Der Rat vor der Tat

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Erdtochter

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Hallo zusammen Nach einiger Zeit abwarten und schaun wage ich mich dann auch einmal an eine Frage. Und hoffe ich habe sie in den richtigen Bereich eingeordnet ;-) Und zwar ist die Sache die, dass meine Arbeitskolegin und Freundin die eigentlich mit Mittelalter und mittelalterlicher Darstellung (oder wie sie es nennt verkleiden) nichts am Hut hat, auf die Idee gekommen ist dann doch einmal an unserem örtlichen Mittelalterspektakel teilzunehmen. Und nun ja wie soll man es sagen, sie gedenkt eine Darstellung mittelalterlicher Huren zu gestalten. Für sie ist es eine Funaktion, ich sehe so etwas aus weitaus kritischeren Augen, für mich ist das kein reiner Spaß. Andererseits bin ich mir natürlich im klaren, dass ein Lagerleben für sie überhaupt nichts ist. So etwas wäre ihr viel zu langweilig. Natürlich ist das Tema auf eine Art reizvoll, andererseits sehe ich auch etwas weiter, man ist vor Ort bekannt, immerhin arbeiten wir hier, es ist fraglich ob die Veranstalter ihrerseits ihre prüde Seite ablegen und eine solche Darstellung zulassen würden. Es geht natürlich nicht wirklich darum, sich als Huren zu betätigen, Aktionen wären mit Freunden und anderen Lagern abgesprochen einfach nur zur Schoweinlage, aber ich kenne die Art der Menschen hier in der Gegend. Wir haben nun ein Jahr Zeit zu überlegen ob und wie wir das durchziehen. Mich würde interessieren, was ihr darüber denkt. Würdet ihr so etwas machen? Wie würdet ihr das durchführen? Und so weiter. Schreibt mir eure Gedanken und Ideen dazu. Freue mich über jede Antwort. Mit lieben Grüßen Erdtochter
 
In Seesen war ich schon mal. Für Kölner ist das dort hübsch und überschaubar. Letzteres würde mich dazu anregen, das zu lassen. Wie wäre es mit Hexen* ? Das ist zwar in Eurer Region ein oft durch gekautes Thema, aber da lässt sich was draus machen, und ist auf lange Sicht nicht so rufschädigend. Wenns unbedingt auffallen soll, wie wäre es mit Bettlern oder Pest oder Leprakranken ? *Bevor jetzt alle aufschreien, die Hexenverfolgung war deutlich später, ja. :)
 
Ich möchte euch davon abraten. Wenn man nur auf Fun und Spass aus ist, ist das Mittelalter mit Lagern und Märkten nicht so der Ort. :help Vielleicht sollte man sich da mehr der Larprichtung umsehen. Aber Vorsicht auch da kann man schnell verkehrt liegen mit den Vorstellungen. Von mir ein klares Nein zur Hurendarstellung , sowie man es sich gedacht hat.
 
naja, der Veranstalter hat sicher nix dagegen, auch mal Hübschlerinnen als Lager zu haben, gabs nämlich so ähnlich schon mal bei einer "Werbertruppe". Es ist nur die Frage , ob ihr die doch zotigen Sprüche , manche Darsteller sind da schon etwas derber, auch abkönnt. Ne "Hexe" gibts schon. Ja, und lagern in Seesen macht erst nach Marktschluß richtig Spaß. Meines Wissens ist Kartenlegen nicht vertreten, wenns denn in Richtung "besonders" middelalderlich sein soll. Ansonsten könnt ihr Euch ja mal mit der Hexe Iris in Verbindung setzen. Die ist nett und kennt sich aus im "Marktgeschäft
 
Aus FunAktionen wird auch Interesse und denn ein Hobby. Viele haben doch so angefangen. "OK ich komm mal vorbei, aber nur zum Spaß". Und was spricht gegen eine Hurendarstellung, wenn sie Autentisch gemacht wird. Der normale Besucher wird sie nicht erkennen, denn sie würde ja nicht an der Ecke stehen und die Leute belästigen. Zu erkennen wäre das nur an der Kleidung und der Farbe. Da gab es genaue Regeln (je nach Stadt und Zeit) und es war von der Kirche geduldet!! Und wenn ich sehe, was auf manchen Märkten an Haar, Schulter, Bein, Arm und sogar Bauchfrei als "Darstellung " uns zugemutet wird, da ist eine unscheinbare in Gelb gewandete doch kein Aufreger. Und besonders toll ist: eine Prinzessin/Gräfin/Edelfräulein weniger! :D Nur Mut, finde die Idee toll! Ist mal was anderes. Ps.: Ja Haare auf den Zähnen sollte sie dann schon haben. Und Hexe "Darstellen"??????????????????????????? ÄÄÄÄÄHHHHHHHHH??????????? Dann komm ich als Ork/Drachentöter :wiki1 !
 
