Einordnung gefundener Goldring

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C

Chrito

Guest
Hallo Forumgemeinde! Wir haben diesen Ring gefunden und sind nun auf der Suche nach näheren Informationen über dieses Schmuckstück. Da wir in uns in diesem Bereich überhaupt nicht auskennen hoffen wir, daß der Ring vielleicht Mittelalterexperten etwas sagt. Wir sind über jegliche Information und/oder Möglichkeiten der weiteren Suche dankbar. Gruß, Christoph http://www.wwiidaybyday.com/ring1.jpg http://www.wwiidaybyday.com/ring2.jpg
 
Also, auf die Schnelle gibt da die einschlägige Literatur nicht viel her. Wichtig ist aber dennoch für die zeitliche oder stilistische Einordnung die Ringschiene und ihre Befestigung an der Ringplatte. Da es 2 Schauseiten zu geben scheint, käme theoretisch ein Wendering, wie er in England in der Mitte des 17.Jhd. in Mode war, in Frage. Aber auch das setzt voraus, daß es sich auch tatsächlich um eine Ringplatte handelt. Von der Machart "scheint" es ein Siegel zu sein, aber auch hier fehlt die sog. Handhabe. Was merkwürdig ist, daß ist die relativ schlampige Arbeit, mit den z.B. lieblos platzierten Kreisaugenverzierungen, aber auch dem relativ unsauber gearbeiteten Wappen. Ich kenne da Bronze-Typare, die wesentlich aufwändiger gearbeitet sind und eine gestochen scharfe Siegelmatritze haben. Das ist also schon sehr außergewöhnlich für einen höherwertigen Werkstoff, denn es galt immer der Grundsdatz, daß handwerkliche Qualität am höherwertigem Material am höchsten war. Letztendlich wird da aber nur ein Experte weiterhelfen können, der das Stück 1. identifiziert, 2. die zeitliche Eischätzung vornehmen kann. Hier fällt mir nur ein ausgewiesener Experte für "alten Schmuck" ein, nämlich Hanns Ulrich Haedeke, der ehemalige Leiter des "Deutschen Klingenmuseum" in Solingen. Ich denke dort sollte man mal anfragen. Ansonsten bleibt nur " Kunst & Krempel " im Bayrischen Frernsehen. :D
 
Ein klein wenig würde vielleicht helfen, zu wissen, wo du das Objekt gefunden hast und wie du darauf kommst, dass es zu einem Ring gehört hat. Welche Größe hat es? Und aus welchem Material ist die Rückseite?
 
Die ansich unsaubere Verarbeitung, wie Aixlibris bereits anmerkte, ist mir auch zuvorderst aufgefallen. Handelt es sich rückseitig um eine Art Porzellan-"füllung " ? Ein Siegel halte ich für eher unwahrscheinlich, auch wohl kein Ring. Für mich eher eine Art Medaillon - Anhänger und die beiden " Abplatzungen " auf 10 und 2 Uhr wohl die Halteflächen einer ursprünglich vorhandenen Fassung.
 
Hallo Leute, Vielen Dank für die vielen Beiträge bisher. Ring war nur eine Annahme von uns. Das Material ist ein Stück Koralle und gefunden wurde das Stück bei einer Burgruine bei Mondsee in Oberösterreich. Gruß, Christoph
 
Wenn ihr diesen Ring in einer historischen Stätte gefunden habt, müsst ihr diesen Fund UNBEDINGT der Denkmalbehörde/Bezirksarchäologie melden. Sonst macht ihr euch strafbar.
 
Ich kann Patty nur beipflichten! so schön der Fund auch ist...ich hoffe das ihr das rechtlich alles vorher mit dem Suchen festgemacht habt. Wenn das Zeug nicht direkt an der Oberfläche gelegen hat, hätte die Sache echt Geschmäckle und ihr müsst es trotzdem auf jeden Fall melden... Wenn alles rechtlich klar ist würde euch anscheined auch die Hälfte an Wert zustehen die Frage ist nur wie alt es ist... versteinerte Koralle könnte schon im MA benutzt worden sein, man hatte ja auch versteinerte Haizähne... ich denke aber das es eher spämi- renaissance ist... die Belegungsdaten der Burg könne da vielleicht weiterhelfen ansonsten könnte das andere ne Art Siegel sein oder so http://www.sondengaenger.at/forum/c...he-Regelung-zum-Sondengehen-in-Österreich-FAQ
 
Hei Chrito, ein wirklich sehr schöner Fund. :thumbsup: Hier habe ich für Dich eine Kontaktadresse, wo Du diesen Fund unbedingt melden solltest: OÖ Landesmuseum Mag. Dr. Jutta Leskovar Welserstraße 20 A-4060 Leonding Oder auch per E-Mail: [email protected] Dann berichte doch bitte später mal hier im Mittelalterforum, was das nun war, was Du da gefunden hast. :bye01 Gruss aus dem Wikingerland Kai-Erik
 
ich denke aber das es eher spämi- renaissance ist...
dem würde jedoch zunächt einmal die recht schlampige Arbeit für ein Stück aus Edelmetall wiedersprechen. Durch die strengen Zunftgesetze der Gold- und Silberschmiede ist eigentlich ein hochwertige Arbeit zu erwarten, so wie sie ja auch überall in den Museen zu finden sind. Alle mir bisher bekannten Typare aus Gold oder Silber, ja selbst aus bronze weisen da wesentlich feinere Gravierungen und Strukturen auf. So eine einfache Qualität wie das Stück auf dem Photo habe ich bisher nur bei einfachen Blei-Typaren gesehen.
 
