Ein (halber) Ring, sie alle zu verwirren!

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Der Einfachheit halber hab ich jetzt mal die Befund- und Fundzeichnungen nachgezeichnet. Orange - Keramik Rot- Eisen Gruen - Bronze Gelb - Bein (Kamm) Blau - Silber
 
Glaube ich aus verschiedenen Gruenden nicht. 1. Liegt der Ring abseits der Spatha. 2. Kenne ich kein Funde, bei denen etwas in der Art Bestandteil der Spatha/der Scheide gewesesen waere. 3. Nimmt man an, die Beriemung der Scheide haette bis dahin gereicht, wo der Ring liegt, bleibt immer noch die Frage, wie genau soll das ein Teil der selbigen sein.
 
Stimmt alles ; wirklich seltsam. Komme momentan selten zur Recherche da beruflich im Dauerstress , und Familie und Fussball und Saison ... Guertelendbeschlag ?
 
Ich denke, der Tot hat die Spatha mitsamt aufgerolltem Gürtel auf dem Bauch liegen gehabt. Und glaube auch an einen Beschlag am Gürtel.
 
Dann wäre die Spatha schon sehr sauber zur Seite gerollt. Bin ich skeptisch. Außerdem is die Seitenlage bei Spathas sehr typisch. Gürtelbeschlag würde zwar die Lage erklären, passt aber nur schwer zur beschriebenen Form. Ich zermartere mir gerade das Hirn, wie und wo ein solcher halber Ring an einen Gürtel gepfriemelt werden könnte.
 
...zumal ich da ueberhaupt keine Befestigungsmoeglichkeit sehe. Keine Niete, keine Loecher fuer eine Naht, nix. An was auch immer der halbe Ring mal dran war, er duerfte entweder verklebt oder eingenaeht gewesen sein, denke ich.
 
Es steht immer noch die Frage im Raum, ob der Ring schon immer ein halber war oder ob er sich dereinst als ganzer ringelte und nur entzweibrach respektive gebrochen wurde.
 
Es ist ja durchaus denkbar, dass nur Fragmente vorliegen und nicht alles geborgen wurde/werden konnte. Auch Objekte aus Kupferlegierungen können einem starken Abbau unterliegen (Chloridkorrosion). Fotos gibt es ja nicht.
 
Falls es ein ganzer Ring war, könnte es als Griffabschluss des Messers/ Saxes, welcher Quer über der Hüfte lag gedient haben. Dann wäre allerdings die eine Hälfte verschwunden und der Ring leicht verrutscht. Ich meine das so, dass es evtl. hinten auf den Holzgriff aufgesteckt worden sein könnte, vor dem vernieten der Angel, um ein Reißen zu verhindern. Vielleicht nervst du die unmotivierten Beamten so lange, bis du weitere Infos von ihnen bekommen kannst oder sogar Fotos. Oder du schickst ihnen Bilder von den bereits fertigen Sachen/ der Gewandung (weiß nicht wie weit du bist), vielleicht gefällt es ihnen ja so, dass sie dir doch helfen wollen.
 
Oder Du gibst uns die e-mail-Adresse von denen und wir traktieren sie gemeinsam alle 5 Minuten mit einer Mail bis sie Dir entnervt den Schlüssel zum Archiv geben... Die Saxgrifftheorie von Edgar erscheint mir bisher am plausibelsten (ohne den Ring im Original gesehen zu haben)
 
Okay - letzte Idee - Teil einer Geldbörse Hier im Original, gefunden 1942, weibliches Geschlecht Ashmolean Museum http://www.ashmus.org/ash/amps/leeds/AS_Oxfordshire/cassington/purwell_1942_g2.html Hier abgebildet ein Kaufexemplar als Replik von Daegrad Tools Durchmesser kleiner Ring ca. 3cm http://daegrad.co.uk/page4.php?view...tring=cassington&searchCategory=allCategories Hier nochmal https://www.etsy.com/de/listing/193185521/anglo-sachsischen-stahl-geldborse-ring That's all folks das war's nun von mir hierzu
 
Könnte es vielleicht auch schlicht und einfach sein, dass es sich bei dem Halbring um einen Individuellen Gegenstand des toten handelt? Etwas dessen Bedeutung sich vielleicht nur für den Besitzer und seine Angehörigen erschließt?
 
Eine solch profane Erklärung ist doch der akademischen, wissenschaftlichen Archäologie nicht würdig. Das meinst Du doch nicht im Ernst! :D In der Archäologie hat klassischerweise alles eine tiefere Bedeutung. Notfalls ist es "kultisch" Das sieht man schon an antiken Städten oder Orten, die ja hauptsächlich aus Tempeln und Kultgebäuden zu bestehen scheinen. Mit dem Gedanken, dass die Leute damals auch irgendwo aßen, schliefen und schissen, also ganz profane Bedürfnisse hatten, befasst man sich als Profi nicht, da steht man drüber. Im Ernst - auf so einen naheliegenden und mit einem hohen Grad an Wahrscheinlichkeit zutreffenden Gedanken kann ja nun wirklich nur ein Laie kommen. Schäm Dich! :no (Klingt plausibel. Würd' ich unterstützen, die Theorie)
 
Um ehrlich zu sein, habe ich selbst vermutet, dass der Ring urspruenglich vollstaendig gewesen ist, wollte eure Ueberlegungen nur nicht gleich in diese Richtung lenken. Griffhuelse moechte ich ausschliessen. Kenne ich so von merowingerzeitlichen Saxen nicht. Teil eines Beutelverschlusses halte ich schon eher fuer wahrscheinlich. Das gibt es wohl und man muss dafuer noch nicht einmal bis nach Grossbritannien gehen. Nur, falls es ein Beutel war, was war da drin? Nichts, was sich erhalten haette offensichtlich. Es besteht natuerlich auch die Moeglichkeit, dass es Teil irgendeines Objekts war, das ansonsten vollkommen aus organischen Materialien bestand. Graeber mit guten Erhaltungsbedingungen wie in Oberflacht, Trossingen oder unter dem Koelner Dom haben davon reichlich. Wahrscheinlich werde ich mir einen Beutel mit dem Ring in vollstaendig machen.
 
Ist doch eigentlich klar, was in dem Beutel war: das Mobiltelefon! Der Beutel war aus Leder, die Handies der Zeit waren aus Holz, Horn und Talg. deshalb gibt es so wenig Funde... :heupf1
 
Es gibt fuer so etwas Rekonstruktionsvorschlaege, bei denen der Ring aussen auf dem Beutel festgenaeht ist, im oberen Bereich, etwas unterhalb der Oeffnung. Daran ist ein Riemen befestigt, der einmal um den Beutelhals gelegt und wieder durch den Ring gezogen wird. Das andere Ende wird dann am Guertel befestigt. Der Beutel haelt sich dann durch sein Eigengewicht selbst geschlossen.
 

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