Museum Schloss Gottdorf hat diesen Latz übrigens auch nicht. Warum Schlabow das so gezeichnet hat? Na ja, auch Textilspezialisten sind nicht unfehlbar. Deshalb hat mich der Berich im NESAT 5 so gefreut. Da wird die Hose nochmal nach neueren Untersuchungen beschrieben. Über die mutmaßlichen Gürtelschlaufen hab ich mich auch gefreut. Es gäbe aber noch zwei Möglichkeiten: 1. Einen Gürtel ohne Schlaufen und den Bund über den Gürtel schlagen 2. Den Bund so passend (eng) machen, dass man ihn einrollen kann. Hoch genug wäre er ja. Dann hält die Hose auch. Wenn man sich die römischen Reliefs ansieht (Trajansäule, Sarkophag von Portenaccio) usw.), dort sind die Germanen (Barbaren) meist mit einem deutlich betonten Bund dargestellt. Man könnte da interpretieren, dass der Bund eingerollt wurde. Aber um das ganz genau festzustellen, müssen wir warten, bis jemand eine Zeitmaschine erfindet oder eine komplett erhaltene Moorleiche ausgegraben wird. Ich wünsche noch viel Erfolg bei der Schneiderei.
 
Danke für die Blumen. :) Deine Seite hat mir auch schon sehr bei den Textilarbeiten geholfen. :thumbup:
Freut mich sehr, Danke dir ^^ :) Wie schon gesagt, es gibt bei Schlabow aber nicht nur die Zeichnungen, sondern auch ein Bild einer Hose, einmal von vorne mit rundem Teil und von hinten, mit dem rechteckigen Po-Teil, was mich irritiert... Nun, der Nesat Bericht fehlt mir leider immer noch in meiner Sammlung :( Das mit dem Überschlagen über den Gürtel ist mir auch bekannt, aber so hoch ist doch der obere Teil auch nicht. Hätte Bedenken, das es spätestens beim Hinsetzen Probleme geben würde...Nagut, verlängern kann man immer ;) Ich denke, ich werde es mit den Gürtelschlaufen in Erwägung ziehen. Dummerweise habe ich von der Person "nur" eine einfache Hose als Muster, habe zwar ein paar Maße dazu bekommen, aber selber ausmessen ist doch etwas einfacher. Achso, du schreibst, den Bund eng und hoch genug machen, das man ihn einrollen kann. Nur, der Bund muß als Mindestumfang den Poumfang haben, damit man reinkommt. Ist also oben in der Taille immer weiter. wie der Taillenumfang normalerweise. Und ein eingerollter Bund rutscht dann nicht über den Po? Naja,werde wohl über einen Probeschnitt nicht hinwegkommen... :S
 
Meinst Du das Bild? klick Quelle Strumpfmuseum: http://www.deutsches-strumpfmuseum.de/ge…n/Bild01-09.htm Kann sein, dass das aus dem Schlabow ist. Ich schätze das war ein Versuch der Rekonstruktion. Und jetzt geistert es im Internet herum. Aber das passiert öfter, leider hinterfragen zu wenige die angebotenen Informationen. Ich hab das auch bei Buchmalereien durch. Einige Bücher sind schlicht falsch angegeben. Das mit dem Einrollen vom Bund ist ganz einfach: Mindestumfang ist der Poumfang. Wenn man dann einrollt, wird der Umfang zwangsläufig kleiner, der gerollte Stoff braucht ja Platz. So wirds oben enger. Das geht aber nur, wenn der Bund bis über den Bauchnabel geht, also genügend Material zum Einrollen vorhanden ist. Ich hab das mal bei meinem Probeschnitt probiert. Einziger Nachteil: Das Ganze kann sich mit der Zeit abrollen, d.h. man muß immer mal wieder die Hose hochziehen und nachrollen. Egal wie man es macht, einen Probeschnitt würde ich unbedingt empfehlen.
 
A.W.D., was hälst Du von Bundfalten? Meine beiden Hosen gehen beide knapp über den Beckenkamm, mit Gürtel halten die allererste Sahne, ohne Einrollen o.ä. .Was da an Umfang zu viel ist,-gut ich muß abnehmen-,wird senkrecht gefaltet bzw .bildet Falten und die Hose hält durch Reibung am Hemd. Ich habe sie selten zwischendurch mal hochziehen müssen. Guck auf mein Avatar, das Bild ist auch in meiner Galerie
 
A.W.D., was hälst Du von Bundfalten? Meine beiden Hosen gehen beide knapp über den Beckenkamm, mit Gürtel halten die allererste Sahne, ohne Einrollen o.ä. .
@Wilfried: Hier geht es um eine möglichst genaue Rekonstruktion der Damendorf-Hose. Hatte diese Bundfalten? Hast Du dazu Belege? Falls nicht, laß aus diesem Grund die Spekulationen wie "Hätte", "Könnte", etc. Vielen Dank. Grüße Aennlin
 
Ännlin, nicht "Bundfalten" sondern den Bund falten, gibt auch Bundfalten. Auch wenn es um die Rekonstruktion geht, es geht auch um die Tragweise. Und wenn jemand die Befürchtung äußert, der Bund sei zu weit, weswegen die Hose rutsche, wird man doch mal bemerken dürfen, das es neben dem "Einrollen" auch noch die Methode " Falten" gibt, oder? Die Hose jedenfalls hat einen Bund, wird also nicht eingerollt, hat keine Gürtelschlaufen nachgewiesen, also bleibt nur senkrechte Falten und Gürtel drum. Die Hose guckt nur ne Daumenbreite oben über den Gürtel, das reicht. Da rutscht die Hose kaum bis garnicht.
 
