Goedendag

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litle

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Ich habe mich gerade etwas an dieser schönen Waffe für um 1300 festgebissen. Jetzt hab ich das Problem das die vorhandenen Zeichnungen nicht so recht zu den mir bekannten Bodenfunden passen wollen. Als Quellen hab ich die Abbildungen auf folgenden Seiten: http://www.liebaart.org/goeden_e.htm http://www.clubliege.ru/arsenal_weapon.html wobei diese zum teil die gleichen Bilder bzw. Objekte zeigen 2=3 (von der anderen Seite fotografiert) (das Teil aus Ghent (Danke Nikolaus)) 4=1 (gleiches Bild) 3=2 (gleiches Bild) Was mir jetzt seltsam vorkommt ist der Bezug zwischen dne Abbildungne und den Funden. Mir scheint als hätten die Funde mehr oder weniger alle eine Kreisscheibe hinter der Spitze und einen relativ dünnen Stiel. Die Historischen Abbildungen auf beiden Seiten (v.a. liebaart) und auch hier: http://arbaletriersflamands.forumactif.org/t7-le-goedendag zeigen aber vielmehr etwas Keulenartiges mit Spitze. vorallem aber: Keine Scheibe! Gehe ich jetzt aus Anwendersicht an die Sache ran scheinen mir die Rekonstruktionen eigentlich am plausibelsten. Die Keulen der Bilder wären imho viel zu schweerfällig und träge um sie im Kampf zu bewegen. Außerdem sind die Einfassungen der Bodenfunde für deutlich dünnere Stiele gemacht. Die Scheiben könnten in einem auflaufenden Pferd als Anschlag dienen. Dazu scheint mir der Stiel aber zu kurz. Der Anwender müsste ja schon fast unter dem Pferd liegen um bei einer Gesamtlänge von 1,40m so zu treffen. Eigentlich wollte ich jetzt die Esse anwerfen und meine eigene Rekonstruktion fertig machen. Aber je tiefer ich mich mit dem Thema beschäftige desto mehr bin ich verwirrt... :help
 
Sorry, leider gar nicht mein Zeit ... :rolleyes: ... Ersaco, kennst du dieser " Dinger " näher :whistling:
 
... Ersaco, kennst du dieser " Dinger " näher :whistling:
"Ersaco"...wer zum Teufel ist "Ersaco"? :D So ein "guter Dolch" steht schon eine Weile auf der "to do-Liste" für meinen Schmied. :thumbup: Aber nicht für eine Darstellung, nur für die Sammlung. Ja was soll ich sagen... eine "recht simple" Waffe. Gut als "Keule" und vorrangig zum Stechen zu gebrauchen. Lang genug um dem Gegner ein paar cm voraus zu sein, aber auch nicht zu sperrig im engen Schlachtgetümmel. Das viekantige - nach hinten im Querschnitt auch dicker werdende - Blatt eignet sich super dazu, Kettenringe "aufzusprengen". Das Blatt variierte in der Länge wohl sehr stark und konnte von ca. 20 cm bis zu einem Meter lang sein. Die "Brechscheibe" (oder anders aussehende Verdickungen aus Metal) diente meiner Meinung dazu, die Spitze nicht zu weit in den gegnerischen Körper (oder Pferdekörper) zu treiben, da es sonst sehr schwer wieder rauszuziehen war. An der Scheibe war Schluss mit "Vortrieb", die verletzung trotzdem tödlich (oder stark verletztend) und man war wieder schnell parat um weiter zu kämpfen. Dieses Verfahren sieht man auch so bei anderen Waffenarten. Der Schaft dieser Waffe war höchstwahrscheinlich nicht "genormt" und in unterschiedlichen Stärken/Längen/Durchmessern vertreten.
 
