Der Ritter von der Isenburg

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Heribert von Werden

Guest
Der letzte Ritter von der Isenburg im Kreise Altena geht in seinem Burgbanne um. Von dem Walle aus, wo ihn der rächende Arm der heiligen Feme traf, reitet er um Mitternacht auf fahlem Rosse dahin, wo sich einst seine stolze Burg erhob, und rennt und jagt im Kreise umher, als wollte er den Sitz seiner Ahnen wieder aus der Erde stampfen. Erst nach zwölfmaligem Umritte steigt er ab und beugt seine Kniee wie betend an der Stelle, wo seine Vorfahren begraben wurden und sich heute noch eine gemauerte Gruft befinden soll. Dabei hört man ihn laut klagen und weinen, eine verlorene. hoffnungslose Seele. Wenn aber der Schlag der ersten Morgenstunde vom Kirchturme zu Dahle herübertönt, dann zerstäubt das Roß des Isensburgers im Nebel, und er sinkt in die Tiefe hinunter, um die Schätze zu bewachen, an denen sein Herz hing. So treibt es der Isenburger zu gewissen Zeiten Nacht für Nacht, und viele wollen ihn gesehen haben. Seit alten Zeiten schon haben die Leute nach den Schätzen des Isenburgers gegraben, und wenn sie auch weder Spange noch Becher, weder Silber noch Gold aus der Tiefe geholt haben, so lebt doch mancher noch immer der Überzeugung, daß einst der Tag kommen werde, an dem die versunkenen Schätze gehoben werden können. Quelle: burg-isenberg.npage.de
 
Eine sehr schöne legende. Das macht richtig Lust da mal hinzufahren. :D
 
@Heribert von Werden, Genial, da sind wir nämlich wieder beim Mörder des Erzbischofs Engelbert von Köln. :thumbsup: Die Sage beschreibt hier wirklich schön, wie der rächende Arm der kaiserlichen und geistlichen Gerchtigkeit Sühne für dieses Attentat fordert, nämlich durch Bann, Todesurteil und Schleiffung der Burg. Die Reste der Burg sind in Hattingen an der Ruhr zu besichtigen.Es gibt aber in näherer Umgebung noch andere Anlagen mit dem Namen Isenburg. Es gibt allerdings auch noch das westerwälder Adelsgeschlecht von Isenburg. Einer der bekannten Vetreter ist der Kölner Erzbischof Salentin von Isenburg, der , um seine Linie vor dem Aussterben zu retten, das Bischofsamt niederlegte und heiratete. Anno von Köln
 
@Anno von Köln, Mit der Geschichte der Grafen von Isenberg habe ich mich recht intensiv beschäftigt, die andere Isenburg steht in Essen-Heisingen als Ruine und wird als Neue Isenburg bezeichnet. Desweiteren darf man aber auch nicht beide Namen verwechseln, denn beide Familien haben nichts miteinander zu tun, denn es gab die Familie von Isenberg, benannt von dem Berg auf dem die Isenburg in Hattingen erbaut wurde, das Stammhaus derer von Isenberg starb 1301 aus als Graf Dietrich von Limburg-Isenberg auf Burg Hohenlimburg starb. Über die Isenburg in Hattingen hab ich eine Webseite erstellt: http://burg-isenberg.npage.de/
 
@Heribert von Werden: na dann meinen wir ja wirklich beide die richtige Burg, nämlich die des Grafen Friedrich von Isenberg. Als Kind des Ruhrgebiets kenne ich aber auch die Essener Isenburg, und da ich häufig in der Westerwalregion bin auch die Familie von Isenburg. Tolle Webseite übrigens, und wie schon gesagt : das Attentat auf Erzbischof Engelbert ist ein wirklich spannendes Thema, genauso wie die weiteren Folgen der Tat, bis hin zur Schlacht in der Worringer Heide 1288 im Limburgischen Erbfolgekrieg. Ich habe übrigens damals mal einen Beitrag zur Exhumierung und Obduktion des Skeletts aus rechtsmedizinischer Sicht geschrieben. Also L.G. Anno von Köln
 
