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Heribert von Werden
Guest
Der letzte Ritter von der Isenburg im Kreise Altena geht in seinem Burgbanne um. Von dem Walle aus, wo ihn der rächende Arm der heiligen Feme traf, reitet er um Mitternacht auf fahlem Rosse dahin, wo sich einst seine stolze Burg erhob, und rennt und jagt im Kreise umher, als wollte er den Sitz seiner Ahnen wieder aus der Erde stampfen. Erst nach zwölfmaligem Umritte steigt er ab und beugt seine Kniee wie betend an der Stelle, wo seine Vorfahren begraben wurden und sich heute noch eine gemauerte Gruft befinden soll. Dabei hört man ihn laut klagen und weinen, eine verlorene. hoffnungslose Seele. Wenn aber der Schlag der ersten Morgenstunde vom Kirchturme zu Dahle herübertönt, dann zerstäubt das Roß des Isensburgers im Nebel, und er sinkt in die Tiefe hinunter, um die Schätze zu bewachen, an denen sein Herz hing. So treibt es der Isenburger zu gewissen Zeiten Nacht für Nacht, und viele wollen ihn gesehen haben. Seit alten Zeiten schon haben die Leute nach den Schätzen des Isenburgers gegraben, und wenn sie auch weder Spange noch Becher, weder Silber noch Gold aus der Tiefe geholt haben, so lebt doch mancher noch immer der Überzeugung, daß einst der Tag kommen werde, an dem die versunkenen Schätze gehoben werden können. Quelle: burg-isenberg.npage.de