Hallo Erdtochter,
Und zwar ist die Sache die, dass meine Arbeitskolegin und Freundin die eigentlich mit Mittelalter und mittelalterlicher Darstellung (oder wie sie es nennt verkleiden) nichts am Hut hat, auf die Idee gekommen ist dann doch einmal an unserem örtlichen Mittelalterspektakel teilzunehmen. Und nun ja wie soll man es sagen, sie gedenkt eine Darstellung mittelalterlicher Huren zu gestalten.
Puhh... na sie hat Ideen... Gut dabei finde ich, dass solch eine Darstellung sicherlich nicht an jeder Ecke anzutreffen wäre. Ob man sich allerdings als Frau - Abends auf einem "gewöhnlichen" Mittelaltermarkt mit seinem "facettenreichen" Publikum - mit solch einer Darstellung einen Gefallen tut... weiß ich nicht...
Natürlich ist das Tema auf eine Art reizvoll, andererseits sehe ich auch etwas weiter, man ist vor Ort bekannt, immerhin arbeiten wir hier,
Deine Überlegung ist wichtig und - wie ich finde - wirklich nicht unerheblich... Damit könntest du (ihr beide) auf Jahre auch einen solchen "Ruf" inne haben. Die Menschen sind meist nicht so tolerant, wie man (oder Frau) sich dies vielleicht erwartet oder gewünscht hätten...
Es geht natürlich nicht wirklich darum, sich als Huren zu betätigen, Aktionen wären mit Freunden und anderen Lagern abgesprochen einfach nur zur Schoweinlage
Es läuft dann also nicht unter der Ruprik "Darstellendes Handwerk". :D Nein, mal im Ernst. Ihr habt - wie du schreibst - noch ein Jahr Zeit. Wenn es nur um eine "Showeinlage" (so wie eine Art Animateur im "All Inclusive Club Urlaub") sein soll, dann wäre vielleicht eher die Richtung: - Gaugler - Artist - oder Feuerspucker auch eine Möglichkeit, die euren Ruf in der Nachbarschaft nicht auf Jahre "prägt"?!
 
Eine Darstellung lebt davon, dass man das tut, was man darstellt. Ein Ritter kämpft, ein Handwerker werkt, eine Hure... Nun ja, wie möchtest eine solche Darstellung lebendig werden lassen, ohne dass es deplatziert wirkt? Außerdem kommen viele Familien auf die Mittelalterfeste - wie erklärst einem kleinen Kind was du da machst? ...
 
@todi: da muss ich Dir zustimmen. Eine Darstellung sollte schon einigermassen vernünftig sein. Nur Fun,Spass und Fete haben wir schon genug und ich glaube der Bedarf ist schon gedeckt. Klar ist es nicht ohne Reiz und es gehört bestimmt viel recherche dazu. WEnn es nur für einmal sein sollte, dann macht lieber etwas anderes.(siehe Ritter Erasco)
 
Letzteres würde mich dazu anregen, das zu lassen ... Wenns unbedingt auffallen soll, wie wäre es mit Bettlern oder Pest oder Leprakranken ?
So sehe ich es auch,denn Bettler waren damals alltäglich,waren aber nicht gesellschaftlich verachtet,es war eher der - sicher auch oft ehrliche - Gedanke des Mitleids,darüber hinaus konnte man sehr schnell zum Betteln gezwungen werden,weil man Pech hatte. Die Darstellung einer Prostituierten halte ich -gerade mit Blick auf die mittelalterliche Gesellschaft- für zweifelhaft.
 
Hallo Erdtochter,
Eine Darstellung lebt davon, dass man das tut, was man darstellt Außerdem kommen viele Familien auf die Mittelalterfeste - wie erklärst einem kleinen Kind was du da machst? ...
Genau das sehe ich als ein Problem an,denn wenn man einen Ritter,Handwerker,Händler usw. darstellt,kannn man erklären,was man so macht,aber bei der !! Darstellung?
 
