Die Seidengarne, die Aisling bestellt (und auch Stefan vom reenactmentstore, der sie dann pflanzlich färbt), stammen aus der Garnveredelung Schmetz. Bestellen kann dort eigentlich jeder, aber es gibt eine Mindestbestellmenge von 2kg, was eine große Menge Seide und eine erhebliche Investition bedeutet. Ich konnte mal über eine Freundin mitbestellen, als ich Aisling verpasst hatte. Sie hatte selbst schon 1kg verplant zum Färben und brauchte dann noch 1kg Mitbesteller. Weitere Quelle für Seide ist das Handweavers' Studio in London. Die Seide ist toll und günstig, aber sehr dünn (Nähgarnstärke). Das ergibt wunderbare filigrane Bänder, die aber schon bei Einfachstmustern erheblich Zeit in Anspruch nehmen. Traub hat auch Seide, aber die ist wohl nicht so ideal zum Weben. Ansonsten gibts in gut sortierten Kurzwarenabteilungen Knopfloch- oder Nähgarn aus Seide, aber das ist sehr kostspielig - sogar teurer als der Import aus London ;-) Und die Lauflänge eines Röllchens ist nicht wirklich groß. Was ich noch mache: ich habe Seidennähgarn aus Beständen von unseren Omas geerbt und davon inspiriert schaue ich auf Flohmärkten/2nd Hand Läden immer mal bei ausrangierten Nähkörbchen rein. Die Verkäufer machen sich selten die Mühe, den alten Plunder darin zu sortieren und gesondert zu verkaufen. Meistens findet man nur Baumwoll oder Polynähfaden, aber man kann durchaus Glück haben. Beim Anschauen der Objekte kann man ja schon schauen. Nochmal zurück zum Leinengarn: das Pflanzenfärben bei Leinen ergibt - außer bei Blau (Waid, Indigo) und evtl. noch der Mischfarbe Grün (Blaufärber+Gelbfärber) keine wirklich leuchtenden bzw. haltbaren Farben. Krapp ergibt z.B. nach durchwaschen ein zartes Babyrosa, wenn man das Leinen sehr lange einlegt, ggf. noch ein dumpfes Rot. Walnuss ergibt ein relativ haltbares khaki-braun. Gelbfärber sind vor der ersten Wäsche eigentlich ganz hübsch und danach dann sehr blassgelb. Weiterentwicklungen mit Eisensulfat habe ich noch nicht getestet bei Leinen. Liebe Grüße, Rigana