@Wilfried,ich hab in Deiner Gelerie die Hose gesucht, magst Du mal nen link setzen ? Oder meinst Du die schwarze Hose auf dem Bogenschießbild ? Da sieht man nicht viel,ausser das Du eine trägst.
 
Hallo Wielfried du darfts hier gerne Deine Meinung kundtun. Jedoch ist eine Bundfalte, wie in Nr. 44 gepostet, laut Duden eine eingenähte Falte. Was Du ursprünglich meintest, ist laut Nr.46 eine "eingelegte" Falte, wie sie entsteht sobald ein Gürtel getragen wird. Diese Trageweise wurde bereits viel weiter vorne erwähnt. Poste doch mal deine Hose, vielleicht meinst Du ja auch noch was anderes. Mit Bildern läßt sich vieles leichter diskutieren. Grüße Aennlin
 
Dann habe ich das überlesen, jedenfalls sind ein bis xx eingelegte Falten sehr hilfreich. Auf dem Bild "Mantel" (so dreckig laufe ich normal nicht übern Markt) ist die eingelegte Falte einigermaßen zu sehen. Auch der "Überstand" über den Gürtel.Die Hose selbst hat mit der hier diskutierten Hose nur gemein, das beide oben ein großes für den Menschen und unten 2 kleine Löcher für die Beine sind. Und eben keine Gürtelschlaufen. Gürtelschlaufen umlaufend , so das man die Hose vorn nicht unterm Gürtel vorziehen kann, sind beim Toilettengang recht hinderlich. Beim "kleinen Geschäft" zieht ein bepackter Gürtel Dir dann nämlich, geöffnet, die Hose aus und nach dem "Großen" ist es ziemlich schwierig, alles wieder an die richtige Stelle zu bringen. Es ist meiner Meinung nach einfacher, erst die Hose und das Hemd zu richten und dann den Gürtel anzulegen, also keine Schlaufen zu nutzen. Das alles läuft natürlich unter der Rubrik" die waren nicht doof damals/praktische Erfahrung". Aennlin, jedenfalls scheint die Hose auf eurer HP zu passen
 
Die Hose selbst möchte ich im ganzen nicht posten, da sie durch garnichts für das Mittelalter belegt ist. Es ist eben nur ein regional mündlich überlieferter Schnitt, schon vor ~1850 so an min. 2 über 100km auseinanderliegenden Orten bekannt.
 
Gürtelschlaufen umlaufend , so das man die Hose vorn nicht unterm Gürtel vorziehen kann, sind beim Toilettengang recht hinderlich. Beim "kleinen Geschäft" zieht ein bepackter Gürtel Dir dann nämlich, geöffnet, die Hose aus und nach dem "Großen" ist es ziemlich schwierig, alles wieder an die richtige Stelle zu bringen. Es ist meiner Meinung nach einfacher, erst die Hose und das Hemd zu richten und dann den Gürtel anzulegen, also keine Schlaufen zu nutzen.
Die Erfahrung kann ich nicht teilen. 1. Trug man keine Hemden, schon gar nicht in der Hose. Man(n) trug Tunika über der Hose. 2. Wegen Grund 1 hat man auch nicht den halben Hausstand am Hosengürtel hängen, der einem die Hose runterziehen kann. So wird das "p" für praktisch sogar "a". Und "b"legt ist es auch noch. :D
 
Auch wenn das Thema schon ein wenig älter ist, reaktivieren ich das Thema einfach, und mache kein neues dazu auf. Habe mir die gesamte Diskussion durchgelesen, und habe auch schon ein kleines Papiermodell der Hose zusammengebastelt, allerdings mit dem halbkreisförmigen (nicht überlieferten) Einsatz vorne. Kann mir jemand sagen, wie die Hose ohne diesen Einsatz funktionieren soll? Wenn ist das Ding weglasse, ist vorne doch einfach ein Loch? ?( Irgendwie raff ich es nicht...
 
Die Halbkreise werden einfach ohne Einsatz zusammengenäht. ;) Wenn Du einen Einsatz dazunehmen würdest, wäre die Bundweite zu groß. Rechne einfach mal die Längen (abzüglich Nahtzugabe) der oberen Kanten zusammen und vergleiche die mit dem benötigten Hüftumfang. Mit Einsatz hättest Du, je nach Schnitt und Größe, locker 30-40 cm zuviel. Nimm am besten einen billigen Stoff und probier den Schnitt aus. Bei dieser Hose ist das echt besser. Ich hab gerade die zweite für mich gemacht und die passt auf Anhieb.
 
Wenn ich die Halbkreise zusammennähe, beult das nicht an der Stelle? Ich meine, das ist ja keine gerade Kante, an der die beiden Stücke aufeinander genäht werden ?( Einen Probeschnitt werde ich eh machen, vermutlich löst sich das Problem dann von alleine, aber jetzt gerade will mir das noch nicht in den Kopf.
 
Ist schwer zu erklären, aber es gibt angezogen eine gerade Naht. Ein wenig Platz "untenrum" auch, ist ja schließlich eine Herrenhose. ;) Zum Verständnis: Am Anfang der Naht (unten) braucht man den Umfang beider Oberschenkel. Oben nur noch den Hüftumfang. Durch die Bögen wird die Hose nach oben enger. Es würde vielleicht auch mit einer schrägen Linie gehen, aber der Bogen ist Original vorhanden und es funktioniert. Ich hab inzwischen drei Hosen so gemacht und keine Probleme damit. Am Anfang war mir auch nicht so ganz klar, warum das funktioniert. Aber nach dem Probeschnitt war es ganz logisch.
 

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