Darstellung und Bahnfahren

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Katzenelch

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59192 Bergkamen
Hallo, da ich zu diesem Thema nicht viel gefunden habe: Aus für mich selbst gegebenen Anlass, denke ich viel darüber nach, wie weit man sich selbst - so ohne Auto - verwirklichen kann. Denn ich habe selbst kein eigenes motorisiertes Gefährt, geschweige denn einen Anhänger. Was ich aber habe, ist ein Jahresabo bei der Bahn, das ich aus Kostengründen ausgiebig nutzen möchte (gilt Bundeslandweit). Allerdings ist es kein Geheimnis, dass es einen logistisch schon einschränkt, wenn man nicht die eigenen >=4 Räder verwendet. Diesbezüglich habe ich schon so einige Lösungen gesehen - vom ambientischen Leiterwagen, bis hin zur vollausgereiften Pilger-Darstellung. Als Besucher ist so einiges Umsetzbar, aber wie sieht das denn bei Lageristen aus? Gibt es unter euch welche, die so ganz ohne Auto lagern? Geht das? Was sind eure Tips und Tricks, wenn ihr mit der Bahn unterwegs seid (ob nun Gast oder VA-Inventar)? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht und welche Fehler sollte man vermeiden? Welche Entdeckungen/Lösungen könnten mir (und anderen auch) Nerven schonen :heupf1 ? Ebenfalls interessant fände ich, welche Begegnungen ihr in solchen Fällen mit "normalen" Fahrgästen hattet. Gruß Das Katzenelch :bahnhof
 
Man lagert ja meist nicht alleine, und wenn aus irgendeinem Grund keine Mitfahrgelegenheit gegeben ist, kann man dafür sorgen, das die sperrigen Lagerteile ja vorab von anderen Lagernden mitgenommen werden können. Ebenso ist es mit den Klamotten. Entweder mitnehmen lassen und sich im Lager umziehen. Oder Zivil mit kleiner Packtasche. Und was ganz spassig ist, in Klamotte fahren. Dumme Sätze wie: Im Mittelalter gab es keine Eisenbahn, ignorieren oder mit dem Spruch kontern "Doch, aber diese fuhr unterirdisch, deshalb keine Gemälde. Den im dunklen Mittelalter hatte man ja kein elektrisches Licht". Andere lustige Ereignisse findet man im Forum hier: Im Gewand unterwegs
 
Ich bin zwar noch nicht gelagert aber es kommt sicher drauf an was man für nen Zug kriegt, bei Niederflur und Doppeltüren denk ich ist's kein Problem wenn man nen Bollerwagen mitnimmt. Und als Tagesgast braucht man ja nur die Klamotten und noch bissle Zubehör. Ich weiss noch wie doof so 2 Türkinnen geguckt haben als ich (noch zu Extrem-Gromi_Zeiten) in Deutschordens-Gewandung (bis aufs Kreuz war's da noch das Gegenteil von A) in den Zug gestiegen bin und ihnen "GRÜß GOTT" gesagt hab nachdem se mich 5 Minuten angestarrt hatten.
 
Ja, in Klamotte bahnfahren machen wir häufiger zu irgendwelchen Events als Tagesgäste, einfach immer dran denken dass du den Leuten kostenfrei was bietest für das sie sonst Eintritt zahlen :). Das ganze Zeugs für über Nacht mitschleppen hab ich in der Anfangszeit ein paarmal machen müssen (auch noch die erste Strecke auf dem Fahrrad - inkl. Bogen, Pfeile und Klapphocker, aber immerhin ohne Zelt) und es hat meistens zu verdammt kalten Nächten geführt. Felle und gute Decken wiegen halt was und nehmen Raum ein. Also entweder man hat vor Ort Leute die einem den Großteil der Infrastruktur stellen, oder man sollte keine so hohen Ansprüche an Komfort oder Authentizität stellen, fürchte ich. Für ein kurzes Sommerlager wär es aber sicher auch mal ein interessanter Test, einfach nur mitzunehmen was man auch tragen kann und zu gucken wie es damit läuft.
 