Die Dinger die ich bisher gesehen habe hatten oben den Dorn in den Schaft getrieben, dann einen leicht konischen Metallring um den Schaft gezogen und schlussendlich die Scheibe flächig auf das Schaftende gesetzt. Die bisherigen Funde von den Dingern zeigen meiner Meinung nach eine recht interessante Formvielfalt. Es gibt also offenbar nicht DEN Goedendag. Macht auch Sinn wenn man sich mal vor Augen hält das hauptsächlich flämische Stadtmilizen diese einfachen und doch verdammt effektive Waffe benutzten und das diese teilweise recht schluderig zusammengetackert worden sind als die Franzosen mal wieder Stunk machten. Wie die Dinger eingesetzt wurden kann man aus den berichten über die Schlacht von Kortrijk 1302 entnehmen. Dort wurden sie z.b. als Keulen gegen Pferdebeine oder als Stoßwaffe gegen anschliessend vom Gaul gefallene gepanzerte Ritter eingesetzt. tja und wo das für die Franzosen hingeführt hat ist ja bekannt: Mal wieder ein komplett ausgelöschtes französisches Reiterheer. Irgendwie eine lästige Gewohnheit unserer Nachbarn :)
 
So, zwei kleine Blasen später muss ich einsehen das ich wohl doch zum Schreibtischtäter und Bleistiftspitzer mutiert bin. Aber: Ich bin auch stolzer Besitzer eines Goedendag! https://www.dropbox.com/s/cdv5ug7egd1k1ay/2014-03-13 12.14.32.jpg https://www.dropbox.com/s/2y0tk3bc7saanuv/2014-03-14 17.56.42.jpg https://www.dropbox.com/s/lwc1e7w7hjf2b0y/2014-03-14 17.57.44.jpg https://www.dropbox.com/s/adxf09bd8gcbu27/2014-03-14 17.59.50.jpg Ich stelle fest: Als Keule ist das Ding nur bedingt zu gebrauchen. Aber wie der Herr Ritter Erasco so schön schreibt: Das "Ding" ist herausragend, einfach göttlich zum stechen! Ich steche damit trotz lahmer Arme vom Schmieden, vollkommen ungeübt mindestens genauso exakt wie mit meinem Langschwert. Nur das ich damit schon viele, viele übungsstunden habe. Der Grund dafür ist die Kopflastigkeit der Waffe. Beim Stich "fliegt" der Kopf, fast wie ein Dartpfeil von ganz alleine gerade aus in sein Ziel. Dum di dum ich bin begeistert! P.s: Ich weiß natürlich das das Ding Goedendag heißt. Leider hab ich ne Lese-Rechtschtschreibschwäche sodass Goedendag und Geodendag für mich ganz typisch gleich ausschaut. Deswegen schreib ich auch alle meine Beiträge erst mal in Word. Bei unbekannten Wörtern hilft natürlich auch die Rechtschreibprüfung nicht weiter. Wenn sich also ein Mod bemüßigt fühlen würde den etwas Peinlichen Tippfehler im Titel zu korrigieren wäre ich da sehr froh drum!
 
WoW! Da hast du aber Gas gegeben! Sieht gut aus! Ich bestelle einen bei dir, dass scheint schneller zu gehen! :thumbup:
 
nett. Ach ich mag die Dinger einfach :)
 
Achja, außerdem ist zu bemerken das ich den Ausdruck "Schnell herzustellen" nur mehrfach unterschreiben kann! Ich habe,alleine, als Schreibtischtäter und Hobbymurkser etwa 2,5 Stunden gebraucht. Ich möchte mal behaupten das ein geübter Schmied mit Zuschläger sicher 10 vielleicht 20 Stück am Tag fertig machen kann. (Vorrausgesetzt das Material und die Schäfte sind vorhanden)
 
Schön geworden.... Es war auch keine Kritik an Dir , sondern mehr so allgemein. Es gibt viele Dinge in der "Szene" , die es nie gegeben hat, jedenfalls in der Schreibweise. Das Sax zum Beispiel führt regelmäßig auf Händlerseiten, Hiebmesser eigentlich nur zu "modernen Funden" nach 800 und vor 400 und seax zu englischen und Händlerseiten. Dat Original hieß Sahs und war männlich
 

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