Vielleicht hat sich das Thema ja schon erledigt. Falls nicht hier meine Meinung dazu: Wenn man ein bestimmtes Instrument lernen will, sollte man auch dieses Instrument lernen und nicht zuerst noch ein anderes. Wenn ich Great Highland Pipes lernen will, bringt es mir nichts vorher Blockflöte zu lernen. Die Great Highland Pipes sind wohl der bekannteste Dudelsack. Seine heutige Form erhielt er im 19 Jh. Dort hat man genau festgelegt, wie ein Sack zu funktionieren hat, wenn man bei Wettbewerben teilnehmen will. Das hat eine Weiterentwicklung, zumindest was die musikalischen Möglichkeiten angeht, verhindert. Sein Tonumfang ist eine diatonische None in mixolydisch. Der Mittelalterdudelsack oder besser Marktsack ist eine Entwicklung der 1980er Jahre, speziell auf Lautstärke getrimmt, damit man ihn auf dem Markt auch gut hört. Er hat ebenfalls in der Regel eine None Tonumfang in dorisch, weil viele mittelalterliche Melodien in dieser Tonart sind. Bei vielen Modellen kann man auch noch ein paar Halbtöne dazwischen mit Kreuzgriffen oder zusätzlichen Grifflöcher produzieren. Darüber hinaus gibt es noch über hundert weitere Dudelsackarten, mit jeweils speziellem Klang, Tonumfang und Spielweise. Man sollte sich also zunächst mal überlegen, welche Musik man machen soll, dann ein entsprechendes Instrument auswählen. Ende der 70er Jahre hatte ich keine andere Wahl, als mir selbst das Spielen beizubringen. Das ist ein mühsamer Weg. Heutzutage hat man es da viel leichter. Wenn kein Lehrer um die Ecke wohnt, gibt es für die in Deutschland inzwischen gängigen Dudelsackarten Wochenendkurse, zum Teil kann man da auch ein Instrument ausleihen. Das würde ich auf jeden Fall empfehlen.