Also entweder man hat vor Ort Leute die einem den Großteil der Infrastruktur stellen, ...
Mal einen Schlafplatz in einem "fremden" Zelt zu bekommen, klappt schon hin und wieder und ein paar sperrige/schwere Sachen, können sicher auch mal von anderen mitgenommen werden. Das sind aber immer nur Einzelfalllösungen. Meine Erfahrung ist, dass Letzteres auch seine Schwierigkeiten mit sich bringt. Die Sachen müssen zu dem Fahrzeug gebracht und später wieder abgeholt werden und viele sind ohnehin schon mit ihren eigenen Sachen bis unter die Dachkante voll, so dass man Glück haben muss, wenn noch irgendwo ins Tetris etwas reinpasst. Zum regelmäßigen Lagern kommt man meiner Meinung nach an einem eigenen Fahrzeug (oder einer festen Fahrzeuggemeinschaft) nicht vorbei. Mietwagen sind da durchaus eine gute Option, wenn man selber gar kein Auto besitzt. In der Regel kommt man mit der km-Pauschalen auch gut aus, da das Fahrzeug nur für die Hin- und Rückfahrt benötigt und dazwischen eigentlich nicht bewegt wird.
... oder man sollte keine so hohen Ansprüche an Komfort oder Authentizität stellen, fürchte ich.
Ich glaube, gerade dann gewinnt man an Authentizität. Denn so kann man sich das wohl eher vorstellen: Die Leute kamen z. T. weite Wege zum nächsten Markt gelaufen, um Ware anzubieten oder etwas Wichtiges zuzukaufen. Wenn übernachtet werden musste, waren Gasthäuser da oder man kannte jemanden, bei dem man einen Schlafplatz bekam. Der Mantel diente als Decke. Fertig. Die hatten bestimmt kein Zelt mit Möblierung dabei. Eine Pilgerdarstellung, bei der sozusagen, alles Lebenswichtige am Körper getragen wurde, würde auf jeden Fall auch sehr gut authentisch auf einen Markt passen.
 
Auf jeden Fall! Aber wenn man Temperaturen um die 0 Grad herum erwarten darf, als moderner Weichling nachts friert und für die historische Lösung (Bett teilen) nicht die passenden Personen vor Ort hat und einem kein Schlafplatz gestellt wird, dann passt eine Luftmatratze und Schlafsack halt doch noch eher ins Handgepäck als gefüllter Strohsack, Wolldecken und Felle.
 
OT Wen ich diese Diskussion sehe muss ich an meine Wandrungwn denken in denen ich vor Jahren durch Norwegen gesteift bin . Hier sieht man doch deutlche historsche Unterschiede. Man versuche mal ein authentisces Zelt mit komplete küchenausstattung und Nahrung für 3 Wochen und Wintertauglicher Kleidung auf dem Rücken durch ein Gebirge zu tragen. BTT
 
Ps 1 Mein Vater nannte mich Sherpa PS 2 Zurük zum Thema. Mit einer kompletten historischen Ausrüstung zum Mehrtägigen Lagern im üblichen Rahmen allein mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen dürfte fast unmöglich sein. Für mittelgroße Gruppen sollte es machar sein. Die Pfanfinder machen es teilweise mit vergleichbarer Ausrüstung immer noch.
 
Mich erinnert es an die Kiepenkerle / - frauen die mit der Kiepe auf dem Rücken als Einholer zum Markt in die Stadt gingen um dort Sachen einzuholen (auf Bestellung zu kaufen) um sie dann in ihrer Kiepe (großer Weidenkorb auf dem Rücken getragen) wieder nach Hause zu bringen. Eine große Kiepe wäre zur Lösung des Transportproblems denkbar. Es würde die Darstellung auf dem Markt bereichern. Alles wird nicht hinein passen. Bei meinen Wanderungen im Harz bin ich auf die von Heinrich angesprochenen Pfadfindern ab und zu gestoßen. Sie waren bereits aus größeren Entfernungen am Kling und Klong ihrer Ausrüstung gut auszumachen. Um Packpferde wirst du nicht herum kommen, was natürlich nicht realistisch ist. Einholer die ihre Strecke nicht an einem Tag schafften (gemeint ist hin und zurück, Hildesheim - Braunschweig soll an einem Tag geschafft worden sein) schliefen in ihrem Mantel. Für Übernachtungen auf einem Markt wäre das zwar eine Bereicherung, für den betreffenden jedoch aus verschiedenen Gründen unbequem. Bleibt eigentlich nur der Anschluss an eine Gruppe und damit das Tetris spielen in den Autos ;-)
 
Eigentlich... schlief doch kein Mensch im Normalfall in einem Zelt oder huckte sein Mobiliar mit. Wer reiste, schlief in Herbergen oder Hospitälern. Oder unter freiem Himmel. Das beantwortet nicht Deine Frage... ich weiß. Kontaktiere die Leutz, die mit großem Geraffel lagern, ob Du Dich "anhängen" kannst. Für die Mitnutzung und Bekochung bist Du eben mit Lagerdienst (Holzhacken, Feuerdienst, Abwasch, Wasserholen, Lagerwache in der Nacht....) oder einem Geldbetrag für deren Gruppenkasse dabei. Dann kannst Du in´ner Kiepe auschließlich Dein privates Zeuch hintragen.
 
