einfaches Schnitzmotiv 11. Jh.

[Nemi Norison]

Hmm bei dem Zeitfenster könntest du dich auch man nach sachem im Ringerike Stil schauen. Das läuft im 11. Jhd. aus. Überschneidet sich etwas mit dem Urnes Stil. Was das schnitzen in Leim Holz angeht kann ich nur unterstreichen was schon gesagt wurde. Gerade weil es dazu neigt unterschiedlich hart sind.

 

[Ludovig]

Moin Ludovig, ich möchte an der Stelle eigentlich keine 'historisch korrekt'-Debatte vom Zaun brechen. Wir sind hier halt in der Handwerksecke der 'Living History und Reenactment'-Abteilung des Forums, da gehts um präzise Zeitstellungen und belegte Techniken. Und zur Frage nach belegten Schnitzmotiven des 11.Jh passen da Wappenmotive aus dem 13./14./15. Jh sowie Dremel- und Brennpetertechniken eben nicht. Mit ein wenig Zeit hier im Forum wird die Intention der jeweiligen Rubriken einem bald deutlich. Also nix für ungut. Gruß, Timm

Bin ja noch am einlesen :allah (was ganz schön schwierig ist bei den vielen Artikeln und Meinungen)und was man nicht brauchen kann wird ja nicht angeklickt und verschwindet im Orkus der Vergessenheit :bow .Zur Zeit versuche ich das, was ich mir für die nächsten 3 Jahre als Hobby auserkoren habe zu leben,aber es ist ja auch eine monetäre Frage(und einfach weiter Geld drucken wie die USA ist leider für Normalbürger verboten),alles auf einmal A ist nun mal teuer und äußerst zeitaufwendig.Man kann sich langsam annähern.Ich möchte in die Zeit so um 1300 (1285 erste verbürgte Erwähnung von Herolden und Ende der Templer kurz nach 1300,das läßt sich gut verbinden,da Herolde aus jedem Stand kommen konnten)Und was noch wichtiger ist ich möchte bei den Kindern Interesse fürs Malen und das Mittelalter wecken.Mein Sohn hat durch die Beschäftigung mit den auf Märkten angebotenen Handwerksausübungen für Kinder sein Interesse am Mittelalter entdeckt. Auch muß ich bei Aktionen mit Kindern wohl etwas bei der A zurückstecken man kann 5- 10 jährigen etwas von der Heraldik und der Wappengestaltung vermitteln, die Ergenisse sind dann aber meist farbenfroher(deswegen auch eine Wappenrolle nur für Kinder) als sie sein sollten also entschuldigt bitte wenn ich noch nicht hardcore A bin sondern versuche,das was ich bisher gemacht /probiert habe an andere die eventuell erst mal den leichten Weg gehen wollen weiterzugeben.Man muss ja unpassende Artikel weder beachten noch annehmen. mfg ludovig

 

[Areus]

Was haltet Ihr hiervon? Kann nicht sagen, ob da nach Fund gearbeitet wurde, aber vom Stil her kommt das einigen Sachen sehr nah, die ich gesehen habe und es gefällt mir recht gut. Was belegte Techniken anbelangt. Ich denke ich werde erst mal modernes Werkzeug verwenden. Wenn ich damit was hinbekomme kann ich mich auch an belegte Techniken wagen

 

[Nemi Norison]

Bis auf den Kopf hat das meiner Meinung nach hohe ähnlichkeit mit einer Brosche/Anhänger im Urnes Stil. Hab da ein Bild von vom Britischen Museum gefunden die dem ganzen sehr ähnlich ist. Datierung 11. Jhd. Schweden aus Bronze.

 

[Areus]

Oh danke. Das dürfte dann wohl die Vorlage gewesen sein.

 

[schnitzfan]

Was belegte Techniken anbelangt. Ich denke ich werde erst mal modernes Werkzeug verwenden. Wenn ich damit was hinbekomme kann ich mich auch an belegte Techniken wagen

Schau doch mal hier: Video. Ich habe da ein kleines Video zum Runenschnitzen hinterlegt. Die gleiche Schnitztechnik kannst du für dieses Projekt nutzen. Drucke das Bild in A4 aus, übertrage mit Kohlepapier die Konturen auf einem Holzrest und versuche dich einfach mal. Du wirst merken, das ist eigentlich ganz einfach! Du brauchst nur Geduld und ein scharfes Schnitzmesser. Wenn du noch Fragen hast, einfach per PN. Viele Grüsse aus dem Tal der Wupper, Thomas

 

[Timm]

Moin, ich gehe mal davon aus, dass du, sofern du kein Dremel- oder Brennpeter-Crack bist, die Schnitztechnik mit einfach Schnitzeisen genauso schnell lernst wie das Arbeiten mit E-Geräten. Nur, dass das Ergebniss händisch wesentlich mehr den Originalen entsprechen wird und du dir später nicht irgendwelche falschen Techniken abgewöhnen mußt. Stehe da also voll hinter dem Schnitzfan. Gruß, Timm

 

[Areus]

noch mal vielen Dank für die ganzen Tipps, Hinweise und Vorlagen. Ich werd dann die Tage mal loslegen und das Ergebnis hier posten. Bin schon gespannt wie es wird

 

[Nemi Norison]

In der Arbeit mit einfacherem (nicht elektrischem) Werkzeug sehe ich zu dem den Vorteil der langsamkeit, was oft zu höheren Genauigkeit führt und vorallem versiebt man nicht so leicht was.

