Farbige Brigitta-Haube?

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Valkyrja

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Hallo zusammen! Ich arbeite gerade an meiner ersten Darstellung: Eine Städterin um 1250, solide Mittelschicht, Süddeutschland. Ich habe schon viele Anregungen bekommen und auch schon genäht: meine bodenlange Tunika ist fertig :). Jetzt wollte ich die Kopfbedeckung machen. Da habe ich ja jetzt die Qual der Wahl: Ich möchte eine unverheiratete Darstellen (bin 17 und wirke jünger), mir wurde aber nahegelegt, aufgrund meines Alters trotzdem eine Kopfbedeckung zu tragen. Unter all den Optionen, die das 13. Jhdt bietet, habe ich mich jetzt für die Brigitta-Haube entschieden, wäre da aber flexibel und könnte auch noch ein ganz klassisches Kopftuch machen, nur ist mein Problem, dass ich weiß oder cremeweiß (also ungefärbtes Leinen) an mir mehr oder weniger nicht ausstehen kann. Ist einfach nicht meine Farbe. Schleier scheint es ja laut Textquellen gelegentlich auch in Farbe gegeben zu haben, wenn auch sehr selten. Aber wie stets da um die Brigitta-Haube? Könnte ich die, sagen wir mal, grün färben, natürlich mit A-Farben? Das wäre natürlich nicht ganz typisch, aber wäre es möglich? Oder ein warmes, etwas bräunliches rosa (das, was man so oft auf Bildern für Tuniken sieht?) Notfalls mache ich sie aus ungefärbtem Leinen, kein Problem, aber wenn es die Möglichkeit für etwas Farbe gäbe... Liebe Grüße, Lou
 
Wie Agnes schon sagt, belegbar ist das nicht! Aber da wir im Anfänger-Bereich des Forums sind halt eine Frage: Wohin willst du wenn du die Anfängerei hinter dir gelassen hast? MPS und Märchenmarkt?? Dann trag Filzhut, Barett oder Blumentopf es ist eh wurscht. Oder willst du Geschichte so darstellen wie sie stattgefunden hat? Dann verabschiede dich von Einstellungen wie "...dass ich weiß oder cremeweiß (also ungefärbtes Leinen) an mir mehr oder weniger nicht ausstehen kann. Ist einfach nicht meine Farbe" Was "deine Farbe" ist kannst du in den 99% deines modernen Alltags voll ausleben, in der historischen Darstellung hat so was keinen Platz. Da steht Wahrheit und Tatsache klar VOR persönlichen Animositäten und persönlichen Schnurren und Schnacken. Was die um 1250 herrschende Kopfbeckungspflicht für unverheiratete junge Erwachsene angeht, so ist das sehr schwer zu beantworten. Mit 17 (aber jünger aussehend) würd ich offenes Haar durchaus noch im Quellenrahmen sehen. Natürlich nicht in der Kirche, aber im Alltag .. warum nicht? Du kannst ja den Tag zum Festtag erklären und einen Blumenkranz tragen? Dafür gibt es Belege in Bild und Text
 
Aus Erfahrung kann ich sagen: man gewöhnt sich an alles. Auch an weißes Leinen. :) Im Alltag verabscheute ich Röcke und Kleider übers Hobby musste ich mich daran gewöhnen und will es heute nicht mehr missen. Mach dir einfach mal Gedanken über die Aussage von Niklas wohin du gehen willst...
 
Oje, das war anfangs auch mein Text. Ich hab anfangs auch ein Gebende verweigert, weil es mich blass aussehen lässt und mitlerweile steh ich da drüber. Vorallem wenn Sonntags noch die Augenringe dazu kommen, herrlich. Ich hab mir am Anfang eingebildet, dass Kleider welche bis zum Hals geschlossen sind, öde sind und mir die Luft abdrücken. Also habe ich in mein erstes dickes Wollkleid (!) einen Ausschnit reingemacht, weil sieht ja keiner unterm Gebende. Das Ende vom Lied war, abens wenn das Gebende weg war, hat mich im Hals-Brust bereich gefroren. Aus Schaden wird man klug. Das sind Anfängerfehler die man einfach machen muss um draus zu lernen, sonst glaubt man es einfach nicht. Deswegen denke ich, wenn du dir eine farbige Haube machen wirst, wirst du nicht lang Freude dran haben. Wenn du in einer Gruppe drin stehst und du immer herausstichst mit deiner Haube, wird dir die Freude dran vergehen. Meine erste Brigittahaube war auch farbig. Ich hatte sie genau einmal an und hab sie samt dem Kleid verschenkt. Wie wäre es wenn du natur Leinen nimmst, das is von Haus aus etwas bräunlich-grau und blass wirkt man damit finde ich nicht. Oder wenn du gerade weisses Leinen da hast, dann tauch die Mütze einfach in Schwarztee. Ist zwar nicht die super A Version, aber eine alternative Zwischenlösung. Hab ich mit der von meiner Schwester gemacht. Rosa- prima meine Lieblingsfarbe. Nur überleg dir wie bekommt man Rosa. Mit Rot! und rot war sehr teuer ;) Wenn du dann dein Kleid in einer kräftige Farbe machst, wirst du feststellen, du wirkst nicht blass :)
 
Danke erst mal für die ganze Resonanz :). Ich hätte schon gerne einen gewissen A-Anspruch. Deshalb habe ich ja auch gefragt, ob es nicht doch irgendwelche Abbildungen oder Funde (wobei das wohl zu utopisch wäre...) von farbigen Hauben gibt, die mir durchs Raster gegangen sind . In die Richtung Märchenmarkt will ich ganz sicher nicht, sondern durchaus authentische, belegbare Darstellungen machen, im Rahmen meiner Möglichkeiten und Fertigkeiten. Danke für den Tipp mit dem Schwarztee, das muss ich mir unbedingt merken! :) Ich mache die Haube dann wohl doch weiß bzw. Schwarzteegefärbt, und tobe mich farblich etwas an dem Übergewand, dass dann ja über die Tunika kommt, aus (kurz am Rande:Höllenfenster gehen doch für meine Darstellung schon, oder?), um das auszugleichen.
 
1250 gehen leider noch keine Höllenfenster. Die kommen erst später. Ich würde ganz einfach Ärmelausschnitte für ein Surcot wählen.
 
was übrigens den schwarztee angeht, entspricht - abgesehn von der absolut unauthentischen methode - in dieser form leider gar nicht dem ideal, denn damit erreichst du eigentlich das gegenteil davon, was die wäscherin damals hätte erreichen wollen. fürs bleichen der wäsche, um ganz besonders schöne reinheit und weiße zu erhalten, gibts genügend belege.
 

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