also ich hab schon so viel miese Goldschmiedearbeit der letzten Jahrhunderte gesehn, aber wahrscheinlich ist die Korallenseite die obere.. ;)
 
aber wahrscheinlich ist die Korallenseite die obere.. ;)
Das mag durchaus sein, wenn man die Fehlstellen links und rechts des Wappens als abgebrochene Lotstellen für eine Ringschiene oder einer Befestigung ansieht. ^^ Aber damit macht natürlich die Eigenschaft als Siegel-Typar keinen Sinn mehr. Als Ring käme sonst tasächlich nur der Wendeplatten-Ring in Frage. Und nochmal zur Qualität: die ist einfach zu schlecht, und das erste was ein Kunsthändler lernt, ist daß man die Echtheit von Gegenständen an ihrer kunsthandwerklichen Qualität erkennt und diese zu in Relation zum Preis-Leistungsverhältnis setzen muß. Und auch ich kann behaupten, daß ich viele Stücke aller möglichen Epochen in der Hand hatte um einen Eindruck von handwerklicher Qualitätsarbeit zu bekommen. Meine Erfahrung weicht da aber von Deiner etwas ab, Sorry. Dieses Objekt hat mich jedenfalls prima vista bisher nicht überzeugen können. Aber der Ehrlichkeit halber muß man auch dazu sagen, daß man ein Stück dafür auch in die Hand nehmen und unter dem Stereomikroskop betrachten muß. Anhand von Photos ist ein Nachweis immer schwierig. ;)
 
Als Ring käme sonst tasächlich nur der Wendeplatten-Ring in Frage.
Also gesetz dem Falle es wäre ein altes Stück, muss es nicht zwingend gedreht werden. Zumindest rote Korallen hatten eine apotropäische Funktion, das könnte bei heller Koralle vielleicht auch so sein und dann vürde auch sowas verdecktes Sinn machen (von wegen Talismanfunktion)
Und nochmal zur Qualität: die ist einfach zu schlecht
Schlecht im Sinne von nicht wertvoll für den Kunstmarkt? oder wie? Also Sven Spiong postuliert ja beispielsweise eine Einteilung in vier Qualitätsstufen und das aus vergleichender Sicht von zeitgleichen Stücken, nicht was ihre Qualität für heutige Geschmäcker... Ich für meine Teil kann nur sagen, dass es Schmuckstücke gibt, die hunderte oder tausende Jahre als sind und aussehen, als ob die maschinell gefertigt wurden weil sie so akkurat und gut aussehen und Stücke aus derselben Zeit dann eher so als ob der Lehrling seinen ersten Tag hatte oder der Handwerker eben unfähig war... in Grunde so wie heute 8o
Dieses Objekt hat mich jedenfalls prima vista bisher nicht überzeugen können
Das es nicht alt ist, oder was meinst Du? wenn die Rückseite nicht so kryptisch bepuntzt wäre wurde ich auch sagen, dass es modern wäre, weil solche ähnlichen Teile gibts heute http://www.google.de/search?q=verst...g&biw=1280&bih=595&sei=2TqHT_TVKYml4gSUtNTbBw aber da es auch heute Designs gibt, die 3000 Jahre alt sind und als "neu" angepriesen werden, kann es trotzdem sein, dass es alt ist. Ich tippe eher auf alt, aber das werden wir wohl nie erfahren
 