Ich hab mal Bilder von 2 Frümi-Darstellern gesehen, welche ihr ganzes Zeug mit den Öffis zu Versanstaltungen bringen. Angeblich nur 10kg Gepäck/Person. Ein paar Meter Seil, zwei Wanderstöcke und eine kleine Plane - schon steht das Zelt. Dazu dann Decken, Felle, ein bisschen Geschirr, eventuell Reserve-Tunika und -Hose. Das ganze zu einem Bündel geschnürt - und fertig. Essen kann man dann kaufen oder schnorren/abarbeiten. Oder - wenn man sich unbedingt selbst versorgen möchte: etwas Brot und Trockenfleisch/fisch mitnehmen.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Da ich meine Darstellung zurzeit eh komplett "umkrempel" ist lagern eh erst nächstes Jahr frühestens angesagt, brauch' mir da also erstmal nicht so sehr den Kopf zu zerbrechen. War aber wirklich neugierig, ob es jemanden gibt, der das mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchzieht, aber so etwas scheint wirklich nur als Übergangslösung vorhanden/umsetzbar zu sein... Meine persönliche Tendenz geht also zum Mietwagen (habe beim Umzug gemerkt, dass das gar nicht teuer ist). Als Besucher sieht das aber schon anders (machbarer) aus. Da braucht man auch nicht viel. Wobei ich die Kiepe ja interessant finde. Selten gesehen und durch den Vorschlag wieder ins Gedächtnis gerufen. Überlege auch gerade, ob ich das als Sommerprojekt einfach mal ausprobiere - Lagern mit allem, was ich so bei mir tragen kann. Wie auch schon erwähnt wurde, kann das unter Umständen sehr kalt werden, was ich fast verdrängt hatte (habe selber mehrere Decken gebraucht, bis ich mit meiner ursprünglichen Zelteinrichtung zufrieden war). Aber noch bin ich jung und kann das mal im lauen Sommer, wie wir ihn bis vor kurzem hatten, mal austesten. Aber die "authentischste" Lösung wäre wahrscheinlich wirklich, in ein neumodisches Gasthaus zu gehen :p
 
Ja, in Klamotte bahnfahren machen wir häufiger zu irgendwelchen Events als Tagesgäste, einfach immer dran denken dass du den Leuten kostenfrei was bietest für das sie sonst Eintritt zahlen :). ....
Ich habe das bisher nur im Bus erlebt,also als Tagesgast mit dem Bus (Überlandbus/Regionalbus) zu der einen oder anderen VA. Bis auf einen einzigen dummen Kommentar habe ich es nur erlebt,dass interessiert nachgefragt wurde.
 
Ps 1 Mein Vater nannte mich Sherpa PS 2 Zurük zum Thema. ... Für mittelgroße Gruppen sollte es machar sein. Die Pfanfinder machen es teilweise mit vergleichbarer Ausrüstung immer noch.
Stimmt,wenn man nur ein normales Zelt braucht,kann man es gut zu zweit tragen. Die eigenen Klamotten kann man in einer Reisetasche oder einem Rucksack verstauen.
 
Kontaktiere hier im Forum mal @Nemi Norison der hat da entsprechende Erfahrung und sich entsprechend sein Lager Zeug zusammengestellt.
 
Dein Problem, Anreise mit der Bahn hat mich zum Nachdenken angeregt. Wie schon oben angeführt gibt es die Pfadfinder die Ihr Zelt in einzelne Bahnen aufteilen und dann vor Ort daraus eine gemeinsame Unterkunft bauen. Das löst die Organisation deiner Transporte natürlich nicht, da ich davon ausgehe das du alleine reist. Eine andere Gruppe mit Transportproblemen sind Faltbootfahrer, und siehe da es gibt auch hier eine Website mit Lösungsvorschlägen www.faltboot.org/wiki/index.php/Faltboot_und_Bahn Quelle = Webadresse Daraus ergibt sich folgende Idee. Packe alles was du mitnehmen willst auf die Zeltplane. Auch das geteilte Gestänge. Dann schlägst du die Plane zusanmmen. Das ergibt dann die Form eines überdimensionierten Charlottenburgers (Bündel der wandernden Gesellen). Dieses Bündel schnallst du auf eine Sackkarre. Den Rest deines Gepäcks tust du dann noch in einen Rucksack bzw Korb. Das ganze ist so natürlich nicht Geschichtsnah. Im Prinzip ersetzt Du hier mit der Karre deinen Packesel. Das geht natürlich nur bei kleinem Zelt, wenig Komfortgegenständen und ohne Feuerschale und Tisch. Also eigentlich brauchst du immer ein Lager dem du dich anschließt in dem gekocht wird , das Nahrungsmittel dabei hat und wo etwas für den Minimalluxus von Bank und Tisch getan wird. Soweit meine Theoretischen Überlegungen.
 
Eine ganz gute Idee. Wenn man die Sackkarre selber aus Holz baut, könnte man es vielleicht so machen, dass sie als kleine Bank oder als Stuhl umfunktioniert werden kann. Sieht dann auch etwas "ambientiger" aus als eine moderne Metallsackkarre, die wieder irgendwo kaschiert werden muss oder den halben Platz im Zelt einnimmt. Etwas zu Essen zu bekommen auf Veranstaltungen dürfte wohl das kleinste Problem sein.
 
Das mit der hölzernen Sackkarre ist gar nich so dumm. :kopfhau Um es mit Lorb zu sagen. Darauf prost1
 

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