Frage zur ethnischen Bevölkerungsusammensetzung in Haithabu um 900

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Christian Wiki

Guest
Hallo =) Kaum waren die ersten Sonnenstrahlen da bekomme ich wieder höchste Motivation endlich mal was in Sachen Wikinger auf die Beine zu stellen. Ich bin auch zuversichtlich, dass es dieses Jahr mal etwas wird. Aber nun zu meiner eigentlichen Frage: Wie multikulturell war Haithabu um das Jahr 900? bzw. Kann man als Person mit dunkler Haut und dunklen Haaren (z.B. als halb Afroamerikaner) auch einen Bestandteil der Haithabu Bevölkerung darstellen? Und falls nicht, was würdet ihr tun, wenn ein potentielles Mitglied eurer Sippe/Gruppe ethnisch nicht unbedingt als Wikinger durchgeht, ihr ihn aber unbedingt dabeihaben wollt? Ihm ist es wichtiger authentisch zu sein als einen Wikinger darzustellen, wir sind also für alle Vorschläge offen, soll eben glaubhaft sein: Ich freue mich auf Infos und gute Vorschläge :wiki4 Danke
 
Lass den maurischen Sklaven frei, aber sofort. Und dann in die Sippe aufnehmen, fertsch. Wo ist da das Problem? Es gab den Menschenhandel übers Mittelmeer und den durch die Sahara. Dann die Handelsbeziehungen nach Byzanz, usw. Häufig waren dunkelhäutige nicht, aber ihre Existenz war bekannt. Also da hätte ich jetzt keine Bedenken
 
Ich denke mal es wird sowas gesucht wie Ahmad ibn Fadlān Der ist allerdings von Bagdad aus, bis kurz vorm Aral See Richtung Wolga oder so, unterwegs gewesen. Das ist allerdings nen ganzes Ende weg von Haithabu :(
 
Es gibt ja noch den Bericht von Ibrahim al-Tartushi aus Cordoba, ist allerdings von 950 rum. Vielleicht hatte er ja nen maurischen Begleiter. Außerdem gab es, wie schon erwähnt, Beeziehungen bis weit in den Süden (Konstantinopel, Bagdad). Da wird man den ein oder anderen Dunkelfarbigen schon gesehen haben und vielleicht hat sich ja gar einer den skandinavischen Händlern angeschlossen?
 
Hallo bin gerade schreibfaul, da ich vorhin schon so viel zum Thema Haithabu und Füsing geschrieben habe. Ich möchte aber noch hier kurz anmerken, dass Haithabu eine Handelssiedlung war. Von daher waren dort auch Händler / Durchreisende aus südlichen Ländern. Gruß Kai-Erik
 
Ich hätte jetzt bauch keine Bedenken, meine Stiefsöhne als "Ostfalen " zu "verkaufen ". Bekannt waren sie ja, und warum soll nicht ein dunkelhäutiger KdG abgehauen sein?
 
Kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen , das kann gehen. Allerdings sollte man auf die Darstellungsart achten , " echter " Wikinger geht m.E. nicht. Daher ggf. Holz - und Feuerknecht, Lagerkoch oder Händler, Reisender oder so etwas in der Richtung. Vielleicht auch noch Krieger um die Sippe im Kampf zu unterstützen. Aber höhergestellte " Ränge " wie Sippenhäuptling oder Jarl würde ich ausschließen. Damals war die Zeit noch nicht reif für diese heute alltägliche Offenheit der Völkerverständigung.
 
Also, nen Afro-Amerikaner kann man 100% ausschliessen denk ich. :) Ansonsten denke ich kann jede Ethnie aus dem Mittelmeerraum angenommen werden, auch asiatische oder arabische Händler. Wobei ich jetzt nicht weiss wie es mit den "Durchreiserechten" für muslimische Händler in den jeweiligen Gebieten aussieht.
 
um 900 Beginn der Schwedenherrschaft in Süddänemark und Haithabu 934 Eroberung Haithabus durch König Heinrich I. (auch als Heinrich der Vogler bekannt) 936 Ende der schwedischen Macht in Haithabu der arabischen Kaufmann AI-Tartushi aus Cordoba besuchte um 950 Haithabu und beschreibt den Ort in seinen Memoiren" also, ein "dunkelhäutiger" Nordafrikaner könnte schon mal dagewesen sein ...
 
Also über mangelnde Toleranz im Frühmittelalter anderen Ethnien gegenüber kann man im damaligen Dänemark wohl nicht klagen. Siehe z.B. hier: http://www.epoc.de/alias/daenemark/slawen-im-dienste-des-daenenkoenigs/1072775 Sehr interessant ist auch folgende BBC-Doku (auch wenn ich sonst kein Fan von Doku-Belegen bin). In der wird einiges über die mittelalterliche Rezeption dunkelhäutiger und schwarzer Menschen in Nordeuropa (hier England) ausgesagt. Es kann anhand von Schriftquellen und mindestens diesem einen Grabfund nachgewiesen werden, dass Schwarze in England anwesend waren und normalen Tätigkeiten in der Mitte der Gesellschaft nachgegangen sind. Allerdings werden sie in der Regel nicht extra erwähnt. Die Theorie dazu lautet: Vielleicht war die Hautfarbe damals einfach egal?! - Erst im 16. Jahrhundert werden die dunkelhäutigen Mitbürger auf einmal abfällig als "Blackamores" und loszuwerdendes Übel in den Quellen genannt... Stellt sich die Frage: Wenn das wirklich im Hoch- und Spätmittelalter so tolerant zuging, weshalb sollte das im Frühmittelalter anders sein? Die Doku war für mich hochinteressant, weil sie einfach ein für mich unbekanntes Stück Sozialgeschichte angerissen hat, über das es leider noch zu wenig Literatur gibt: http://youtu.be/7TeKqQTDfks
 
