Erl Haithabu

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Hrunvir

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76131 Karlsruhe
Hallo zusammen, hier also zu meinem ersten Thread ! Da es eine im wahrsten Sinne des Wortes eher unscheinbare Sache ist, wird die Erlform gerne vernachlässigt; moderne Ansätze und Verarbeitungen finden in sonst ordentlich rekonstruierten und reproduzierten Messern Verwendung. Folgend möchte ich also meine (bisher schlecht belegten) Kenntnisse über die Erlformen bei "alltäglichen" Messern (Klingenlänge < 12 cm) in Haithabu zusammentragen und euch herzlich dazu einladen, mir hier auf die Sprünge zu helfen. Bisher bin ich auf dem Stand, dass die größte Gruppe gefundener Messer Steckerle ohne Vernietung (Seit- und Endvernietung) hatten. Der vierkantige, gerade verlaufende Erl wurde aus dem Werkstück herausgeschlagen; ein Anschweißen fand nicht statt. Das Loch im Griff wurde mittels eines glühenden Eisen in das Holz gebrannt, der Erl dann durch vorsichtiges Einschlagen darin befestigt. Ob zwischen Erl und Holz verkeilende oder verbindende Materialien eingebracht wurden, weiss ich leider nicht.
 
Hm, also mit den Messerklingen in Haithabu habe ich mich bislang nur am Rande beschäftigt. Hast du schon - Die Eisenfunde von Haithabu - Berichte über die Ausgrabungen in Haithabu, Bericht 18 (1983), darin den Bericht von Radomir Pleiner: Zur Technik von Messerklingen aus Haithabu gelesen?
 
In "Die Eisenfunde von Haithabu" kannst du viele Messerklingen mit Erz sehen. Einige auch sehr gut erhalten. Dann noch "Die Holzfunde von Haithabu", dann kannst du auch die entsprechenden Holzgriffe dazu sehen. Das der Erl komplett durch den Griff geht, daran kann ich mich nicht erinnern. Hier mal ne Rekonstruktion von mir, die sich exakt an den Funden orientiert. Auch bei der Erlform: (historisch korrekt) Messer Haithabu Typ III. mit Damaszierung Gruß Jannis
 
Hallo Sven & Xerxes, die Eisenfunde hab ich nun vorliegen; werde entsprechend über die Feiertage darin schmökern. "Zur Technik von Messerklingen aus Haithabu" kannte ich noch gar nicht; sobald ich wieder in Deutschland bin, werde ich mir das besorgen. Noch eine Sache, die nur bedingt zum Thema gehört: Wenn ich Erkenntnisse aus Sekundärliteratur ziehe (z.b. eine quantitative Aussage über Erlfunde auf Grundlage der "Eisenfunde" mache), ist es dann in Ordnung diese Erkenntnisse z.B. hier mit einem Verweis auf die Quelle zu dokumentieren - oder komm ich da mit den Rechten der Autorin in Konflikt ?
 
Aus den Tafeln in "Eisenfunde von Haithabu" konnte ich entnehmen, dass die hauptsächlich vertretene Form die eines rechteckigen Steckerls war. Es findet sich ein am Griffende wohl vernieteter Erl (schließe ich einfach mal durch die noch vorhandene Nietplatte) sowie ein paar ovale Steckerle, die allerdings auch mal rechteckig gewesen sein könnten. Eine besondere Erlart ist jene lange, bei welcher das aus dem Griff hinten herausstehende Teil umgeschlagen wurde. Im Fund sieht das ganze wie ein an der Klinge befestigter Haken aus. Eine Angabe über die Längen der Erle kann ich leider nicht machen; die Autorin hat dazu nichts verfasst und zu den Tafeln habe ich keinen Maßstab. Werde mal sehen, ob ich da an mehr Material herankomme.
 
Hallo Hrunvir schau doch mal auf Seite 142, da ist doch ein schönes Diagramm mit allen vertretenen Griffangellängen!
 
Asche auf mein Haupt - hab ich übersehen. Danke, Sven ! @ Moderator: Thread kann geschlossen werden.
 

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