Falsch gedacht

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Saxnoth

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Ich möchte mich beileibe niemandem hier aufdrängen,weil ich dachte, daß sich die schwierigen Sachen jetzt erledigt haben, aber ich muß mich mit gleichem wie in meinem anderen Thread noch einmal melden. Meine Tante hier in Berlin, schwer Herz- und Nierenkrank, liegt auf der Intensivstation im Martin-Luther Krankenhaus. Der Mann mit der Sense steht daneben. Sie steckt voller Krankenhauskeime. Und mich hat gerade die Oberärztin angerufen, ich fahre gleich hin wegen genauerem und sagte mir, daß alleine die Operation der betroffenen Hand (wo die Kanüle für die Dialyse drinlag) nicht reicht. Sie müße amputiert werden. Meine Tante hat mir in einer Patientenverfügung, persönlich und schriftlich bestätigt, daß ich in dem Fall in dem sie selbständig nicht mehr entscheiden kann, mir erlaubt das letzte Wort zu haben. Sage ich nun "die Hand bleibt dran" stirbt sie auf jeden Fall; sage ich zu und die Hand wird amputiert kann sie überleben, aber auch aus der Narkose möglicherweise nicht mehr aufwachen; aber auch möglicherweise noch kurz oder länger leben. Sie ist im Kopf noch völlig fit. Also weiß ich was ich machen werde. Aber ich wünsche das keinem von Euch einmal vor so etwas zu stehen. Mögen die Götter mir und meiner Tante beistehen. Dis manibus sacrum Saxnoth
 
Oh Uli, dich und deine Familie trifft es ja echt hart im Moment. Mit der Entscheidung möchte wohl niemand konfrontiert werden. Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.
 
Hallo Saxnoth, es tut mir wirklich leid zu hören daß Du schon wieder vor so einem schwierigen Problem stehst und ich weiß aus beruflicher Erfahrung was Du da gerade durchmachst. Solltest Du Fragen zu dieser außergewöhnlichen Situation oder vieleicht sogar Ratschläge brauchen, dann scheu Dich bitte nicht mich entweder noch hier in meinem Krankenhaus, oder ca. ab 17:00 auch privat anzurufen. Die Nummern folgen per PN. L.G. Anno von Köln
 
Die eine richtige Entscheidung wirds wohl nicht geben. Was sagt den der Rest der Familie? ich meine so hart das klingt, triffst Du die falsche Entscheidung (die eine falsche entscheidung gibts auch nicht) dann trägst Du das mit Dir ewig rum und machst Dir Vorwürfe. Wie würde die Tante selbst entscheiden `? Wünsche euch viel Kraft in diesen schwierigen Stunden.
 
Lieber Saxnoth, ich kann mich Anno nur anschließen. Telefonnummer per PN, falls Du jemanden zum Reden brauchst. Wir haben bei uns auf Arbeit auch mit ähnlichen Problemen zu kämpfen und sind dann immer wieder diejenigen, die die pflegenden Angehörigen beraten sollen. Wir kennen sie aber nicht so gut, wie Nahestehende. Aus menschlicher und ethischer Sicht ist es immer am Besten zu wissen, was Deine Tante selber will. Ist sie sich des Riskios bewußt? Wie würde sie eintscheiden? Das sollte man dann auch respektieren, auch wenn es schwer fällt. Für Deine Tante vielleicht auch wichtig: sollte die Amputation klappen und sie wieder aus der Narkose erwachen - man kann auch Lebensqualität mit nur einer Hand erfahren. Auch das habe ich im Laufe der Jahre gelernt. Wichtig ist es dann, ihr beizustehen und ihr zu helfen, diese Krise zu überwinden, nicht in Mitleid zu versacken.
 
Lieber Saxnoth, ich fühle mit Dir! Meine Mutter kam heute Nacht mit Hirnblutung auf die Intensiv und die Prognosen sind mehr als schlecht. Gibt es eine richtige Entscheidung? Schwer zu sagen, aber wenn es auch noch so schwer ist, höre auf Dein Gefühl und handle in ihrem Sinne - mache Dir aber nie Vorwürfe! Ich hatte das "Glück", dass meine Mutter aufgrund der Ereignisse in puncto Schlaganfall, die durch die Presse gingen, mit mir lange über dieses Thema gesprochen hat und ich für Sie die richtige Entscheidung getroffen habe, auch wenn es mir sehr weh tut. Sei stark und gib nie auf! Mitfühlende Grüße Pascal
 
@ Pascal: auch Dir schicke ich Grüße und wünsche Dir viel Kraft!
 
