Gab es im heutigen Franken noch Wölfe im Hochmittelalter?

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Alexius

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Hallo Allerseits, ich habe schon ein wenig gegoogelt, aber so richtig beantwortet wurde meine Frage leider noch nicht. Hat von Euch zufällig jemand Informationen ob es im heutigen Franken in der Zeit des Hochmittelalters noch Wölfe gab? lg Alexius
 
Natürlich ; während des 30-Jährigen Krieges haben sie sich nach einigen Literaturhinweisen wieder stark vermehrt. D.h. die Wölfe müssen schon vorher da gewesen sein. Jakob Voll , Jäger in der Röhn schoß im Oktober des Jahres 1823 der letzte Wolf in den Wäldern der Rhön, vermutlich ein Einzelgänger, der sich vom Spessart oder aus den thüringischen Wäldern dorthin verirrt hatte. Im Odenwald trieb ein Wolf 1864 - 1866 " sein Unwesen " . Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass 1882 der letzte Wolf im Fichtelgebirge erlegt worden ist. Der Kulmainer Gastwirt Martin Wiesend war es , der den gefürchteten „Feind“ niederzustreckte. Also waren die Wölfe schon immer seit dem frühen Mittelalter, zumindest bis dorthin, überall heimisch. :eek:ff1 Zum Glück kommen sie nun wieder, wer mehr darüber wissen möchte : http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=8 :back Verzeih mir den kurzen Ausflug Alexius, aber ich liebe Wölfe ... :rolleyes:
 
1800 irgendwas ist aber vom HoMi doch eine ganze Ecke weg, ich war mir eben nicht sicher ob sie damals nicht schon vertrieben wurden als der Wald niedergemacht wurde. Mich faszinieren Wölfe auch, deswegen frage ich ja 8)
 
Bis ins frühe Mittelalter hielten sich in Mitteleuropa stabile Wolfsbestände. Die zunehmende Waldrodung und Weideviehhaltung führte zunächst zur Bestandszunahme des anpassungsfähigen Offenlandjägers durch Bereitstellung leicht zugänglicher Beute......Mit dem Beginn der offenen Viehhaltung und der Waldweide im ausgehenden Mittelalter, bei der das Vieh vollkommen ungeschützt zur Buchecker- und Eichelmast in den Wald getrieben wurde, nahmen die Nutztierverluste zu. Die Einstellung der Bevölkerung wurde zunehmend von Angst geprägt. Eine organisierte Bekämpfung des Wolfes setzte infolge dessen ab dem 15. Jahrhundert ein. Im 16. und 17. Jahrhundert erreichte die Wolfsjagd ihren Höhepunkt. Quelle: http://www.wolfsregion-lausitz.de/allgemeines-woelfe-und-menschen
 
Wie weit man Franken halt rechnet ; Frankenwald, Fichtelgebirge, Aschaffenburger Ecke - also Spessart - , Steinwald , die Richtung Oberpfalz bzw. Ausläufer des bay. Wald, der Steigerwald natürlich usw. waren seit jeher stark bewaldet und daher m.E. Siedlungsgebiet von Canis lupus. Der Wolf ist natürlich auch in der Heraltik ein sehr beliebtes Wappentier und kommt in vielen Ortsnamen vor. Auch diese spricht für eine starke Verbreitung.
 
als der Wald niedergemacht wurde.
aber nicht derart großflächig, wie in der Neuzeit und mit der beginnenden Industrialisierung... und mal ein ganz unwissenschaftliches Argument: Was soll der "böse Wolf" im Grimmschen Märchen, wenn die Kinder damit nix mehr anfangen konnten, damals. Korrekt ist, dass in diversen regionalen Geschichten aus dem 18.Jhdt. und aus unserer Region der Wolf noch als Bedrohung erscheint, also noch vorhanden gewesen sein musste. Und: Wenn Wölfe heute (!) wieder einwandern und mit heutigen Bedingungen zurecht kommen, dann erst recht im HoMi ... die sind auch nicht doof gewesen :D
Der Wolf ist natürlich auch in der Heraltik ein sehr beliebtes Wappentier und kommt in vielen Ortsnamen vor. Auch diese spricht für eine starke Verbreitung.
naja, Sig: Löwen sind auch beliebte Wappentiere... und Drachen dito. :zunge
 
Der Wolf ist natürlich auch in der Heraltik ein sehr beliebtes Wappentier und kommt in vielen Ortsnamen vor. Auch diese spricht für eine starke Verbreitung. naja, Sig: Löwen sind auch beliebte Wappentiere... und Drachen dito. :zunge
... und was soll das heißen , gab es die nicht in Franken ? Die Löwen sind Richtung München abgewandert und die Drachen leben noch heute als Ehefrauen mancher meiner Nachbarn :zunge
 
Der Wolf ist natürlich auch in der Heraltik ein sehr beliebtes Wappentier und kommt in vielen Ortsnamen vor. Auch diese spricht für eine starke Verbreitung. naja, Sig: Löwen sind auch beliebte Wappentiere... und Drachen dito. :zunge
... und was soll das heißen , gab es die nicht in Franken ? Die Löwen sind Richtung München abgewandert und die Drachen leben noch heute als Ehefrauen mancher meiner Nachbarn :zunge
:groehl
 
