Ich komme dann mal wieder zum eigentlichen Thema und habe
Folgendes gefunden: Lehrbuch Altenpflege Gerontologie Darin steht auf S. 55: Durchschnittliche Lebenserwartung in Jahren: Neandertaler: 18-29 Jahre Römer 600 v. Ch.: 30 Jahre Griechen 400 v Ch.: 30 Jahre
Briten um 1250: 35 Jahre O.k., nun stellen nicht alle von uns Briten dar. Aber ich gehe mal davon aus, dass die zu dem Zeitpunkt auch nicht wesentlich weiter entwickelt waren, als der Durchschnittswesteuropäer. Da Kleidung gerade dür die einfache Bevölkerung teuer war, kann ich mir weiterhin vorstellen, dass es keine bewußte Modeänderung ab einem bestimmten Alter gab. Da man ja nicht genau wußte, ob man die nächste Woche noch erlebte, wird man in neue Kleidung höchstens investiert haben, wenn die alte gar nicht mehr ging (also völlig zerschlissen war). Und ob man sich dann noch der Mode unterwarf oder einfach wieder das war, was man gewohnt war? Ich könnte mir daher denken, dass eine Frau, die um 1230 das zarte Alter von 30 Jahren hatte, um 1250 also 50 Jahre alt war (so sie dieses Alter erreichte), dann auch trug, was sie mit 30 schon getragen hatte. Eventuell etwas schlichter und einfacher, weniger Tand (also die bunten Bänder, Gürtelchen etc. aus Bequemlichkeit weglassen). In diesem Alter musste man ja - im Unterschied zu heute - seinen Marktwert nicht mehr testen und jeden Tag steigern. Der Zug, in diesem Alter noch einen Ehemann abzubekommen, war in der Regel abgefahren. (Außer, man gehörte zum Hochadel und eine Eheschließung hatte eher politische Hintergründe). Ausgenommen von dieser Überlegung sind für mich mal Handwerkerfrauen. Da es in einigen Zünften auch Meisterinnen gab, bzw. Witwen, die das Handwerk nach dem Tod ihre Mannes weiterführten, könnte ich mir hier noch vorstellen, dass diese Wert auf ihr Aussehen legten, da dies einerseits als verkaufsförderndes Argument gelten konnte, andererseits der Heiratsmark auch hier noch funktionierte. Ergo (aber auch dies nur meine Überlegung, da ich bisher keine stichhaltigen Belege dafür gefunden habe): Frau um die 40-50: Stand:
Bäuerin: unauffällig, eine Mode für Ältere, praktische Kleidung (egal ob verheiratet oder Witwe)
Magd: abhängig von der jeweiligen Herrschaft, Kleidung auch eher praktisch als modisch
Bürgerin/ Handwerkerin: verheiratet: praktische Kleidung, standesgemäß und je nach individueller Einstellung (Eielkeit, Finanzen), Witwen eventuell etwas modischer bzgl. erneuter Chancen auf dem Heiratsmarkt (je nach finnaziellem Rahmen)
niederer Adel: bei verheirateten Frauen praktisch, aber adelsgerecht, natürlich Haare bedeckt (Schleier, Gebende), Witwen manchmal als Klosterfrauen oder Stiftsdamen dementsprechende Kleidung
Hochadel: sicherlich etwas schlichter als bei jungen Mädchen, zumindest das Haar war besser bedeckt, aber auch hier je nach persönlicher Einstellung und finanzieller Rücklage