Die Idee ist ja nicht neu... Einerseits weil der Begriff "Mittelalter" ursprünglich sowieso das difuse, nicht näher definierte Etwas, zwischen der schön ordnenbaren Antike und der Neuzeit bezeichnete, und die Epoch damit in erster Linie darüber definiert wurde was sie nicht ist. (Ich kann mich noch gut an den Prof in der Mittelalter VO erinnern der meinte all die schönen soziologischen und polit-theoretischen Tehorien zu Staat, Macht und Herrschaft funktionieren in der Moderne und der Antike - weil sie aus den Beispielen abgeleitet wurden, aber versagen dabei Mittelalterliche Prozesse gut zu beschreiben) Zum Anderen weil Mittelalter mit fast 1000 Jahren, für eine Epoche echt lang ist. Das ist halt irgend ein Mischmasch aus nicht mehr Rom, noch nicht Modern... Dazu kommt das Epocheneinteilungen sowieso ziemlich beliebig sind. Keiner ist 1492 aufgewacht und befand sich in einer völlig neuen Welt. Für die Grenzziehung beim Mittelalter wurde u.A. vorgeschlagen: Vom Fall Roms bis zur Entdeckung Amerikas (die gängigste Definition), aber auch vom Fall Roms bis zur eroberung Ostroms (und mit dem somit endgültigen Ende Roms die Neuzeit begonnen), oder von Begin der Islamischen Expansion bis zur Entdeckung Amerikas (also vom ende des Mittelmeeres als verbindendes Element bis zur verlagerung des Handels in den Atlantik), bei einem Fokus auf den Mittelmeerraum währe auch denkbar von Beginn der Islamischen Expansion bis zur Eroberung Ägyptens durch die Osmanen (man ist sich nicht wirklich einige wann, aber irgendwann beginnt in dem Raum die Herrschaft der "Schießpulver Reiche", also Osmanen und Iraner mit modernen Armeen). Für den Ostslawischen Raum wird überhaupt eine andere Epocheneinteilung vorgeschlagen. Allein daran ist sichtbar dass die Epochenziehung sich ändert, je nachdem auf welche Prozesse wert gelegt wird. Somit ist die Argumentation dass es kein"Islamisches Mittelalter" gab recht schlüssig, aber wie sah den Das Mittelalter in Byzanz aus? Auch dort bleibt der antike Einfluss wesentlich länger erhalten. Und Ich vermute dass hier die MENA-Region (Middel-East &North Africa) gemeint ist, wenn vom "Islamsichen Raum" gesprochen wird. Ein angenommener Islamischer Raum würde sich nämlich von Andalusien im Westen, bis nach Indien und noch weiter erstrecken. Und da bleibt außer dem (sich zum Teil recht unterschiedlich auswirkenden) Einfluss des Islam und Handelskontakten quer durch diesen Raum wenig gemeinsames übrig. Während andererseits nicht Islamische Gebiete dazu gezählt werden müssten, weil sich z.B. die Geschichte Andalusiens und Nordafrikas nicht ohne die Verflechtung mit den italienischen Stadtstaaten und den spanischen Königreichen schreiben lässt.