Hi Wilfried, unsere Gichtflamme hat nicht gerußt, dass kommt auf den Bildern etwas falsch rüber. Das Bild mit der großen Feuersäule ist ganz am Anfang, als wir den Ofen mit Holz angeheizt haben. Das zweite Bild, wo der Ofen schon mit Kohle befüllt ist und man feinen weißen/grauen Rauch sieht, war ebenfalls ganz am Anfang, direkt nach der ersten Befüllung mit Holzkohle. Der Rauch war nur Wasserdampf. Leider kann man die Gichtflamme auf keinem Foto erkennen, daher hab ich kein Foto davon eingestellt. Die Temperatur lag mit ziemlicher Sicherheit bei um die 1300 Grad, was für das Erz recht ideal ist. Guss haben wir auch mit absoluter Sicherheit nicht produziert, bzw. wenn wir welches Produziert haben, dann so feine Tröpfchen, dass sie gleich mit der Luppe konglomerierten und den Kohlenstoff an die Luppe abgegeben haben. Gusstropfen oder extrem aufgekohlte Bereiche in der Luppe hatten wir jedenfalls nicht. Rein rechnerisch wäre evtl. eine etwas größere Ausbeute möglich. Mal so über den Daumen gepeilt hatten wir bei 80 Kg Erz knapp 48 Kg Eisen im Ofen. Ca. 8-10 Kg Schlackebildner aus dem Erz und vielleicht 2-3 Kg aus der Ofenwand. Also sagen wir mal 12 Kg Schlackebildner, macht 24 Kg Schlacke (50% Fe), bleiben noch 36 Kg Fe im Ofen. Dann den normalen Verlust durch nicht ganz umgewandeltes Magnetit und Wüstit... Ich schätze, wenn wir mit dem Erz weiter rumprobieren und den Prozess für das Erz optimieren, können wir 25 Kg Luppe aus 80 Kg Erz holen. Das wäre aber schon echt spitzenklasse. Die Länge der Ofenreise hat übrigens immer was mit dem Ofentyp, dem Erz und Brennstoff, der Chargierung, der Bestückungsmenge etc. zu tun. Man kann auch einen Ofen nur vier Stunden fahren und entsprechende Ergebnisse erzielen. Das machen auch einige Leute... Gruß Jannis