 

[Ulrich aus dem Augau]

*offtopic* @Schnitzfan: Tolles Video, vielen Dank! */offtopic*

 

[Areus]

ok ok nach meinen ersten Probeholzversuchen muss ich doch feststellen, dass das alles gar net so einfach ist wie ich gedacht hatte Ich werd jetzt doch nur 3 Spitzbögen reinschnitzen Erst mal klein anfangen

 

[Areus]

fertig Nicht ganz perfekt, aber für meine allererste Schnitzerei finde ichs ganz gut gelungen

 

[Nemi Norison]

Da hätte ich doch gleich mal ein paar Fragen ;-) Wie hast du die Werzierung eigentlich gemacht (Sprich womit und grob welche Technik)? Für das Material finde ich die für nen ersten Versuch schon recht gut. Wie läuft die Leimfuge in der Bodenplatte, wie is dieses befestigt und wieviel/was willst du in die Kiste packen?

 

[Thies]

Sieht super aus! :thumbsup:

 

[Areus]

Also die Kiste ist aus 18mm Fichtenleimholz, die Seitenteile sind aus 24mm Leimholz, die Kiste ist mit normalem wasserfesten Holzleim verleimt und mit geschmiedeten Nägeln vernagelt. Also ich kann mich mit 100kg problemlos draufsetzen ohne das sie knarrt oder wackelt. Ist also sehr stabil. Was Du mit Leimfuge am Boden meinst weiss ich nicht. Ich hab den Boden halt eingeleimt und dann mit 14 geschmiedeten Nägeln 70mm vernagelt. In erster Linie ist die Kiste als Sitzkiste gedacht. Transportieren werde ich damit in erster Linie Klamotten, Geschirr oder Nahrung. Die Kiste bekommt noch zwei Seiltragegriffe. Auf Beschläge wurde bewusst verzichtet, da ich es im Zelt sehr praktisch finde wenn ich den Deckel abnehmen kann. Ich benutze Truhen im Zelt oftmals als Tisch und dann brauch ich nicht jedes mal wenn ich was aus der Truhe brauche alles vom Deckel abräumen. Zur Schnitztechnik. Ich habe mir aus Karton eine Schablone für den Inneren Bogen gemacht. Von da aus habe ich mit einem Lineal die entsprechenden Abstände gemessen und anhand derer den äußeren Bogen gemalt. Von den beiden Bögen aus bin ich jeweils 1 cm nach außen bzw. nach innen gegangen als Schnitzfläche. Den Schnitzbereich habe ich links und rechts mit einem scharfen messer etwa 2mm tief eingeschnitten. Danach hab ich mit einem Stechbeitel das Holz dazwischen rausgeholt. Anschließend wurde das ganze dann mit Sandpapier abgeschmirgelt. Im Früjahr lass ich die Truhe dann noch mit Leinölfirnis ein um sie wetterfest zu machen. Mir steht leider kein beheizter Raum zur Verfügung wo ich das machen könnte und jetzt ists draußen einfach schon zu kalt

 

[Pascal]

Schaut wirklich gut aus! :thumbup: Ich trau mich da schon fast nicht mehr ein wenig "Kritik" zu äußern :ups Trotzdem, weil wir ja auch Im Living HIstory Bereich sind und ausdrücklich nach 11. Jhdt. gefragt wurde. Ach - ich tu mich wirklich schwer, weil da Arbeit drinne steckt..... Spitzbögen der Gotik gab es meines Erachtens erst ab dem 12. Jhdt. - jetzt isses raus - sorry. Um nicht als absoluter Klugsch..... da zu stehen. Für die nächste Truhe, schau einfach mal bei Kirchen der Romanik. Da findest Du sehr viele Motive, die in die Zeit passen. Habe leider diesen Thread zu spät entdeckt. Alles natürlich nur für den Fall, dass das auch in Deine Darstellung passt.....Ich bin nur von Deinem Avatar ausgegangen. Kleines Bsp. - http://www.kunstgeschichte-ejournal.net/discussion/2008/klein/dippArticle-12.jpg

 

[Areus]

autsch, sollte ich da jetzt am Ende daneben gelangt haben? .... na ich bin ja ma der Vollheld .... :kopfhau

 

[Nemi Norison]

Wie erklär ich das jetzt ohne ne Serviete und was zum zeichnen ;-) Ich gehe davon aus das die Leimfugen im Bodenbrett paralell zu der langen Seite der Kiste (also die mit den Bögen) sind. Wenn so ein Bodenbrett nur auf der langen Seite befestigt wird und die kurze Seite nicht gestützt wird, kann bei hinreichender Belastung die Leimfuge der Bodenplatte nachgeben und sich das ganze wie Fensterläden nach unten öffen. Stand bei sowas einmal daneben.... Is das verstöndlicher? Oder muß ich malen?

 

[Areus]

also ist rundum geleimt und auf der langen Seite jeweils mit 5 Nägeln, auf der kurzen Seite mit jeweils 2 Nägeln befestigt. Scheint mir sehr stabil zu sein, oder meinst Du ich sollte noch 2 Querleisten dran nageln?