Deinde pannos ysambrunos et galambrunos, ac fustania, et pelles silvestres omnio prohibemus ne amodo induant fratres.'
So Männers, jetzt nehmen wir uns mal "fustania" vor. Das wird ja allgemein immer mit "Barchent" übersetzt. Das ist richtig, und auch wieder nicht. Bevor ich hier alles selber erkläre, zitiere ich die Expertin: Die Baumwollprodukte der norditalienischen Industrie wurden allgemein als pignolati oder fustagni bezeichnet. Die Etymologie des Begriffs "Pignolato" ist unbekannt, aber im letzten Jahrhundert wurde es im lombardischen Dialekt verwendet, um ein reines Baumwolltuch mit einem gewebten Muster, das einem Tannenzapfen ähnelt, zu bezeichnen. (10) Das Wort "
fustagno" oder
fustian stammt von einem arabischen Begriff -
fustan - der ursprünglich auf ein schweres Baumwolltuch, vermutlich mit einer Leinenkette, hinwies, eine Bedeutung, die bis heute erhalten geblieben ist. (11) Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass in den Dokumenten in Norditalien beide Wörter austauschbar als allgemeine Bezeichnungen für
alle Arten von Baumwolltuch verwendet wurden. In Venedig wurden die Mitglieder der Zunft von
Fustagnari "
fratres artis texatorum pignolati, seu baptitorum banbacii" genannt. (12) In Padua wurde das "
ars telarolorum et pignolatorum" im 15. Jahrhundert auch als "
fraglia o schola di tellaroli e fustagneri" bezeichnet. (13) Die Identität der beiden Begriffe wird durch ein Dokument von Cremona bestätigt, in dem die Baumwollzunft als "
artem ... fustaneorum seu pignolatorum" bezeichnet wird. (14) Zunft- und Handelsdokumente der Periode enthalten eine große Anzahl von Handelsnamen, die mehrere Dutzend Arten von Baumwolltuch beschreiben, von denen die genauen Eigenschaften oft undefiniert sind. Die Handelsnamen bezeichnen Standardtypen, die nach ihrem Ursprungsort bekannt sind (einschließlich Nachbildungen, die an anderer Stelle hergestellt wurden), Abmessungen, Farbe, Materialien, Web- und Ausrüstungsprozesse sowie taktile Eigenschaften wie Gewicht oder Geschmeidigkeit oder eine Kombination dieser Faktoren. Originalquellen: 10 Giuli,
Memorie, V, pp. 350-1 11 Ibn Battuta beschreibt das Erscheinen von Shaik Khalil in einem Traum wie folgt: "Als ich ihn in meinem Traum sah, trug er eine kurze weiße Tunika aus dem Baumwollstoff
fustan, den er manchmal anzog."
Travels, I, p. 218. Die von einigen Gelehrten vorgeschlagene Herleitung des Wortes
fustian aus
Fustat oder Alt-Kairo erscheint angesichts der geringen Rolle Ägyptens bei der islamischen Baumwollherstellung unglaubwürdig. Für diese Interpretation siehe unter anderem Endrei,
Evolution des techniques, p. 33. Nach Oscar Bloch und W. v. Wartburg,
Dictionnaire etymologique de langue francaise, 5th edition (Paris 1968), s.v. “
futaine”, das mittelalterliche lateinische Wort
fustaneum, wurde aus dem griechischen
xylina lina oder "
tree wool" in einer Konstruktion analog zur modernen deutschen
Baumwolle geprägt. In dieser Sichtweise stammte der arabische
Fustan aus dem Alt-französischen
futaine. Es ist jedoch auch möglich, dass das lateinische
fustaneum und das arabische
fustan beide eine gemeinsame persische Wurzel haben. 12 Monticolo,
Capitolari, II, p. 747, c. XXV und Anmerkung 5 : Die grundlegende Übereinstimmung der beiden Wörter und ihre Gleichwertigkeit mit dem deutschen
Barchent als allgemeine Begriffe für Baumwolltuch wird auch von B. Cecchetti,
La vita dei Veneziani nel 1300:le vesti (Venice 1886), p. 6 geteilt. 13 Cessi,
Corporazioni, pp. 175, 177 14 Almansi,
Statuti, p. 15, cf p. 216 Aus: Maureen Fennell Mazzaoui, The Italian Cotton Industry in the later Middle Ages 1100 - 1600, Cambridge University Press, 1981, S. 90, 91 und Quellenanhang. Aus dem Englischen von meinereiner.