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Firiel
Guest
Sooo... noch bin ich nicht wirklich fertig mit der Darstellung, aber es geht was weiter...daher einmal ein kleiner Zwischenstand, heute am Fest imn HGM hier in Wien rasch aufgenommen Ziel ist eine möglichst regional gehaltene Darstellung einer Handwerkerin, in der Hinsicht Spinnerin bzw. Färbersgattin (zumindest läuft es zunehmend darauf hinaus dass ich bei der Antike auch das als Darstellung werd machen dürfen, also warum nicht auch im MA ^^) in Wien um 1350 aufzubauen. Kleidung ist gänzlich selbst pflanzengefärbt und mit selbstgesponnenem und gefärbtem Leinen- bzw. Wollgarn genäht & versäubert worden. Bisher: Cappa walnussgefärbt, nach Abbildungen; hab mich dann aufgrund der fehlenden Rundungen bei vielen Bildern für den Rechteckschnitt entschieden. Cotte Birke + Eisensulfat, nach Abbildungen aus Österreich rund um 1350 und Herjolfnesfunden. Den Ausschnitt habe ich an den Tacuinum Sanitatis (um 1370) angelehnt, da bei den Österreichischen Bildern im Regelfall durch Schleier im Handwerksbereich nichts davon sichtbar ist. Hab mich auch gegen Knöpfe entschieden, selbst wenn sie in anderen Ländern bereits recht früh existierten, da ich es schon als markant empfand dass die erste weibliche Darstellung mit ziemlich sicherem Ursprung in Ö mit Knöpfen an den Ärmeln erst um 1350-55 auftaucht, in Graz. Aber alle anderen Bilder, Skultpuren zeigen zwar bei Männern regelmäßig Knöpfe auf, jedoch NIE bei Frauen. Daher habe ich die Knopfmode für mich persönlich für meine Zeit eher als gerade aufkommende Modeströmung bei den Frauen angesehen, und für die einfache Darstellung darauf verzichtet. Auch Cotehardieschnitte sind mir hier eher erst ab 1370,1380 (z.b. am Stephansdom für Hochadel) bekannt.
Die Schuhe sind an die Londonfunde angelehnt (sieht man halt am Foto nicht wirklich :S ), da diese auch von den hiesigen "Schuhexperten" wie einem Macek als in Österreich ebenso genutzter Typen anerkannt sind. Zudem gibt es in Klosterneuburg stilistisch den Londonfunden sehr ähnliche Schuhfunde, die potentiell vom Schnitt dem 14. Jh. zugeordnet werden können, auch wenn die Datierung nicht eindeutig ist. Die Kopfbedeckung ist eher noch eine "Notlösung", da ich noch nicht die Zeit hatte, mir einen Kruseler bzw. ein einfaches Schleiertuch im Stil des 14. Jh. für Ö passend zu nähen. Allerdings ist der Typ der Birgittahaube auf Abbildungen von 1250 an bis ins 15. Jh. hinein in vielen Ländern auffindbar. Leider - oder seltsamerweise - gibt es jedoch just im deutschsprachigen Raum keine solcherartigen Bilder oder Hinweise. Daher die "Notlösung" - für die Haube gibts unter Birgittahaube für die Interessenten eh einen eigenen Thread hier im Forum. Der Gürtel ist simpel gehalten, mit Schnalle im Stil des 14. Jh.. Ausständig sind im Moment an "Nahzielen": Beinlinge (voraussichtl. ein Paar Walnuss, ein Paar Cochenille, da meine Erfahrung mit Krapp ja neonorange waren ^^ ) Surcot (dito, Krappgefärbt im 1. Zug, im 2. Zug dann Cochenille überfärbt um das Orange wegzukriegen. Mir ist bewusst dass Cochenille standesmäßig eher "überbewertet" wäre, aber da ich nicht gewillt bin hunderte Euro in orangene Krappfärbungen zu stecken, wird das jetzt so gemacht 8) ) entsprechende Kopfbedeckung (Kruseler für Festtags zum Surcot, einfacher gewickelter Schleier für untertags) Almosenbeutel (einfach und einmal bestickt mit pflanzengefärbter Haspelseide) Specksteinspinnwirtel - nach Mühlviertler Fundgut in Ostösterreich des Spämi Keramikrepliken nach den Wiener Keramikfunden