Zumal darf man nicht ganz ausser acht lassen, was sie/ihr tut, wenns einer nicht als show sondern "for real" nimmt. Sowas könnte, zumal wenn betreffender Interessent alkoholisiert ist, bös ausarten bzw. zumindest einiges an Stress verursachen! Und sowas will doch keiner, oder? Und wenn es nicht zur "Einvernehmlichkeit" kommt, ist die Darstellung geschichte, ich glaub kaum das man bzw. Frau danach unbefangenh auf selber Schiene weiter "darstellt" - jedenfalls wenn solche "Vorkommnisse" nicht irgendwie zum "normalen" Alltag gehören.... In einem befreundetem Lager haben sich mal 3 oder 4 Mädels an einer solchen Darstellung versucht... - der Fun-Faktor blieb am ersten Abend auf der Strecke und die Jungs im Lager hatten eine Menge zu tun, wenn du verstehst was ich meine. Mal anders und knall hart - wenn ihr sowas macht solltet ihr es auch durchziehen! Und wenn ihr das tut liegen die Probleme bzw. Folgen nicht zuletzt für den Ruf, wohl auf der Hand. Ich meine wenn es deiner Freundin trotz allem "Fun" damit ernst ist, solltest Du sie mit allen möglichen und unmöglichen Situationen vorab (verbal) konfrontieren. Und, nicht zuletzt fällt alles was sie macht oder nicht macht auf dich und dein Lager zurück. Sowohl im Guten wie im Schlechten - böse ist zwar wer böses denkt, aber wie geht Ihr in den Jahren nach dem Markt damit um!? schattige Grüße
 
Also die Darstellung an sich finde ich sehr interessant. Diese "Berufsgruppe" gehört zum Mittelalter (und ja auch heute noch) genau so an die Tagesordnung wie ein Händler, ö.Ä. Und das große Plus: Es macht eben nicht jeder. Jetzt aber das große Minus: Die Umsetzung... Wie jetzt schon oft gesagt wurde ist es schwierig den Leuten zu erklären, was man da macht/darstellt. Und auch die "gefakten" Aktivitäten sind relativ schwer umzusetzen. Klar, ein Händler bzw. Handwerker geht auf nem Markt seiner Arbeit nach. Was ihr machen wollt (so habe ich das zu mindest verstanden) sind "Showeinlagen". Das wird vermutlich so enden, dass sie mit einem befreundeten Mann aus irgendwelchen Lagern im Zelt verschwindet, damit man eben nichts öffentlich zu sehen bekommt. Und im Zelt passiert dann eben nichts. Aber der Weg ins Zelt ist doch recht beschwerlich den "Zuschauern" zu zeigen. Man müsste ja irgendwas unanstößiges machen, was bestimmt für euch nicht so super ist, auch wenn's ein befreundeter Lagerpartner macht... Und außerdem ist das nichts für kleine Kinder. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Darstellung ist schön und gut, aber die Aktivitäten bzw. das was ihr zeigen könnt auf so einem Markt ist eher wenig, bzw. nicht Jugendfrei.
 
Hallo Sartir, so sehe ich es auch,die Missverständnisse sind bei der Darstellung geradezu vorprogrammiert--also Missverständnisse seitens der Besucher eines MA-Marktes. Und auf vielen Märkten sind Eltern mit ihren minderjährigen Kindern. Und wenn es schon um das "horizontale Gewerbe" geht,dann genügt es schon,wenn ein Bader vor Ort ist,denn dass die Badenmägte sich nicht immer nur (!) um das Bad kümmerten,ist ja bekannt. Da wird das Thema Nr.1 nicht (!) dargestellt und ist denoch präsent. Gruss, Pit
 
