Falsch gedacht

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Ich habe gedacht, daß ich ja um eine Entscheidung herumkomme, aber dem ist nicht so. Meine Tante liegt jetzt seit fast sechs Wochen, teilweise im künstlichen Koma, auf der Intensivstation. Die linke Hand ist ihr amputiert worden, sie durfte langsam wieder aufwachen, hat auch schon reagiert, mit den Augen, mit ihrer Mimik, hat auf Fragen mit Kopfnicken geantwortet. Und dann aber ein Rückfall bei den Entzündungswerten im Blut, der Tubus durch den sie beatmet wurde mußte gezogen und ein Luftröhrenschnitt angelegt werden. Alles prima verkraftet. Dann verschlechtert sich das Atemverhalten, noch mehr Entzündungen werden entdeckt und ich frage heute die Ärztin, nachdem eine Untersuchung des Herzens angedacht war, die ich abgelehnt habe, weil sie dadurch noch mehr beansprucht worden wäre, wie es denn mit einer Besserung stünde, ob ja oder nein. Und sie hat ehrlich mit nein geantwortet. Und da komme ich dann an die Reihe und habe mit ihr über eine Reduzierung der Medikamente gesprochen, insbesondere des Kreislaufstabilisierenden Mittels. Wenn meine Tante jetzt bis Ende der nächsten Woche nicht ein Quentchen an Besserung zeigt, werden die Ärzte die Reduzierung der Medikamentengabe angehen, und ich laße meine Tante gehen. Man stellt sich das so einfach vor, sieht man's doch ab und an im Fernsehen. Aber das ist es beileibe nicht. Über den Tod eines anderen Menschen zu entscheiden ist so verdammt schwer. Gehabt Euch erst einmal wohl. Saxnoth P.S. Ich bitte einen Admin diesen Thread dann zu schließen.
 
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