Geharnischte in der Schlacht.....Schutz vor "friendly fire"

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Albrecht der Söldner

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Diese Frage habe ich bereits auf andere Weise, in anderen Foren gepostet. Ohne Erfolg. Nun auch hier bei Euch. Stellt Euch eine Schlacht vor. Jede Menge Gewussel, hunderte von Kämpfern. Darunter Unmengen an Geharnischten. In voller Rüstung. Und das Ganze nach 1470. Wie haben sich diese untereinander als eigene Truppen erkenntlich gemacht?????? Diese Frage beschäftigt mich seit geraumer Zeit. Keiner von denen hat mal kurz das Visier hochgeklappt, um zu schauen wer wo rumläuft. Wappenröcke bei denen, in voller Rüstung gab es nach 1470 nicht . Ne Fahne mit Wappen schleppt keiner mit. Vor allem bei den Söldnerheeren, welche quer Beet ausgerüstet waren ein Problem. Durch das Visier siehst Du nicht viel.....also wie? Musste doch was auffälliges sein! Ich habe im Netz zwei/drei Bilder gefunden, auf welchem ddie komplett Geharnischten eine Art Schärpe in Wappenfarbe trugen. So wie im 17.+18. Jh. üblich. Das waren aber neuzeitliche Abbildungen. Historisch belegte Abbildungen habe ich nicht gefunden. Jemand eine Idee???? Tausend Grüße
 
Nicht wirklich, aber vielleicht trug die eine Truppe 3 rote Bänder um den Arm ... alles Söldner aus diesem Forum ... :whistling: Irgend eine, wohl farbliche, Kennnung muß es gegeben haben ; aber nicht meine Zeit. Oder war eine Unterscheidung an den Harnischen, Helm o.ä. möglich ? Welche Schlachten gab es nach 1470 ? Italiener gegen Polen ? Die Rüstung wird wohl unterschiedlich gewesen sein ?(
 
Im Dänisch-Preußischen Krieg von 1864 trugen beide Parteien blaue Uniformen, die Preußen legten zur Unterscheidung vom Gegner weiße Armbinden am linken Oberarm an. Ich weiß und hoffe der Sturm der Entrüstung wird sich in Grenzen halten, aber "die waren ja nicht blöd damals" ;o) also ohne es mit belastbaren Quellen belegen zu können glaube ich schon, dass es eine Kennzeichnung mittels, Schärpen, Tüchern, Binden oder ähnlichem gab. Ich find die Frage wirklich sehr interessant und bin gespannt ob es da doch noch gesicherte Erkenntnisse zu gibt. Viele Grüße Mike
 
Von Albrecht Achilles Truppen ist ein aufgenähter Buchstabe am Wams(ärmel?) und Eichenlaub am Helm bekannt.
 
Gab es wirklich hunderte Geharnischte die sich gegenüber gestanden haben, oder waren die Schlachtreihen doch so "übersichtlich", dass man einfach alles was vor einem steht umholzt? Evtl. waren auch die Art der Rüstungen und einfach das Auftreten und die Reaktion des Gegenüberstehenden aufschlussreich ob Freund oder Feind.
 
Deine Frage kommt auf, weil ein paar Grundannahmen, die du aufstellst, nicht hundertprozentig richtig sind. 1. Beim Bodenkampf bevorzugen auch schwer gepanzerte Waffenknechte offne Helme oder eben Helme mit offenen Visier. Einerseits deswegen, wie du dir ja schon gedacht hast, zur besseren Sicht, andererseits, und das ist noch wichtiger, wegen der besseren Belüftung. 2. Es gab durchaus Feldzeichen, Banner, Fähnlein etc. auch noch im 15. Jahrhundert. Die erhalten um die Zeit sogar zunehmende Bedeutung, weil die Infanterie an Bedeutung gewinnt, die nur durch Standhaftigkeit und Disziplin bestehen kann. Die Fahne ist Dreh- und Angelpunkt des Ganzen. Fällt die Fahne, fällt gleichzeitig die ganze Einheit. Aus diesem Grund war der Fahnenträger eine besonders prominente und kompetente Person. Oft werden Fahnenträger sogar extra in den Quellen hervorgehoben. 3. Schlachten waren wohl kein totales Chaos, auch wenn es nicht ganz so geordnet zu ging wie vielleicht in der Antike oder im Absolutismus. Es ist aber definitiv nicht so gewesen, wie man es im Fernsehen sieht, dass sich Formationen sofort beim ersten Feindkontakt in individuelle Duelle auflösen und ein totales Durcheinander entsteht. Es läuft auch niemand einfach irgendwo rum, man sammelt sich bei den Feldzeichen und versucht die Formation zu halten. 4. Nur ein kleiner Teil des Heeres war voll gerüstet, auch im Spätmittelalter. Die meisten hatten nur einzelne Rüstungsteile, angefangen mit einem Helm, oder evtl. sogar gar nichts an. Gib deinen 1470 noch ein paar Jahrzehnte drauf, und die Infanterie will überhaupt keine Rüstung mehr tragen. In England und Frankreich waren Waffenröcke soweit ich weiß auch in der von dir beschriebenen Zeit noch üblich. Im deutschsprachigen Raum muss man das Ganze natürlich wieder differenzierter betrachten, hier wurde, wie ja im Thread schon beschrieben wurde, etwas improvisiert. Truppen, die im Namen des Kaisers kämpften hatten ein St. Georgs- oder Michaelskreuz auf der Kleidung also ein weißes Kreuz auf rotem Grund oder umgekehrt.
 
Naja kommt mit den waffenröcken auch auf die Region an. Gerade in England wurde noch sehr lange der tappert getragen, sowie von den Fußsoldaten weite jacken und Badges über der rüstung. Aber klar, da gabs bestimmt auch mal friendly Fire^^
 
Ich würde mich da nicht nur an den Volldosen festbeißen. Auch die Leicht- oder Ungerüsteten hatten das Problem der Unterscheidung, wenn nicht gerade Deutsche gegen Mongolen kämpften. Eventuell falsche Grundannahmen zur Häufigkeit schwer Gerüsteter sind für die Frage also irrelevant.
 
Während des hundertjährigeb Krieges trugen die englischen Truppen das Georgskreuz, auf die Oberbekleidung genäht, auf die Brustplatte geklebt oder gemalt. 1481 hatte jeder Soldat des Edward IV eine weiße Jacke mit augbenähtem Kreuz zu tragen, dazu durfte auch das Emblem des jeweiligen Hauptmann getragen werden.
 

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