Darstellung Hoch-oder Spätmittelalter ? Fragen bzgl. der Kosten

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Pit der Schreiber

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Hallo, ich spiele mit dem Gedanken, mir eine Ausstattung/Gewandung zu erstellen/anzuschaffen,nicht alles sofort,sondern im Laufe der Zeit und mir schwebt es aus mehreren Gründen vor,einen Kaufmann darzustellen. Nur über die Zeit bin ich mir noch nicht sicher,denn ich schwanke zwischen der zweiten Hälfte des 15.Jahrhunderts und der Zeit um die 1180/90-1220 herum. Das Spätmittelalter finde ich aus mehreren Gründen hochinteressant,befürchte aber,dass ich viel Geld in material/Kleidung/Accesoires stecken muss,während ich beim "HoMi", das um die Zeit auch sehr interessant war/ist, Manches selber herstellen kann. Was sagt ihr zu der Problematik? Liebe Grüsse, Pit
 
Inwieweit ist es möglich spätmittelalterliche Kleidung selber zu nähen? Spätestens beim Wams oder entsprechend komplizierten Hemden dürfte es schwierig werden,oder?
 
Es ist alles möglich selbst zu nähen, wenn man es nur will. Wenn du aber schon am Anfang nach den Kosten fragst lass es lieber sein, weil es wird definitiv teuer und man kann es nicht an Zahlen festhalten.
 
Da habt ihr mich missverstanden,denn investieren würde ich auf jeden Fall,denn "authentische" Kleidung aus Baumwolle pluss Polyester geht garnicht. Ich stelle mir nur die Frage,ob sich auch spätmittelalterliche Kleidung (Wams,Beinkleider usw.) selber nähen lässt. Interessanter als sie zu kaufen ist es sicher allemal.
 
Klar lässt sich alles nähen. Immer nur eine Frage der Geduld und der guten Vorbereitung.
 
Wenn niemand das nähen könnte, dann könntest du es wohl auch nicht von jemandem nähen lassen. Ich denke das hängt sehr davon ab wieviel du dir zutraust, ob du ein gewisses Geschick zum Nähen hast usw. Da wird sich pauschal keine Antwort für finden lassen. Probier es aus, dann weißt du es.
 
Das größere Problem an der spätmittelalterlichen Kleidung ist dann wohl eher das Abstecken. Um ein Kleidungsstück passgenau auf deinen Körper zu bekommen, ist es eigentlich unumgänglich es an dir selbst abzustecken bzw, abstecken zu lassen. Wenn du da jemanden hast der dir hilft, ist es mit etwas Übung nicht viel schwieriger zu nähen. Spämischnitte sind ja meist doch etwas körpernaher. Klar sind die Homischnitte mit ihren schönen einfachen Geraden einfacher zu nähen, und da ist auch mal der ein oder andere Zentimeter Verschnitt nicht schlimm. Das ist halt ein Unterschied, aber mit Übung klappt auch das andere. Wenn du dir das nicht zutraust, bzw, niemanden hast der dir hilft wird das Homi einfacher sein ;)
 
Hallo und guten Morgen Pit, ich sehe das mal noch aus (m)einer anderen Sichtweise.
Spämischnitte sind ja meist doch etwas körpernaher.
...und man(n) hat durch den engen Schnitt auch den Nachteil, dass sie dadurch auch schnell nicht mehr passen können... 3 (sehr hartnäckig bleibende) kg mehr auf den Rippen und schon ist es vorbei... Ich spreche da aus eigener Erfahrung. :whistling: :D
...wird das Homi einfacher sein
Da stimme ich Manuela voll und ganz zu. Hier fallen die 3 kg (fast) nicht ins Gewicht. ^^
 
Ich denke auch, dass fast jeder mit gutem Willen und ein bisschen Begabung die geraden Nähte seiner Hochmittelalterkleidung selbst nähen kann. Für die umständlicheren Schnitte der Spätmittelalter-Teile sollte man sicherlich schon mehr Ahnung und Erfahrung haben. Das überfordert sicher schnell den Nählaien und kostet dann eventuell schnell mehr, wenn man sich professionelle Unterstützung suchen muss.
 
