Also, die Gefahr, dass im Falle deiner Tochter Sanitäter gebraucht werden, halte ich für sehr gering. Erstens läuft sie ja nicht fünf Stunden allein auf einem Markt herum, und zweitens ist sie ja eben schon elf und kann denken und handeln. Und dass man eine Waage auf dem Lagertisch stehen hat, ist doch selbstverständlich, kann man ja gut tarnen. Mein Kleiner (16) hat seit er drei ist Diabetes und hat die Notfallspritze noch nie gebraucht, obwohl er wirklich nicht der Gewissenhafteste ist. Man hat die Kinder doch soweit unter Aufsicht, dass man sie regelmäßig ans messen erinnern kann. Wichtig ist, dass sie lernen, ihre Werte auch zu fühlen, also dass man sie vor dem messen schätzen lässt, genauso, dass man sie vor dem Wiegen von Brot oder Obst die KE ungefähr schätzen lässt, damit es auch ohne Waage einigermaßen klappt. Denn dass sie später, wenn sie unterwegs sind, alles wiegen, ist einfach unrealistisch. Ich achte immer darauf, dass Moritz für die Nacht alles bei sich hat, also Messzeug, Taschenlampe und was zu Essen (gerne auch Babygläschen), damit man nachts nicht anfangen muss, dass Zelt durchzuwühlen. Und überhaupt finde ich, dass es am wichtigsten und auch am schwierigsten ist, die richtige Mitte zu finden zwischen Aufsicht und Unterstützung und auf der anderen Seite die Selbständigkeit und auch Eigenverantwortung zu fördern. Ach, und was das Kühlen von Insulin angeht: Wir hatten da früher eine kleine Tasche, die man in Wasser legt und die dann durch Verdunstung kühlt. Gab's damals bei einem Diabetikerversand. Wenn ihr Lust habt, euch intensiver über das Thema zu unterhalten, könnt ihr mir ja gerne eine PN schicken und wir können Telefonnummern austauschen.