"Generische" Darstellung Krieger frühes 6.jh.

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Du meinst die kurze Seite der Wickel, oder? Also ca. die 10 cm. Einfach 2 x einschlagen und festnähen. Gerne glattbügeln, dann kann es nicht mehr aufrebbeln.
 
Hallo, mit Schuhen für das frühe Mittelalter im Gebiet, das Du genannt hast, sieht es sehr mau aus. Oberflacht ist der bekannteste Fund - ein Bundschuh aus einem Frauengrab. Es gibt nur noch wenige weitere. Die "Klerikerstiefel" aus St. Ulrich und Afra sind noch sehr bekannt. Mit einem Bundschuh liegst Du in jedem Fall nicht ganz falsch.
 
Du meinst die kurze Seite der Wickel, oder? Also ca. die 10 cm. Einfach 2 x einschlagen und festnähen. Gerne glattbügeln, dann kann es nicht mehr aufrebbeln
Genau das hab ich gemeint. So hab ichs jetzt auch gelöst. Es hält bombenfest, aber wenn ich so Wickel dass auch die Füße bedeckt sind (was ich um die Jahreszeit in den Schuhen wohl tun muss), dann muss ich mir echt überlegen wo ich den doppelten Saum am Fuß hin geb, damit es dann beim Gehen nicht unangenehm wird.
 
Ich lege die umgenähten Enden immer an das innere Ende des Spanns. Ist zumindest mir angenehm, drückt nicht, zieht nicht, passt.
 
So ein kleines Update meinerseits: Die Gewandung liegt noch die kommenden 2-3 Monate auf Eis, weil sich meine finanzielle Situation ein bisschen geändert hat. Dannach sollte ich wieder Geld und Zeit haben weiter daran zu werken. Fertig sind bisher Die Untertunika aus einfachem Leinen. Die Tunika (aus grünem Wollstoff), bei der die Ärmel etwas zu kurz geworden sind und ich nicht genau weis wie ich den Schlüsselloch-Ausschnitt schön machen soll. Wenn ich die Form rein schneide und abnähe, dann klappt der Ausschnitt sobald ich mich darin bewege auf und hat erst recht eine einfache, breite V-Form. Die Hose (aus braunem Wollstoff), leider habe ich mich vermessen und sie war so eng, dass ich nicht mehr rein gekommen bin. Ich musste sie auftrennen und ganz eng an der Kante der Nahtzugabe wieder zusammen nähen, jetzt passt sie mir, allerdings ist dadurch der Steg am Hintern deutlich breiter, als er sein sollte und der Schritt ist leicht nach links verrutscht. unter der Tunika fällt das nicht auf, aber es ist spürbar beim Tragen (nicht sehr nervig, aber man merkts) Die Wadenwickel. Die Habe ich gekauft, sie bestehen aus Fischgratgewebter Wolle, sind ungefärbt und werden im Moment mit zwei kleinen Fibeln zusammengehalten. Der Kollege, der als Archäologe arbeitet meinte aus unserer Gegend hier kennt er eher kleine Schnallen, die wohl an Lederriemen befestigt waren, zum zusammenhalten der Wickel. Da muss ich mir noch ein paar Bilder von Funden besorgen und schauen ob und wie ich sowas zusammen gebastelt bekomme. Ich komm mit ein bisschen Glück in den nächsten Tage dazu ein paar Fotos von der Ausrüstung hoch zu laden. Das waren zum teil meine ersten Versuche solche Kleidungsstücke zu nähen und nachdem ich generell wenig Schneider Erfahrung habe bin ich ganz zufrieden. Ich bin aber wirklich froh nicht gleich teure Schurwolle verwendet zu haben. Sowohl die Tunika als auch die Hose werden eh irgendwann neu gemacht werden müssen, da kann ich dann die teureren Materialien verwenden. Was noch fehlt sind alle möglichen Sachen, die die Ausrüstung abrunden. Ein Mantel mit Fibel. Wobei eine schöne Fibel, von dem was ich bisher gesehen habe so ziemlich das teuerste Einzelstück der ganzen Kleidung werden könnte. Ein Gürtel. Eine Allemannische Gürtelschnalle, die von der Zeit her passen würde habe ich. Der Archäologe meinte, dass er in Gräbern in der Gegend hier schon fränkische, byzantinische und bajuwarische Stücke gemischt gefunden hat. Die Frage ist wie es mit Einflüssen, bzw. Handel vom allemannischen hier her aussieht, bzw. inwiefern sich die großartig unterscheiden. Die Schuhe - immer noch das alte Dilemma. Bei den Waffen in folgender Reihenfolge - ein Speer, ein Sax, eine Spatha.
 