Nun, nach den Erfahrungen mit Wölfen heute dürfte das nicht der letzte Wolf im Fichtelgebirge gewesen sein. Wenn heute Wölfe in Rheinland-Pfalz gesichtet werden, was ja ziemlich mitten in der Zivilisation liegt, und zwischen da und den bekannten Wolfspopulationen keine Sichtung erfolgt ist .... Die Tiere sind so heimlich und wandern so schnell, das sie meistens wohl nicht gesichtet werden. Wer kommt schon auf einen Wolf, wenn heute in Magdeburg und übermorgen in Stadthagen ein Schaf gerissen wird? Damals wird man das auf wildernde Hunde geschoben haben, erst heute , mit Internet läßt sich sowas verknüpfen. Wie oft und wie lange die schon durch die DDR gelaufen sind, weiß wohl kein Mensch .... Und wieviele als "Systemflüchtlinge" in den Westen gelangten , auch nicht
 
Wie oft und wie lange die schon durch die DDR gelaufen sind,
Keine Wölfe in der DDR... wir hatten doch nüscht und an der Staatsgrenze wurde auf alles geschossen, was sich bewegte
 
Hab letzte Woche in der Zeitung gelesen, dass im Thüringer Wald u.a. regelmässig Wölfe in Fotofallen geraten. So wie es im Zeitungsbericht stand, scheinen im Thüringer Wald und im Hainich zumindest einzelne Tiere regelmässig durch zu wandern. Meine werte Großmutter besitzt einen Garten mitten in einem Waldstück in der Nähe von Görlitz. Im Herbst 2010 fanden meine Großeltern neben ihrer Terrasse in einem Gebüsch ein halben Torso inkl. Hinterläufen einer Hirschkuh (Cervus elaphus). Der herbei gerufene Revierförster konnte die vorhandenen Bissspuren einem Wolf zuordnen. Laut seiner Ausage kommen solche Funde in dieser Gegend recht häufig vor. Leider werden auch "Nutztiere" recht oft gerissen. Ein größerer Teil der dort lebenden Bevölkerung steht dem Wolf negativ gegenüber. Regelmässig wird in örtlichen Zeitungen auch von getöteten Wölfen geschrieben. Und die die gefunden werden, sind wohl nur ein kleiner Bruchteil der tatsächlichen "Mordfälle"... Im Jahre 2001 konnte ich nach einem Nachtschießen auf dem Truppenübungsplatz Nochten (auch in dieser Gegend) sogar Wölfe heulen hören... Man war das ein schönes Gefühl.
 
nun ja, keine Kugeljagd ist schon mal ein hoher Rehbestand .... Und Hund im Grenzstreifen ist keine Meldung wert und keine Kugel, man mußte ja doch Buchführen ...
 
Ich hoffe nur, dass man hier eine Übereinkunft mit den Betroffenen findet, zum Beispiel Subventionen von Hunden oder Ausgleich für gerissene Nutztiere oder Ähnliches, damit die Wölfe hier wieder heimisch werden können!
 
Ich hab die Zahlen nicht im Kopf, aber es scheint eine Entschädigung zu geben. Mein Opa meinte sogar, dass diese (je nach Kilopreis) sogar höher wäre, als wenn man das Tier zum Schlachter gibt. Viele "Bauern" haben an ihren Weidezäunen silber farbenes "Raschelband" angebracht, was wohl Wölfe nicht mögen. Es hilft wohl ganz gut. Herdenschutzhunde werden auch eingesetzt. Hier mal was zum lesen und gucken: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j...sg=AFQjCNHgTukkMmNeLSupY60t5FovxOekQg&cad=rja http://www.google.de/url?sa=t&rct=j...sg=AFQjCNEy8qrBoOF5UQUOWdYlNmSBn6-nJw&cad=rja
...damit die Wölfe hier wieder heimisch werden können!
Ich glaube im Osten der Republik kann man schon von "heimisch" sprechen. Und im Rest des Landes wird das auch noch werden. Da bin ich mir zieemlich sicher. Mehr Sorgen mache ich mir da beim Braunbären :D ... Aber da reden wir in 50 Jahren nochmal drüber! Meine Zustimmung hätte er auf jedenfall! :thumbup:
 
Naja ich denke eher nicht. In Zeiten wo Luchse und Bären vergiftet werden ist für einen "Problem"-Wolf wohl recht kein Platz. Die Politik machts leider auch nicht besser.
 
Nun, die Viecher sind, wie schon oft gesagt, so heimlich .... Wahrscheinlich ist sogar schon ein Wolf auf seiner Wanderung durch euren Ort gekommen und keiner hats gemerkt. Son Tier sieht aus wie ein magerer DeutscherSchäferhund mit besonders elegantem Gang und flüchtet, wenn ihr ihn ansprecht. Zumindest im dunklen, im Licht von Straßenlaternen o.ä. An der Autobahn Hamburg Lübeck wurde einer überfahren, erst sein Tod zeigte seine Existenz. Das Wolfssichtungen zunehmen , liegt m.E. daran, das mehr Leute genauer hingucken :) Jedenfalls gabs mit aller Wahrscheinlichkeit ganz sicher Wölfe im Hochmittelalter im heutigen Franken
 
Sogar bis in den Westerwald hat es ein Wolf inzwischen wieder geschafft. Leider hielt das Glück nicht lange, denn der Wolf wurde im Frühjahr erschossen: http://www.rhein-zeitung.de/regionales_artikel,-BUND-zweifelt-an-dass-71-Jaehriger-Wolf-selbst-geschossen-hat-_arid,415078.html Die ganze Geschichte wurde sehr dubios dargestellt. Der Jäger hielt nach eigener Aussage den Wolf für einen streunenden Hund, liess diesen dann jedoch erschossen im Wald liegen. Ich weiß nicht, ob das unter Jägern tatsächlich so Praxis ist. Ob es gar nicht interessiert, was man denn da nun erschossen hat und ob man überhaupt getroffen hat. Schade ist es allemal zeigt aber auch hier wieder ganz gut, dass auch unter den heutigen Bedingungen Wölfe in die Europäischen Wälder zurückkehren.
 

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