@pascal: Auch an Dich das gleiche Angebot wie an Saxnoth. Telefonnummer folgt per PN. L.G. und Kraft in diesen Stunden Anno von Köln
 
Lieber Pascal, Dir zuerst einmal alle Gedanken die ich noch habe. Ich habe entschieden meine Tante nicht an einer Sepsis sterben zu laßen. Wenn sie in ihrem Koma meint gehen zu müßen, dann soll sie es tun. Kämpft sie so weiter, wie sie auch die letzten Jahre wegen ihres Herzleidens gekämpft hat, dan kann es schon sein, daß sie es noch einmal schafft. Die Ärzte haben mir gesagt, daß es den Umständen entsprechend meiner Tante soweit gut geht, daß sie es schaffen könnte den Mann mit der Sense noch einmal wegzuschicken. Aber das liegt dann an ihr und den Medikamenten. Ich könnte im Moment nur noch weinen, aber das hilft auch nicht weiter. Raus mit dem Schmerz und dann weiter im Leben, sonst macht man sich selber kaputt. Und meine Tante hätte nichts dagegen auch mit nur einer Hand eine rauchen zu gehen; hauptsache das geht noch, das einzige Vergnügen das ihr noch geblieben ist. Dann will ich nur hoffen, daß nicht bevor ich nachher wieder ins Krankenhaus fahre ein Anruf kommt.​
@Anno und @Mara: Vielen Dank für Euer Angebot. @Phelan, die Familie wußte nicht was sie sagen sollte. Wie schon geschrieben, ich habe entschieden das sie weiterleben soll, wenn sie will. Und noch einmal vielen Dank Euch allen! Saxnoth
 
Lieber Saxnoth, auch ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit.
 
Hallo saxnoth, mein Angebot bleibt auf jeden Fall bestehen und wenn Du meine Hilfe brauchen solltest,... sie kommt von Herzen... Ihr habt mich hier alle im Forum so nett aufgenommen, daß ich Euch das auch irgendwie zurückgeben möchte... Liebe Grüße melde Dich einfach Anno von Köln
 
Lieber Saxnoth, ich wünsche dir und deiner Tante alle Kraft und gute Gedanken, die ihr in dieser schweren Zeit brauchen werdet. Manchmal spielt das Leben ein Spiel, dessen Regeln man einfach nicht verstehen kann.. ich finde es toll, dass du so Stark und Besonnen diese schwierige Entscheidung getroffen hast. @Pascal: Auch dir und vorallem deiner Mama alles Gute und viel Kraft in dieser schweren Zeit.
 
Saxnoth, ich wünsche dir und deiner Tante viel Kraft für die bevorstehende Zeit und hoffe nur das Beste! @ Pascal: ich fühle mit dir! Allerdings sind oft die schwersten Entscheidungen die Richtigen!
 
Lieber Saxnoth, lieber Pascal, ich kann nicht mehr tun, als euch & euren Familien viel Kraft und alles Gute zu wünschen - aber diese Wünsche kommen aus tiefstem Herzen!
 
Liebe Saxnoth, ich kann sehr gut nachfühlen, wie es Dir gerade geht. Anfang der 90er, also noch eine lange Zeit her, ist mein Großvater an einer Sepsis verstorben. Er hätte vielleicht überleben können, wenn die Ärzte damals seinen Fuß hätten amputieren dürfen. Aber er hat sich bei vollem Bewusstsein DAGEGEN entschieden. Wahrscheinlich einer der letzten Entscheidungen, die er selbstständig treffen konnte. Aber auf der anderen Seite wäre auch nach einer Amputation aufgrund seiner Altersdiabetis eine Prognose nicht unbedingt sehr günstig. Auch wenn es hart ist: Aus der Sicht Dritter wirst Du wahrscheinlich IMMER die "falsche" Entscheidung treffen. Egal ob nun für oder gegen die Amputation. Es wird hinterher immer irgendso ein neunmalkluger Scheißer daherkommen, der es hinterher besser gewusst hätte. Mach Dir deswegen keinen Kopf. Egal welche Entscheidung Du letztlich triffst: Du triffst sie nach bestem Wissen und Gewissen. Sonst hätte Deine Tante Dich auch nicht als Bevollmächtige in ihrer Patientenverfügung benannt, wenn sie Dir keine Entscheidung in ihrem Sinne zugetraut hätte. Ich wünsche Dir und Deiner Tante viel Kraft für die nächste Zeit.
 
Auch ich wünsche euch von Herzen viel Kraft und hoffe das ihr diese schwere Zeit übersteht.Ratschläge kann ich euch leider keine geben, da ich solche Entscheidungen noch nie treffen musste, aber auch ich biete euch mein offenes Ohr an.....falls ihr einfach mal drüber reden wollt. Schicke euch gerne meine telefonnr....Bei Bedarf meldet euch einfach. Viele Grüsse vom Donarson
 
Nochmals vielen herzlichen Euch! Die Operation ist gut verlaufen, alle Werte auch der Blutdruck sind soweit in Ordnung wie die Ärzte mir gesagt haben. Jetzt müßen sie sich allerdings an die Bekämpfung der Keime machen. Und das muß sie auch erst einmal überleben. Solange wird sie noch im Koma bleiben müßen, und erst dann wenn alles soweit in Ordnung ist, wird sie wieder wach gemacht. Dann kommt für mich und das Pflegepersonal im Krkh. der schwierige Teil: ihr beizubringen, daß sie nur noch eine Hand hat. Da brauche ich dann noch einmal ganz schön viel Kraft. Ich werde aber trotzdem hier und da weiter meinen Senf hier dazugeben, es lenkt ab von den nicht so schönen Dingen. Saxnoth
 
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