Marie87
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Ich habe vergangenes Wochenende den ersten Färbe-Versuch meines Lebens unternommen. Weil es gar nicht so schlecht gelaufen ist, berichte ich mal in der Hoffnung, dass es einem anderen Anfänger vielleicht nützen kann. Ich habe Stoff für eine Tunika (ca. 600g, 100% Schurwolle, Diamantköper, industriell gefertigt) mit Birkenblättern gefärbt. Da ich zu dem Zeitpunkt noch keine Möglichkeit hatte diese Menge Stoff heiß zu färben, habe ich mein Glück kalt versucht. Gebeizt habe ich ebenfalls kalt mit den Zutaten und Mengen aus diesem Rezept (Quelle: www.eberhardprinz.de). Allerdings habe ich beträchtlich mehr Wasser augefüllt, damit der Stoff schwimmen konnte. Ob und wie sich das ausgewirkt hat, kann ich nicht beurteilen. In der Beize blieb der Stoff ca. 20 Stunden. Zum färben habe ich ca. 700g frische Birkenblätter genommen. Wobei "frisch" im August relativ ist... die Blätter habe ich ca.1,5 Stunden ausgekocht und dann entfernt (aus Angst vor Flecken). Den Sud habe ich mit reichlich Wasser aufgefüllt und den gebeizten, gespülten Stoff eingelegt. Mit sanftem Bewegen ca. alle 20 MInuten (unterbrochen einmalig für 4 Stunden zum Schlafen) habe ich den Stoff ca. 24 Stunden in der Flotte gelassen. Dann habe ich ihn herausgenommen, nach Gefühl Eisensulfat hinzugefügt (vielleicht ungefähr 2 Esslöffel?), umgerührt und den Stoff wieder hinein getan. Nach weiteren 40 Minuten in der Flotte habe ich ihn dann endgültig raus genommen und gespült. Das Ergebnis finde ich ganz gut. Natürlich ist die Farbe weniger intensiv, als wenn man heiß Färbt. Aber die Farbe ist absolut gleichmäßig geworden. Es gib wirklich nicht den geringsten Fleck. Wenn man es nicht wüsste, würde man sagen ich habe den Stoff chemisch gefärbt gekauft. Außerdem ist die Oberfläche des Stoffes schön glatt geblieben und überhaupt nicht kratziger geworden. Hier findet Ihr die Fotos zu meiner Aktion. Liebe Grüße!