Also kostenaufwändig sind beide Darstellungen. Wenn du sie dir schneidern lässt dann wird es dich sogar noch etwas mehr kosten als wenn du es selbst nähst. Und natürlich ist es eine Frage des Talentes. Meine erste SpämiHose wurde ein wenig zu kurz weil ich mich schlicht weg vermessen hatte. :) Wenn es nur am Geld liegt dann würde ich dieses Hobby gar nicht betreiben. Die Kosten sind immer höher als der Ertrag hier. :) ;)
 
Wenn Du die Schnitte erst mit irgendwelchem billigen Stoff ausprobierst, und das solltest Du in beiden Fällen, wirds in beiden Fällen ~gleich teuer. Fürs Homi könnte ja eventuell eben mehr Stoff draufgehen. Dann kommts drauf an, was für einen Kaufmann Du darstellen willst, so Lübecker Kaufherr , Mitte 13. ist ganz sicher sehr viel teurer als friesischer Kaufmann um 1000 in Köln. Das Problem in beiden Fällen ist die Stoffauswahl, die sollte dem Original /der Vorlage entsprechen, und das ist an sich schon nicht für kleines Geld zu haben. Aber alles andere wird Mist...Erascos Argument mit der Leibesfülle spricht aber eher fürs HoMi, nähen mußt Du beides sehr sorgfältig
 
Man muss allerdings auch sagen, dass das Spätmittelalter im Vergleich zum Hochmittelalter unterrepräsentiert ist. Wenn du also willens bist ein wenig mehr Mühe zu invenstieren, würde ich dir zum Spätmittelalter raten. :D
 
Ich lob mir, dass du dich vorher so informierst. Ich würde dir raten, wenn du noch Nähanfänger bist und nicht weißt, wies wo wann losgeht, mach zuerst was einfaches. Einen Knecht oder Bauern, da ändern sich die Mode und die Schnitte nur sehr langsam und dann kannst du langsam anfangen, dich einzuarbeiten in kompliziertere Schnitte, in Funde und Abbildungen und Stück für Stück "upgraden" zum wohlhabenden Kaufmann.
 
Ich lob mir, dass du dich vorher so informierst. Ich würde dir raten, wenn du noch Nähanfänger bist und nicht weißt, wies wo wann losgeht, mach zuerst was einfaches. Einen Knecht oder Bauern, da ändern sich die Mode und die Schnitte nur sehr langsam und dann kannst du langsam anfangen, dich einzuarbeiten i....
Danke für eure Tips. Ich möchte nämlich nicht den Fehler eines Bekannten machen,der offensichtlich die Sache überstürzte. Als ich ihn auf einer VA traf trug er eine kurze moderne Hose (weil`s warm war),darüber einen (wie ich erfuhr) selbstgenähten Waffenrock (HoMi-Stil mit einem roten Tatzenkreuz) und eine eindeutig zu weit geratene Kettenhaube. Ich unterhielt mich mit ihm und kurz drauf gab es zwischen mir und einem Bekannten aus der MA-Szene einen kurzen,aussagekräftigen Dialog. er :"Kennst Du ihn näher?" ich :"Wen?" er :"Na,diesen Möchtegern-Ritter!"
 
Hallo Pit, nun es ist eigentlich schon viel zu Deiner Frage gesagt. Wie Wilfried schrieb, probier Dich bei dem nähen erst mit einem Preiswerten Stoff. Dann später mit dem Teuren, die ersten selbst genähten Sachen kannst Du dann später als Arbeitszeug oder Untertunika verschleißen. Wenn Du, den für die Epoche passenden Stoff auswählst ist die Arbeit keineswegs vergebens. Und wie hier schon geschreiben wurde, wenn niemand diese Sachen nähen könnte - könnte es auch keiner kaufen. Auch die besten Schneider haben mal angefangen, nur Einige lernen es professionell. Doch jeder der länger im Hobby ist stellt fest das er Dinge fertigt die er einige Zeit zuvor nur bei Anderen Leuten bestaunt hat und das sich ungeahnte Fertigkeiten ausbilden weil mann es einfach versucht Dinge selbst zu fertigen. Fange an - Scheitere, starte von vorne scheitere wieder und mache weiter..... nur so geht´s. Für Schnittmuster, Stoffe und Werkzeuge kannst Du Dir z.B. am Wochenende 5 & 6.Oktober auf der Reenactormesse am Preussenmuseum in Minden Informationen und Ausrüstung, Stoffe, Werkzeuge, Schnittmuster etc.. und Preisinformationen einholen. Gern möchte ich auch nach Minden doch ohne Fahrgemeinschaft ist es etwas unrentabel aus Düsseldorf anzureisen. Nun als Wikinger empfehle ich das Frühmittelalter, aber auch da geht die Ausrüstung ins Geld. Es kommt immer darauf an wie sehr man seine Ausrüstung ausstaffieren will. Auch mit einfachen Mitteln macht das Reenactment Spaß und nicht alle müssen Könige sein. Grüße sendet Olegsson :wiki4
 
Ja, Du hast Recht,nicht alle müssen Könige sein. Ehrlichgesagt finde ich,dass es immer noch zuviele Zeitgenossen gibt,die meinen,sie müssten unbedingt einen Adligen darstellen,dabei finde ich das "normale" Volk in der Hinsicht nicht uninteressant,denn kaum einer von uns dürfte Ahnen haben,die dem Adel angehörten und so können wir uns deren Lebensumständen besser und ehrlicher annähern und sie ein wenig besser verstehen lernen.
 

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