...948 wurde Haithabu Bischofssitz … Was zu bedenken wäre, ist die „Glaubensausrichtung“ des „Mohren“ , es gab ja in Haithabu das fröhliche Nebeneinander der monotheistischen Gläubigen des „weißen Christ“ und die polytheistischen Gläubigen der alten Götter. Da die ebenfalls monotheistischen Juden im Reich das Recht zum Sklavenhandel hatten, werden wohl auch sie anwesend gewesen sein. Der Frager wirft hier ein äußerst interessantes Thema auf, welches wir möglicherweise in einem anderen Thread wissenschaftlich erörtern sollten.
 
naja, welche Glaubensrichtung hat der Sohn einer Dänin? Wenn der Vater als z.B. Schmied in Haithabu hängen geblieben ist, kann der Sohn je nach der Mutter jeden Glauben haben. Wäre eine Alternative Ist zwar nicht die Zeit, sondern 16., aber nach dem der Kammermohr des Herzogs von Braunschweig sich hat taufen lassen, heiratete der in die Familie des Bürgermeisters von Wolfnbüttel ein.
 
Werter Wilfried, ich denke nicht, daß man das Verhalten eines Kammermohren des 16. Jhd. mit einem Händler des 10 Jhd. vergleichen kann. Darum sollten wir solche Anmerkungen einfach lassen.
 
Das Verhalten des Bürgermeisters, seiner Familie und dem Rest des sozialen Umfelds. Der Gute wurde ja wiedergewählt, hergil. Die Kinder aus dieser Verbindung waren dann ganz normale Bürger aus einer angesehenen Familie. Was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, wenn im 16. die Farbe der Haut und die der Haare egal war, wird das in einer so "gemischten" Gesellschaft wie Haithabu, wo ja nun nachweislich viele Station gemacht haben, kein Hindernis gewesen sein, vollwertiges Mitglied einer Sippe zu sein. Immerhin ist die Gesellschaft des 16. eine relativ "geschlossene" Gesellschaft im Gegensatz zu den "offenen" in den Jahrhunderten davor.
 
@Grettir Ah, eine BBC-Dokumentation, die ich noch nicht kannte. Danke! :thumbup: Leute, geht doch Schritt für Schritt. Klärt doch erst mal, ob dunkelhäutige und schwarze Menschen sich in Haithabu frei aufgehalten haben könnten. Und wenn das geklärt ist, erst dann solltet ihr das Thema "Sippe" aufgreifen. Gruss aus dem Wikingerland Kai-Erik
 
Als einer der Ersten schrieb wohl Al-Ghazal zu seinen Begegnungen mit einer nordischen Königin http://de.wikipedia.org/wiki/Al-Ghazal 922 schrieb Ibn Fadlan über Opferfeste um 950 schrieb al-Tartushi über Haithabu (Reisebuch des al-Qazwiini) http://www.chbeck.de/fachbuch/zusatzinfos/leseprobe_die-wikinger.pdf (S. 87) ... vllt. einfach mal in deren Berichten stöbern. "Arabische Berichte von Gesandten an germanische Fürstenhöfe aus dem 9. und 10. Jahrhundert : ins Dt. übertragen u. m. Fussnoten versehen von Georg Jacob" http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/titleinfo/1340476 Allgemeiner Artikel zu Begegnungen Muslime und Nordmänner: http://www.nordicway.com/search/Vikings in the East.htm Und in Haithabu wurde eine Münze aus Bagdad gefunden, die "Abbāsīdic coins of caliph Hārūn-al-Rašhīd, struck in Madīnat al-Salām– today’s Bagdad – in AD 807/808" http://fornvannen.se/pdf/2010talet/2010_281.pdf (S. 283) http://www.mgh-bibliothek.de/D7E5A0...FEE-B1DC-B58601ABE232/dokumente/a/a139992.pdf (S. 126) http://www.politopia.de/168797-post24.html
Es wurde aber auch mit „speziellen“ Waren Handel getrieben. Aus Überlieferungen weiß man heute, dass insbesondere Arabische Händler nach diesen speziellen Waren suchten. Bei Ausgrabungen in Haithabu wurden Ketten aus Eisen und Handfesseln gefunden, ein Hinweis darauf, dass auf dem Markt in Haithabu Sklaven verkauft wurden. Die Könige und Anführer förderten den Handel und kontrollierten diesen in dem sie die Händler vor Piraten schützten und dafür Steuern und Zölle nahmen. In Haithabu findet man heute Mauern, die Anführer errichten ließen. Diese Mauern wurden von Kriegern bewacht. Ein freigelegter Schutzwall erstreckte sich von Nordsee bis zur Ostsee. Ohne die von den Wikinger eingerichteten Kontrollpunkte zu passieren zu müßen, war kein Handel möglich. An diesen Punkten wurden die Zölle eingetrieben. Das förderte den Reichtum der Bewohner von Haithabu. Münzen, die in Haithabu geprägt wurden, fand man später auf weit entfernten Märkten in Europa und auch Asien. Dieses hatte zur folge, dass Münzen aus Europa und Asien auch den Weg nach Haithabu fanden. Diese Münzen wurden ebenfalls bei Ausgrabungen freigelegt.
http://www.wikingers.de/wikinger-ausgrabungen-archaologie/ Dann mal viel Erfolg bei euren Recherchen ^^ Meine Idee zu einer Darstellung wäre da ja ein arabischer Händler... könnte dann ja vllt. ganz gut passen.
 

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