keine schlechte Idee :D Die frage ist halt, wie wichtig euch euer Ruf ist. (schon leicht depremierend, wenn man immer im Hinterkopf haben muss was andere wohl denken würden, anstatt einfach das zu machen wo nach es euch gelustet) -> Reicht es euch, wenn eure Freunde wissen wieß wirklich ist und was der Sinn und Zweck der Darstellung ist, ich mein, die, die es nicht wissen, mit denen habt ihr ja eh nichts zu tun oder? :D Das ist halt auch abhängig was für einen Beruf ihr ausübt. z.B. als Lehrerin oder andere Berufe die respekt bedarfen würd ich es besser sein lassen ;) ist halt mal die andere Denkweise, wenn es nur der Ruf wäre haet ich sofort mit gemacht 8) Fakt ist auch, das es damals zum Alltag dazu gehörte, also warum nihct ^^ Die Andere seite ist natürlich auch das was Schattenwolf erwähnte, was ist, wenn Männer es nicht als Showeinlage sehen? Möglichkeit wäre vllt. es nur bis zu einem Bestimmten Punkt zu machen und abends vllt. die "normale" Rolle einzunehmen? Nöchmittags sind auf den Märkten ja weniger potenzielle Säufer und mehr besucher. Das ist den Familien ist natürlich verständlich, Andere Sichtweise wäre die Frage, in Wie weit die Kinder das begreifen, was da gespielt wird, und ob man nicht die showeinlagen einfach an orten macht, wo es nicht grade von Kindern wimmelt. z.B. eher am Metstand oder so... Fakt ist, ganz umgehen kann man die kleinen nicht... Ich stell es mir amüsant vor, wie ihr versucht, angeblich Fremde zu bezieren :) Oder wenn ihr immer ablehnt, nach dem Motto Wir sind keine Pfennighuren, entweder mein Preis oder du gehst? Die Eltern verstehens, die Kinder sehen nichts, und es steht ja ncht immer das gleiche Pubilkum da wenn ihr euch trefft... Wenn ihr dann noch dem ein oder anderen zuzwinkert wars das :) Würd an euer Stelle einfach mal mit dem Lager evtl. mit dem Veranstalter (jenachdem wie gut ihr den kennt) quatschen was die davon halten... bin gespannt wie ihr euch entscheidet :heupf1
 
Hm, ich fände das schwierig darzustellen. Auf einem größeren Konzil gab es viele Huren, die wurden sogar von weitab herangekarrt, damit zum Einen die "hohen Herren" auf ihre Kosten kamen, zum anderen aber die Mädchen und Frauen der Stadt unbehelligt blieben. Solche Huren waren als Huren zu erkennen (zB über Kleiderordnung oder weil sie im Gegensatz zu den ehrbaren Frauen geschminkt waren). Ich weiß aber nicht, inwieweit es damals akzeptiert war, wenn diese Damen selbst offensiv auf Kundenfang gingen. Und wenn das nicht ging, geht es auch bei einer Darstellung nicht und ihr müsst euch mit "Insidern" begnügen, die wissen, was ihr darstellt. Ansonsten gab es Prostitution in eigens dafür eingerichteten "Frauenhäusern", die meist dem Henker unterstanden und in gewissen Bade- und Wirtshäusern. Zudem gab es noch die Schlupf- oder Winkelhuren; nicht registrierte Prostituierte, die den Job nur gelegentlich betrieben und sozusagen "schwarz" arbeiteten. Im Gegensatz zu den "amtlichen" Prostituierten waren diese nicht als solche zu erkennen und ihnen blühten alle Strafen, die ansonsten ehrbare Bürgerinnen wegen Unzucht zu erwarten hatten, von denen professionelle Liebesdamen aber verschont blieben. Bettlerinnen waren auch oft Gelegenheitsprostituierte. Einen "Straßenstrich" gab es meines Wissens damals nicht und somit auch für euch kaum eine Möglichkeit, sich durch irgendwelche Art von "Showeinlagen" zu profilieren.
 
(ob man sich) mit solch einer Darstellung einen Gefallen tut... weiß ich nicht...
spricht der Henker... der es als ebensolcher Paria wissen MUSS. :rolleyes:
Richtig, ich kann hier in der Tat aus eigener Erfahrung berichten und weiß wie sich soetwas "anfüllen" kann... Mir sind bereits auf diversen Veranstaltungen einige Schüler (mit ihren Eltern) über den Weg gelaufen, bzw. auch an meinem Stand stehen geblieben... Viele - aber nicht alle - waren von dem was sie (mit mir als einem Pädagogen der 5 Tage die Woche mit ihren Kindern arbeitet) sahen "begeistert"... ;) Meine Darstellung zeigt den Berufsstand der als "unehrlichster" alle Berufe galt... Und trotzdem erfahre ich - unterwegs als Scharfrichter - in den allermeisten Fällen: - viel Interesse und erstaunen - absolute Faszination - Gänsehaut und große Augen - und viele tiefgründige Gespräche. Ob den beiden Mädels das mit ihrer Darstellungsidee ebenfalls so - überwiegend positiv wie mir - wiederfahren wird.... bezweifel ich leider...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nachdem man ja auf Spaß-Märkten schon nicht mehr im zweiten Zug Birkenblätterfärbung herumlaufen kann, ohne blöd angequatscht zu werden (und zwar auch von Toruis), würde ich auch Abstand zu einer solchen Darstellung nehmen. :S
 

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