@Anno von Köln, da hast du recht, das ist eine ganz spannende Sache bezüglich die Ermordung des Engelbert von Berg und die Hinrichtung des Friedrich von Altena-Isenberg, der sich aber erst ab 1217 Graf von Isenberg nennt. Übrigens danke für das Kompliment, ich beschäftige mich schon sein Jahren mit der Isenburg und deren Bewohner sowie das Lehen der Abtei Werden wozu die Isenburg auch gehörte. Denn der echte Heribert von Werden gewährte auch Friedrich den Abbau und Verhüttung des Eisenerzes auf Burg Isenberg, woher der Berg auch seinen Namen her hatte. Persönlich halte ich Friedrich von Isenberg nicht als den Mörder von Engelbert von Berg, sondern nur als Bauernopfer innerhalb der gräflichen Familie derer von Altena und von der Mark, denn warum musste Heribert von Werden im Sommer 1226 sterben und dessen Grab bis heute nie gefunden wurde.
 
@Heribert von Werden: völlig richtig, Friedrich war zwar laut Caesarius von Heisterbach an der Tat beteiligt, aber nach heutigem Stand der Wissenschaft war er tasächlich nur eine Schachfigur auf dem Brett der Macht. Eine aktuelle Theorie besagt, daß dieses Mordkomplott ein Politikum des Hochadels war, hier namentlich der Herzog von Brabant, und nur um der Tat einen Touch von familiären Racheakt zu geben, sei Friedrich ins Spiel gekommen. Wie weit er jetzt nun wirklich Engelbert ans Leben wollte wird sich selbst nach den Aussagen von Caesarius, oder gar des Schreibers Tobias, der ja ein Mitttäter war, wahrscheinlich nicht mehr klären lassen. Also.: wirklich spannend, der "Krimi" des Mittelalters ! Sollten wir da nicht einfach weiter dran bleiben ?
 
@Anno von Köln, so langsam schweifen wir vom Thema ab, grins. Dabei fällt mir noch eine Legende ein, die mit der ersten Legende zu tun hat: Das goldene Spinnrad Als die Isenburg nach der Flucht des Burgherrn von seinen Belagerern erstürmt worden war, wurden alle Mauern und Türme bis auf den Grund niedergerissen. Alle Schätze und Kleinodien wurden mitgenommen. Nur ein goldenes Spinnrad, auf dem die Schloßherrin selbst den feinsten Flachs gesponnen hatte, fiel nicht in die Hände der Eroberer. Die Burgfrau warf es in den tiefen Schloßbrunnen, aus dem es niemand herausholen konnte. Bis heute wurde der alte Brunnen nie gefunden.
 
@Heribert von Werden: stimmt, unter "Mythologie" würden wir tatsächlich vom Thema abschweifen, da alles andere ja Tatsachen, bzw. historisch begründete Spekulationen sind. Einen Thread mit dem Thema Mythos und Sage finde ich eigentlich gar nicht mal schlecht, da jede Region ja so ihre eigenen Geschichten hat. Und in jeder Sage ist doch manchmal auch ein Quentlein Wahrheit... Aber man könnte dem "Mordfall Engelbert" aber auch durchaus ein eigenes Thema widmen, da, wie schon gesagt, die Hintergründe uns zu einem spannenden mittelalterlichen Komplott der höchsten Adelskreise führen.
 
Finde ich toll, daß ich hier diese Geschichten finde, Danke! :) Bin beim Ahnenforschen mal in Hattingen gewesen, weil ein Zweig meiner Familie da her kommt. Waren beim Wandern dann auf der Isenburg, aber von den Einheimischen, die ich dort traf, konnte mir keiner etwas darüber erzählen. Naja, wie das so ist bei Fahrten auf denen man vieles sieht, es verschwand dann im Vergessen. Schön, wenn es dann so zurückgeholt wird. :bye01
 
Dann solltest Du Dich unbedingt mal mit Heribert in Verbindung setzen und von seinem unerschöpflichen Repertoire an guten Geschichten profitieren... :D
 
Anno :wiki3 , schon mal in der Spukvilla vorbeigeschaut: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX @ Saxnoth Trotz aller Differenzen, berechtigt oder nicht, hat alles seine Grenzen, mit diesem Link wurden sie überschritten - und das nicht nur ein bischen . der petrus
 
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