https://shop.strato.de/epages/61540797.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61540797/Products/11063Hallo, mit den Fibeln musst du vorsichtig sein, die meisten sind Frauenfibeln!! Männerfibeln gibt es nur sehr wenige. Da wäre es auch möglich und wahrscheinlich auch besser, den Mantel mit Bändern zu verschließen. Vorsicht mit der Gürtelschnalle, die dreiteiligen alamannischen sind spätes 6. oder 7. Jhd. Ich würde eine einfache D-Schnalle oder eine D-Schnalle mit Beschlag nehmen. Solltest du dich von anderen Langobarden-Darstellern speziell aus Italien inspirieren lassen, die stellen fast alle die Zeit nach 568 dar. Auch die Awaren sind erst seit 567 in Pannonien. Die Geschichte der Bajuwaren beginnt auch erst in der 2. Hälfte des 6. Jhd. Bei der Tunika würde ich keinen Schlüsselloch-Ausschnitt machen, sondern wie in der Spätantike üblich einen geraden Kopfausschnitt, da gibt es gut erhaltene Beispiele von koptischen Tuniken. Möglich wäre auch ein seitlicher Ausschnitt, mit Bändern oben, wie bei der Bernuthsfeld-Tunika, wobei diese aus dem 7.-8. Jhd. ist. Bei den Schuhen würde ich nicht sparen, da einmal was "gescheits" (wie wir in Bayern sagen) gekauft und dein Leben lang Freude damit. Wendegenähte Schuhe mit genagelter Sohle, da ist nur Kämpfen auf dem Fliesenboden schlecht sonst hat man überall guten Halt (ist jedenfalls meine Erfahrung). Wenn du Lust hast und des dir nicht zu lange hin ist, besuch uns zum Festival der Spätantike in Carnuntum im August. Da müsste eine gute Auswahl an Darstellern, der entsprechenden Zeit anwesend sein.
 

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Der Archäologe meinte, dass er in Gräbern in der Gegend hier schon fränkische, byzantinische und bajuwarische Stücke gemischt gefunden hat
Frag ihn am besten nochmal, nur um sicher zu gehen, ob ihr über die gleiche Zeitstellung sprecht. Für's frühe 6.jh fände ich das sehr unwahrscheinlich, in der Gegend um Wien fränkische/bajuwarische Einflüsse zu finden.
 
Die Gegend um Wien gehörte bis 535 n.Chr. zum Ostgotenreich. Kaiser Justinian I. überlies nach der Niederlage der Ostgoten, "die pannonischen Festungen und die norische Polis“, laut Prokopius den Langobarden, bis diese 567 n. Chr. nach Italien abzogen. Anschließend wurde das Gebiet von den Awaren übernommen.
 
So, nach längerer Pause melde ich mich wieder zu Wort. Wegen unvorhergesehenen Geschehnissen habe ich erst mal kein weiteres Geld in die Ausstattung stecken können, statt dessen habe ich viel Zeit damit verbracht sie zu verfeinern, sichtbare Maschninennähte zu entfernen und meine ersten Gehversuche beim handnähen zu machen. Getragen wurde sie auch schon bei einem Fechtauftritt, davon gibt es auch Fotos, die ich bisher leider noch nicht bekommen habe. (falls hier Mitglieder von den Gentes Danubii anwesend sind, nochmals danke für die tolle Zusammenarbeit) Hier sind ein paar Fotos vom aktuellen Aussehen: Der Ausschnitt, ein kleiner, noch unverzierter Schlüsselloch Ausschnitt, bei der nächsten Tunika werde ich einen Knopfloch Ausschnitt machen. So sieht das ganze von innen aus, alle Sichtbaren Nähte wurden von Hand, mit einem Überwendlingsstich genäht. An den Schultern habe ich die Maschinennaht, die mir recht schwach erschien durch eine Handnaht aus festem Leinengarn ersetzt. Leider hab ichs nicht geschafft sie unscheinbarer hin zu bekommen. Die Nähte im Inneren sind zum größten Teil noch die Maschinennähte. Die Hose. Wie schon gesagt, ist mir der Mittelsteg leider leicht verrutscht. Kaum sichtbar, aber merkbar beim tragen. Auch hier sind die von außen Sichtbaren Nähte, also der Bund und das Versäubern der Enden am Fuß von Hand gemacht - weil es meine ersten Handnähte waren, sind es auch die gröbsten.
 
@ Astyanax , bist du mit den Gentes dann auch bei Carnuntum 333 dabei? Bist du der auf den Bildern mit den langen, braunen Locken?
 
Ich weis nicht auf welche Bilder du dich beziehst. Die von dem Auftritt (war bei dem kleinen Römermuseum in Mautern) habe ich noch nicht bekommen. Aber ich hab lange, dunkel braune, leicht lockige Haare. Bei den Gentes bin ich nicht dabei, aber einer von unserem Fechtverein, der bei dem AUftritt dabei war, ist auch bei den Gentes und die waren mit ihrer Spätantiken Legion bei dem Auftritt in Mautern und die Zusammenarbeit war für mich eine recht tolle Erfahrung, nachdem wir da viel über Gewand und Machart nachfragen konnten. Mir wurde da auch sehr ans Herz gelegt zum Festival der Spätantike zu kommen, aber ich weis nicht ob ich da überhaupt im Lande bin.
 
Ich glaube dann bist du es schon. Ich hab die auf der FB-Seite der Gentes gesehen.
 
Ah - ja grade gesehen. Ja ich bin der Germane der von den Römern getreten wird.
 

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