Calm down baby :D Erst einmal: ist dir der Typus des Wendeplattenrings aus der Mitte des 17 .Jhd, überhaupt bekannt ? Wenn nicht, kannst Du aber in der einschlägigen Literatur nachlesen. 2. ist es nicht so, daß es nicht nur " Schrott" in der heutigen Zeit gibt, sondern auch früher gab. Aber: Edelmetalle hatten auch damals eine andere Wertschätzung als unedle Materialien und somit wurde ihnen auch ine größere handwerkliche Sorgfalt entgegengebracht. Überwacht durch die Zunftregeln, und die waren nun mal eindeutig und streng. Damit hat also eine Einteilung nach "heutigem Geschmack" nun mal überhaupt nichts zu tun. Gerade das Zeitalter der Gotik und das der Renaissance überzeugen durch ihre klaren Stilmerkmale und Formen und ermöglichen uns heute eine relativ eindeutige stilistische Einordnung. Und ich denke genau über diese Zeit reden wir doch gerade, gelle ? :whistling: 3. Design kann manchmal zeitlos sein. Ich kenne Statuetten, die 2000 Jahre alt sind und aussehen wie von Henry Moore. Im Kölner Kunstgewerbemuseum wirst Du Ringe von Elisabeth Treskow finden, die aus einer Symbiose von z.b. antiken Gemmen und einer "modernen" Fassung und Schiene bestehen. Ist dieser Ring nun "alt" oder "hypermodern" ? :whistling: 4. Wer sagt denn daß die gepunzte Fläche die Rückseite ist, und nicht die Vorderseite? Solange wir nicht wissen um "was" es sich bei diesem Objekt es sich überhaupt handelt, ist alles weitere doch nur wüste Spekulation. 5. Ich will nicht sagen, daß dieses Objekt nicht alt sein kann, aber aj so etwas muß man zunächst objektiv und völlig wertfrei herangehen. Und genau das habe ich zunächst einmal getan. Also nicht mit einem " Hurra wie geil !" völlig kritiklos mit der Masse schwimmen. Das ist nämlich leider nach wie vor der Kardinalfehler im Kunsthandel ! Der Kunstsachverständige benötigt neben Fachwissen immer noch ein gewisses "Bauchgefühl" und eine gesunde Portion Skepsis. ;)
 
Aber: Edelmetalle hatten auch damals eine andere Wertschätzung als unedle Materialien und somit wurde ihnen auch ine größere handwerkliche Sorgfalt entgegengebracht. Überwacht durch die Zunftregeln, und die waren nun mal eindeutig und streng.
Aber wenn es sich um eine Grabbeigabe handelt, dann war die großmöglichste handwerkliche Sorgfalt nicht immer unbedingt so gefragt, sondern die Schnelligkeit bei dem Anfertigen der Schmuckstücke. Daher müsste man schon mehr über Fundort, Fundlage etc. wissen. Wichtig ist jetzt erst mal, dass dieser Fund gemeldet wird und dann wird man evtl. mehr darüber erfahren. Gruss aus dem Wikingerland Kai-Erik
 
Hallooo? gehts noch? Ich bin ganz bestimmt nicht dein oder ein Baby und Du hast ganz gewiss nicht das Recht mich so anzusprechen!!! also ich bin weniger festgelegt als Du... da ich sage es könnte (sofern es denn alt ist) so ab 1500 anfangen und evtl modern sein wegen ähnlicher Ringe wie verlinkt und es könnte eine Siegel oder Wappenfunktion gehabt haben. Erst schließt du eine Art Siegel aus, weils zu stümperhaft ist legst dich aber auf die Wendeplattenringe fest... Spekulation ist hier die einzige Methode um verschiedene Ansätze zu entwickeln, wenn man so wenig Anhaltspunkte hat, das ist ja schließlich wie Puzzeln ... try and Error Aber wenn Du schon Haedeke anführst, dann kennst du sicherlich das Buch über seine Sammlung und da sind mehrere punzierte bzw, gravierte Ringe der Renaissance und später drin, die ich als handwerklich minderwertig bezeichne, Zunftgesetze hin oder her. Und anhand meines Fachwissens und meines Bauchgefühls sage ich, dass eine frühe Datierung nicht auszuschließen ist sowie, dass die Koralle eher die Schauseite sein wird allein deswegen weil sie besser gearbeitet ist und die Punzierung alleine die Buchstaben einer gebrochenen Schrift die von gotischer Minuskel bis Fraktur aussieht ist eher etwas, dass man unter einen Ring oder einen Anhänger gemacht hat. Wenn es sich um die Ruine Wildeneck handelt, die da liegt wo Chrito angegeben hat, dann ist die seit spät. 1611 nicht mehr bewohnt. Wenn es Wartenfels ist, dann ist das Ende 1564... Vielleicht ist es ja auch ein Rest der goldenen Kutsche der Wildenecker Gräfin *ggg*
 
Woher wißt Ihr, das es Gold ist? Wie kommt der Finder auf Koralle? Es scheint eine Kupferlegierung (333 rotgold oder was auch immer) von der Farbe her zu sein, und es scheint für mich, das die Platte und der Wappenschild innen Guß sind. Da das Teil keinen Originalschmutz mehr trägt, die Tiefe, aus der es geborgen wurde, nicht bekannt ist u.u.u., kann so ein Teil vor 2000 Jahren oder vor 14 Tagen da hingekommen sein. Jedenfalls ist es "so schön sauber" gemacht, das man nix mehr erkennen kann. s. Putzriefen an den höheren Stellen.
 
Hallo, Vielen Dank für die Beiträge und Eure Meinung. Ja, ich bin mir bewußt, daß wir solche Funde nicht behalten dürfen und werden bei Zeiten das Stück auch an die richtigen Behörden weitergeben. Mit diesem Satz würde ich auch bitten die rechtliche Diskussion beiSeite zu lassen. Wir haben genug Geld und sind weder auf einen Verkauf noch eine Beteiligung an dem Fund interessiert. Lediglich die Einordnung und ev.Identifikation wäre interessant. Gruß, Christoph
 

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